Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

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Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Chicane » Di. 18.02.2014, 09:17

Hallo zusammen ,ich würde euch gerne meine Geschichte erzählen .Und hoffe das ich durch andere Meinungen endlich zur Ruhe komme .Das Leben hat es leider nicht sehr gut mit mir gemeint .Ich selbst bin mittlerweile knapp 47 Jahre alt ,ich bekam mit 21 mein ersten Sohn.Worüber ich sehr glücklich war 14 Monate später folgte der 2.Sohn .Alles schien in Ordnung zu sein ,bis der Tag kam an dem mein 2.Sohn an plötzlichem Kindstod starb.Für mich brach eine Welt zusammen ,meine Ehe ging daran kaputt !So nun stand ich da ,alleinerziehend mit einem 2Jährigem Kind .Da der Familienzusammenhalt klasse war ,baute ich mir nach und nach ein wunderschönes Leben auf .Es fehlte uns zweien an nichts .Ich konnte viel arbeiten und uns so ein wunderschönes Leben bieten.Mein Ziel war uns irgendwann ein schönes Haus zu kaufen .Ich sparte einen Teil des Geldes um dahin zu arbeiten .Da ich klasse Eltern und Grosseltern hatte ,war es machbar.Ich konnte dadurch auch an den Wochenden arbeiten ,da Oma und Opa den Kleinen betreuten über Nacht (Gastronomie)was nebenher echt viel Geld brachte.So kam ich nach fast 8 Jahren meinem Ziel immer näher...Haus für mich und den Kleinen !!!Dann verlor ich meine Haupteinnahmestelle ,wurde arbeitslos ,ich gab nicht auf .Fand dann endlich nach 4 Monaten eine Traumstelle ,mit einem Haken .Ich musste Morgens um 5 Uhr ausser Haus sein .Mein Sohn war mittlerweile fast 12 Jahre alt ,ich besprach es mit ihm und alles war geklärt .Er musste sich morgens alleine fertig machen für die Schule ,dafür war ich aber auch um 15 Uhr wieder zu Hause.Er bekam täglich Schulgeld von mir ,für belegte Brötchen und Trinken .Es lief ...ich war glücklich ....und kurz vor meinem Traum .Wir hatten in den Jahren ,eine wunderschöne Wohnung ,mein Sohn bekam einen Hund ,wir hatten an Inventar alles was man sich vorstellen kann .Keine schulden ein fettes Sparbuch .Doch dann kam alles ganz anders ,ich werde den Tag nie vergessen !!!!!!!!In meiner Firma ging das Telefon ,am anderen Ende Kripo !Setzen Sie sich bitte hiess es ,Sie haben keine Wohnung mehr....Mein Sohn hatte mutwillig die Wohnung in Brand gesetzt ,ich brach innerlich zusammen ....All die jahre harte Arbeit ,kein Wochenende ..für nix....Ich stand plötzlich bei null ,nicht nur das ich wurde über Nacht zum Schuldner .Alle wollten Geld ,Mitausfall ,Containerdienste ,ich konnte Rechnungen nicht mehr bezahlen ,ich hatte ja nichts mehr .Nur was ich am Leibe trug.ICH verlor meine Stelle ,wegen Lohnpfändungen.Mein Sohn beklaute mich ständig ,machte mir von da an Vorhaltungen weil wir den Lebenstandard nicht mehr halten konnten.Er belog mich ständig ,wurde immer unverschämter .Das ganze wurde immer schlimmer mit ihm ,er machte mich seelisch zum Wrack .Bis ich vor 4 Jahren den endgültigen Entschluss gefasst habe ihn rauszuwerfen !!Er hat bis heute nicht eingesehen was er mir und sich selbst angetan hat .Im Streit sagte er zu mir soll ich dir deine Wohnung noch mal abfackeln ? Da bin ich durchgedreht und warf ihn raus..was ich bis heute nicht bereue .Meine Familie machte mir auch Vorwürfe ,ich wäre selbst Schuld gewesen ,man dürfte einen fast zwölfjährigen Morgens nicht 2 Std alleine lassen.Sollte ich am besten noch zum Sozialamt rennen ,weil ich meinen Sohn mit fast 12 J .nicht zumuten durfte sich anzuziehen und zur Schule zu gehen ? Fakt 120.000 an Inventar weg ,plus Schulden von 40.000 die ich bis zum Santnimmerlandstag abstottern darf . Obendrein darf ich mich immer noch von ihm über Dritte schlecht machen lassen .Für mich ist er gestorben ,bin ich für euch alle die das lesen die Sünderin ?? schlechte Mutter ? lg chicane P.S ich möchte eure Meinungen um endlich Ruhe zu finden
Chicane
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Charlotte » Di. 18.02.2014, 10:03

Hallo Chicane!

Herzlich Willkommen im Forum!

Ich werde hier niemandem zum Sünder erklären, das mal vorneweg. ;)
Ich finde es so traurig, was da passiert ist. Hat dein Sohn dir jemals erklärt, warum er die Wohnung angezündet hat? Er wird sich ja was dabei gedacht haben. Und hat er vorher jemals angedeutet, nicht einverstanden zu sein mit dem, was du planst?

Ich will mich nicht auf die Seite deines Sohnes stellen; ich habe in deinem Text nur sehr wenig darüber rauslesen können, wie es ihm zu der Zeit ging. Kam er gut klar damit, dass immer wieder seine Großeltern auf ihn aufgepasst haben?

Ich würde mir so sehr wünschen, dass ihr beide wieder zueinander finden könnt. Obwohl ich keine Kinder habe, tut es mir immer weh zu lesen, wenn die Wege sich mit so viel bösem Blut trennen. Das muss ja auch für dich eine große Belastung sein. :troest:
Charlotte
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon EwigeMutter » Di. 18.02.2014, 13:42

Eine traurige Geschichte, es tut mir so leid für Dich!
Ob es nun richtig oder falsch war,wegen materieller Wünsche und Träume ein Kind häufig allein zu lassen oder von anderen betreuen zu lassen, möchte ich nicht beurteilen.
"Schief gehen" kann es so oder so.
Kinder sind nun mal eigenständige Wesen,die sich oft ganz anders entwickeln,als wir es uns wünschen.
Ich habe das gleich zweifach am eigenen Leib erfahren müssen und habe viele Jahre lang,-genau wie Du-, keinen Frieden deswegen gefunden.
Mich macht es sehr nachdenklich,daß ein zwölfjähriger sein eigenes Zuhause angezündet hat.....warum tut ein Kind so etwas?
Kein Mensch ist,- meiner Meinung nach-, von Natur aus böse.
Was hat sich da in ihm getan?
Ich frage mich auch,wie Euer Verhältnis war....ihr habt vermutlich ehr wenig Zeit zusammen verbringen können.
Hat er Dich denn vermisst,wenn Du arbeiten warst?
Ich selbst war ein sog. Schlüsselkind, soll heißen,meine Mutter war nicht zu Hause,wenn ich aus der Schule kam.
Ich habe sie sehr doll vermisst,fühlte mich oft allein und überfordert.
Ich musste mit acht Jahren stundenweise meinen kleinen Bruder versorgen,der ein Baby war.....wickeln,füttern und sowas....ich war damit eigentlich total überfordert und weinte oft.
Kinder sind meiner Meinung nach auf uns Eltern angewiesen,sie brauchen einen Halt und Zuwendung.
Ich möchte Dir aber keine Vorwürfe machen,- Du wolltest für Euch das Beste und mehr kann man nicht tun,als sein Bestes zu geben.
Dein Sohn hat sich nicht so entwickelt,wie Du es Dir gewünscht hast,aber Du darfst Dich nicht schuldig fühlen.Was letztendlich dazu geführt hat,das er so ist wie er ist, ist eigentlich jetzt nicht mehr wichtig.
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern.
Versuche Deinen Frieden mit der Situation zu machen.
Dazu gehört es vielleicht auch,Deinem Sohn zu verzeihen, innerlich zumindest,- so ganz für Dich.
Diese negativen Gefühle werden Dich sonst komplett "auffressen" und alles noch schlimmer machen.
EwigeMutter
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Panvie » Di. 18.02.2014, 13:51

Herzlich willkommen Chicane,

ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war das alles hier nochmal im Kopf zu verarbeiten, oder?

Vom Alter her passt das Verhältnis gut auf meine Mutter und mich. Umso erschreckender ist es, wie euer Lebensstandard plötzlich so heftig kippen konnte.Darf ich fragen welche Beweggründe er hatte, die Wohnung ab zu brennen? Wenn ich ehrlich bin ist das kein normales Verhalten. Mit 12 hat man bereits gelernt was richtig und was falsch ist. Und auch viele Gefahren wurden bis dahin schon entdeckt. In meiner Kindheit war ich auch sehr oft bei meinen Großeltern und geschadet hat mir das soweit ich weiß nicht. Hat er denn mal angemeldet, dass er dich vermisst oder Ähnliches?

Vielleicht ist dir der Begriff "Schlüsselkind" geläufig. Früher hatte der Begriff die Bedeutung, dass man seinem Kind den Hausschlüssel anvertraute, er selbstständig heim hing und sich dort um die Hausaufgaben usw kümmerte, bis die Eltern wieder da sind. Der Begriff schließt heutzutage aber auch ein, dass ein Kind in anderen Bereichen Verantwortung übernimmt. Früh aufsteht. Seine Brote macht. Die Schultasche gepackt ist.

Aus pädagogischer Sicht hast du in seiner Kindheit nichts falsch gemacht. Zumindest ist kein Fehler aus deinem Text erkennbar.

Sein "Kind" nach so einem Streit und den voran gegangenen Ereignissen zu verjagen ist ein großer Schritt und meiner Meinung nach auch verständlich. Sicher, er ist dein Sohn und von außen betrachtet reizt es da viele Menschen, dich zu maßregeln: "Das eigene Kind rauswerfen? Wie kannst du nur!"

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich dich extrem gut. Er hat sich darauf gestützt, dass du schon alles regeln wirst und dein Leben nun allein auf seine Existenz ausgelegt ist. Das ist der Fehler sehr vieler Eltern, die zum Beispiel früher von Arbeit gehen, um ihre Kinder möglichst zeitig aus dem Kindergarten zu holen. Oder die ihre Hobbys aufgeben, weil das Kind "umsorgt" werden will. Dabei wollen Kinder gar nicht von Natur aus ständig Begleitschutz haben, sondern sich besonders selbst zurecht finden. Nach Maria Montessori ist es das Richtige, den Kindern beizubringen, wie sie es selbst schaffen können. Die Kinder eben nicht jeden Tag von der Schule abholen, wenn sie auch laufen könnten und nicht seine Freunde aufgeben, weil das Kind bespaßt werden will.

Auch wenn dein Schritt hart war und du vielleicht trotzdem eines Tages wieder Kontakt zu ihm aufnehmen und sagen solltest, dass du zumindest da bist, wenn er dich wirklich braucht, kann ich deine Maßnahme sehr gut verstehen und möchte noch mal erwähnen, dass du ebenfalls ein Mensch bist, der für sein Glück einstehen darf. Du hast dein Leben und das nimmt dir niemand weg. Weder der Staat, noch ein Ehepartner, noch die Kinder. Natürlich brauchen Letztere Umsorgung. Aber sich als Außenstehender hinzustellen und dir Vorwürfe zu machen, man könne einen 12jährigen nicht allein lassen, grenzt an Blöd- und Dreistheit. Es kann immer was schief laufen.

Lass dich nicht unterkriegen. :troest:

Liebe Grüße,
Panvie
Panvie
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon GefallenerEngel » Di. 18.02.2014, 21:20

Hallo Chicane,

du hast alles richtig gemacht!!! Das ist meine Überzeugung und das will ich dir und allen anderen hiermit deutlich sagen! 2 Stunden kann ein 12 Jähriger auch allein bleiben, schließlich geht es doch um viel Geld und somit auch um sein Wohl und Glück! So etwas sollte sogar ein Knirps begreifen können! Ohne Moos nix los.

Und das was er angestellt hat, ist eine dermaßen zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und Bestialität, daß mir die Worte fehlen, um meine Gefühle einigermaßen verständlich zu Papier zu bringen. Wer anderes behauptet, ist definitiv "nicht von dieser Welt".

Dieser Mensch trägt etwas sehr Böses in sich, das steht für mich fest. Du hast die entsprechenden Konsequenzen gezogen und hast ihn rausgeworfen, weil er nichts anderes verdient hat.

So eine Schweinerei wegen 2 Stunden täglich... nicht zu fassen... :shock:

Dich persönlich würde ich so gern zumindest moralisch entlasten.

Liebe Grüße
Gefallener Engel
GefallenerEngel
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Kleiner Elefant » Di. 18.02.2014, 21:27

Ich finde Deine Worte sehr hart, GefallenerEngel.
Kinder machen sowas nicht aus "Bestialität". Vielleicht fühlte sich der Junge nicht gesehen und wollte so Aufmerksamkeit? Das war vielleicht kindliches, naives Denken, aber nicht Bestialität!
Das ist letztendlich ihr Sohn, ich finde es etwas respektlos, wie Du über ihn schreibst.

Hallo Chicane,
Deine Wut und Verzweiflung kann ich verstehen. Natürlich kannst Du Vergangenes nicht ungeschehen machen. Aber wenn Du mal in Dich reinhörst...magst Du dann nicht wissen, wieso er zu so einer Maßnahme griff? Magst Du nicht wissen, was er sich dabei gedacht hat?
Kleiner Elefant
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon withoutwings » Di. 18.02.2014, 21:29

Es gibt 12 jährige Kinder, die die Tragweite von Geld nun mal nicht erfassen können!
Wer weiß wie wir alle reagiert hätten...
Woher soll der Knirps denn wissen, was dannach passiert ?!
Manche sind mit 12 noch keine 12 im Kopf.

Es ist bestimmt nicht gut oder schön oder sonst was. Klar, es ist/war Scheiße was er da gemacht hat.
Aber zu urteilen...was steht mir an darüber zu urteilen ?
Ich weiß doch gar nicht wie es ihm geht/ging ?!
Was er dachte ?
Was er heute denkt ?

ich denke mittlerweile versteht er die Tragweite sehr gut...vielleicht ist auch das ein Problem ?!
Von Selbstvorwürfen zerfressen...

Es gibt gefühlte Millionen von Varianten "Was" "Warum" und "Wieso" .
Wer weiß schon, ob ihm die matteriellen dinge glücklich machten ?
Es gibt so viele Menschen, welche ein gewisses Seelenglück brauchen...die so sensibel sind, das auch 2 Stunden zu viel sein können.

1000 Möglichkeiten...die wir hier alle nicht erörtern können.
Können wir dann urteilen ?!


Andere Frage...wieso bist du in die Schulden gerutscht ?
Weil dein Sohn es anbrannt hat ?
Hätte da nicht ein Psychologe rausfonden können "warum" ?
Springt da nicht eine Haftpflicht ein ?
Ich habe keine Ahnung...nur ne Frage.

Liebe Grüße
withoutwings
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Kathikatze » Mi. 19.02.2014, 02:02

withoutwings hat geschrieben:Es gibt 12 jährige Kinder, die die Tragweite von Geld nun mal nicht erfassen können!

...aber vielleicht,wenn all Deine Träume auf die Wohnung,das teure Inventar und ein zukünftiges Haus gerichtet waren, dann .... dann hat er vielleicht viel auf die Wohnung projiziert.

Ok, auch ich kann nicht über die Situation urteilen.
Aber was mir seit dem ersten Lesen durch den Kopf geht,ist, dass ich glaube,dass Dein Sohn ganz schön allein war.
Ich wäre es gewesen an seiner Stelle. Das kann ich sagen.

Ja, es ist wichtig, sein Kind nicht groß werden zu lassen mit dem Gefühl, man müsse nicht arbeiten.
Aber für mich,persönlich,ist es OK, wenn es derzeit zum Leben reicht.
Ja, es wäre schön,wenn es zu mehr reichen würde.
Aber meine Kinder haben auch eine Trennung hinter sich. Und sie brauchen mich. Nicht Geld oder eine schicke Wohnung oder Markenklamotten oder ein dickes Auto. Mich. Zeit. Liebe. Die Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen. Sicherheit zu finden. Ruhe,ohne ständige Hin-und her -Betreuung.
Sind sind nur ein paar Jahre so klein.
Und ich habe mehr Verantworung für sie, als nur,dass sie es warm haben und satt sind.
Ich habe die Verantwortung dafür,dass sie glückliche, stabile Menschen werden, die ein schönes und möglichst mit wenig Zweifeln behaftetes Leben führen können.
Und das erfordert eben einen komplizierten Spagat zwischen arbeiten und weiterentwicklung einerseits und Zeit für die Kinder andererseits.
Aber - es sind ja nur wenige Jahre.
Also habe ich meine Prioritäten entsprechend gesetzt.
Aber, wie gesagt, das habe ich für mich/uns so entschieden.

Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen.
Eben nur, wie MEINE persönliche Meinung dazu ist, was Kinder vor der Pubertät brauchen
Kathikatze
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Leni » Do. 20.02.2014, 15:41

ich glaube meine gedanken gehen in die selbe Richtung wie die der Vorposter hier, zuviel materielle Ziele und Wünsche, bei denen das Kind hintan stehen musste

soll kein vorwurf jetzt sein, es ist schlimm was dir passierte, Millionen anderer Mütter gehen auch arbeiten, und die Kinder werden völlig problemlos groß. Gibt es vlt Anhaltspunkte was deinen Sohn so aus der bahn geworfen hat und kam das tatsächlich wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel ?
Leni
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon binemaus » Do. 27.02.2014, 13:43

Hallo Chicane,

oh je - das ist ja eine schlimme Geschichte.

Es hätte ja ein sog. Unfall sein können mit dem Feuer- aber die Aussage später" soll ich dir die Wohnung auch abfackeln" Sorry - das hört sich für mich psychopatisch an....
Ich hätte Angst - und hätte den Jungen auch vor die Tür gesetzt.

Im Endeffekt wird die Mutter bestrafft - weil sie auch ihrem Kind ein gutes Leben bieten wollte.
Fraglich ist, ob der Junge wirklich eine andere Entwicklung eingeschlagen hätte -wenn Mutter und Kind morgens gemeinsam das Haus verlassen hätten????
Und......es waren ja noch Leute um ihn herum da.

Auch wenn es blöd klingen mag - mit dem Feuer legen wollte sich der Junge Aufmerksamkeit verschaffen -ohne zu wissen -welchen Schaden er damit eigentlich anrichtet.

Chicane, hast du dir denn danach proff. Hilfe gesucht??

Schade, dass sich die TE noch nicht wieder gemeldet hat - denn es sind ja einige Fragen offen???

LG Binemaus
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Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Janina » Mi. 19.03.2014, 15:01

Liebe Chicane,

ich habe gestern deinen Thread erst gelesen und möchte dir nun antworten.
Sicherlich ist das eine ganz schlimme Sache sein ganzes Hab und Gut zu verlieren, wofür du dein Leben lang gearbeitest hast. Das ist sehr schlimm, sehr traurig.
Und dass ihr beiden euch jetzt überhaupt nicht mehr versteht ist furchtbar und sehr verständlich.

Chicane hat geschrieben:Mein Sohn hatte mutwillig die Wohnung in Brand gesetzt

Ich habe eine Frage, hat dein Sohn damals wirklich mutwillig deine Wohnung in Brand gesetzt?
Sagte das die Polzei? Sagte er dir, dass er sie in Brand setzen wollte? Um dir alles zu nehmen? Um sich alles zu nehmen? Ich nehme an, er hatte dort persönliche Sachen in der Wohnung, wollte er auch dies alles wirklich verbrennen?
Habt ihr mal gemeinsam darüber gesprochen, wie das ist passiert? Natürlich waren zu erst andere Sorgen im Vordergrund. Ihr beide musstet schließlich irgendwo wohnen, essen, schlafen. Geld musste her, du musstest euch irgendwie wieder eine Existens aufbauen.- Überleben- diesen Wahnsinnn überleben!-.

Deshalb nochmal die Frage, habt ihr mal in Ruhe darüber reden können? Wie ist ihm das genau passiert? Ich denke, dass man über solche extrem aufwühlenden Geschehnisse nur gemeinsam mit einem Dritten sprechen kann. Denn allein mit ihm stehen zu viele Vorwürfe im Raum, Wut, Trauer, Schuldgefühle seinerseits und möglicherweise deinerseits, da du uns fragst ob du eine Sünderin bist.
Das wäre mein Rat, obwohl Ratschläge auch was mit Schlägen zu tun haben.
Ich glaube, du musst genau wissen, wie sich das zugetragen hatte.
Und ich glaube, er muss wissen, wie ihm das passieren konnte und es jemandem erzählen können, der ihn dafür nicht im Nachhinein bestraft. Das musst nicht du sein, der ihm zuhört, möglicherweise sollte ihm ein Professioneller zuerst einmal zuhören.
Vielleicht wäre es auch für dich sinnvoll dir jemanden zu suchen, der geschult ist dir zuzuhören.
Jetzt kannst du sagen, so ein Quatsch, ich habe einfach eine Sauwut, mein Sohn ist Schuld und damit basta und der soll nun sein Lebenlang dafür büßen, was er mir damit angetan hat!!!

Ich glaube, an den Punkt bist du bereits. Du sollst ihm auch nicht verzeihen müssen. Es geht nicht um Schuld oder um Verzeihen und es geht auch nicht darum, dass du etwas tun sollst.
Aber du könntest dir Hilfe holen, dem du all deinen Schmerz sagen kannst, Wut, Verzweiflung, dich erst einmal ein wenig seelisch entlasten, bevor ihr euch evt. an ein gemeinsames Gespräch heranwagt. In dem es nicht darum geht, den anderen schuldig zu sprechen.
Da kannst du dir auch sagen: so ein Blödsinn, entlasten, die gesamte Last trage doch ich, noch immer!
Wir sind zum Glück nicht allein auf der Welt, es hilft manchmal Sorgen zu teilen, in dem andere ein Stückchen deiner Last mittragen und du nicht das Gefühl hast alles ganz alleine zu tragen. (Hast du dir übrigens mal einen Termin bei einer Schuldnerberatung geben lassen, ich kenne mich da leider nicht aus. Aber vielleicht gibt es irgendeine Möchlichkeit deine Schulden nicht bis zum "Sankt Nimmerleinstag" zurückzahlen zu müssen?)

Sondern die Fakten anzusprechen, wie hatte es sich genau zugtragen, wenn er das überhaupt noch genau nachvollziehen kann. Nicht wegen der Zeit, die nun vergangen ist, sondern weil er bestimmt schockiert und auch in Panik war, was er in Gang gesetzt hat mit seiner Handlung, die er mit seinen damals 12 Jahren noch nicht überblicken konnte.
Wie kam er an Feuer? Feuerzeug, Zündhölzer lagen in der Wohnung, oder extra dafür gekauf? Wollte er aus Neugier mal "bissl Zündeln"? Oder wollte er dort "nur" seine erste Zigarette rauchen und ein furchtbares Unglück ist daraus entstanden?
Hatte er eine Sauwut auf dich? Wie fühlte er sich in dem Moment, um daraufhin ein Feuer zu machen? Wollte er ein "bisschen" was abbrennen lassen, einen besonderen Gegenstand?
Gab es Durchzug in der Wohnung- Fenster auf-Durchzug- sofort riesige Flamme durch Sauerstoffzufuhr?
Hatte er gewusst, wie mit kleiner Flamme umzugehen ist? Sofort mit irgendwas ausschlagen? Oder ist er davon gerannt? Hat er Hilfe geholt, wenn ja wie? Hat er ein Fester beim Feuer weit geöffnet um laut nach Hilfe gerufen?
Da gibt es 100000 Fragen, die es zu klären gäbe, von denen du zumindest hier nicht sprachst.

Auch hattest du bis zu diesem Tag nicht davon gesprochen, dass er einige Straftaten bis dahin verübt hatte, durch und durch ein verwegener kleiner Gangster war und du ihn immer wieder aus dem Gefängnis abholen durftest oder seine Großeltern.

Ich bin davon überzeugt, dass dein Sohn dir nicht so viel antun wollte, was er dir letztlich antat. Im Alter von 12 Jahren ist man noch nicht in der Lage die Folgen seiner Taten vollständig zu verstehen und zu erahnen, denn man ist mit 12, aus guten Gründen rechtlich noch nicht strafbar zu machen. Auch ist das Gehirn laut Hirnforschung noch nicht erwachsen und Reif genug.

Und ich glaube, dass er von seiner Tat, sei es nun mutwillig oder durch ein fürchterliches Unglück, bis heute traumatisiert ist. Auch wenn er in Wut dich "fragt" ob er nochmal deine Whg abfackeln "soll"?

Wenn zumindest er nicht "seine" Vergangenheit aufarbeitet, wird das Erlebte sein gesamtes späteres Leben prägen. Es kann somit sein, dass er von sich überzeugt ist, dass er ein durch und durch schlechter Mensch sei und nicht nicht berechtigt ist ein glückliches Leben zu führen.

Janina
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Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon binemaus » Do. 20.03.2014, 09:13

Wenn zumindest er nicht "seine" Vergangenheit aufarbeitet, wird das Erlebte sein gesamtes späteres Leben prägen. Es kann somit sein, dass er von sich überzeugt ist, dass er ein durch und durch schlechter Mensch sei und nicht nicht berechtigt ist ein glückliches Leben zu führen.


...dafür muss er aber selber verantwortlich sein - wenn er diesen Weg geht.( er sit volljährig)

Jeder ist für sich selbst verantwortlich!!!!!

Ich glaube, die TE hat erst einmal damit zu tun - SICH selber wieder zu stabilisieren, und IHR Leben zu ordnen....etc.

Ohne proff. Hilfe wird sie es nach meiner Meinung nach - nicht schaffen.....

Tipps gerne als PN.

LG
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Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Angelika » Di. 22.04.2014, 14:55

Ich glaube,wir werden es hier nicht raußbekommen,was diesen Jungen dazu bewegt hatte.
Hier auf den jungen einzugehen,wäre auch nicht sehr sinnvoll.
Aber gemeinsam die Gefühle der Threadschreiberin ansehen und ihr beim Verarbeiten dieser Angelegenheit unterstützen,da wäre ich dabei.
Meine Kinder haben mir das Haus zwar nie absichtlich angezündet,aber 2 meiner Kinder hassen mich zeitweilig auf extrem bitterböse Art und Weise,machen mir schlimme Vorwürfe und verdrehen die Vergangenheit so,dass ich die "böse Fee"sein muß.
Ich habe gar keine Chance,mich wehren zu können und die Tatsachen richtig zu stellen.
Und nur auf Abstand gehen und einfach mal abwarten und mir es selbst gut gehen lassen...hm...
ich weiß nicht,ob das reicht?
Aber was bleibt mir grad Anderes übrig?
Meine Mutter würde es schon wünschen,dass da mal was bereinigt wird.
Vielleicht wäre ein Familienrat mit professioneller Unterstützung irgendwann gut?
Ich glaube,so kann dieser thread weitergeführt werden,wenn sich hier Elternteile melden,die es mit Ihrem Nachwuchs leider auch nicht einfach haben.
Es ist extrem verwirrend,wenn der größte Feind im Leben der Mensch ist,den man am meisten liebt. :(
Angelika
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon Chicane » Di. 26.08.2014, 22:04

Sorry ,das ich solange nicht hier war .Vielen dank vorweg ,für die Kommentare ,Sichtweisen .Um hier mal einiges zu beantworten ....Ich habe viel Zeit mit meinem Sohn verbracht ,trotz Arbeit ,ich konnte ihm alles bieten .Oma und Opa waren auch immer für ihn da .Oh Ja er hatte mit knapp 12 genügend Grips ,er hatte vor dem Brand ,nie gezündelt . Er hat sich bis heute fast 25 nie zu dem Brand geäussert .Mittlerweile bin ich der Überzeugung ,das er es mutwillig ,berechnend gelegt hat ...um mir zu schaden .Nur das er sich damit auch geschadet hat ......Fakt der ganzen Sache ist ,ich hatte viel Zeit nachzudenken .....Traurig das ich so denke ......Viele Dinge die er mir angetan hat ,werde ich irgendwann mit ins Grab nehmen .Mein Leben ist seit diesem Tag zerstört ,die paar glücklichen Momente werden das nie aufwiegen . Er hat aus mir ein Wrack gemacht ,wollte mich sogar anzeigen (Falschaussage bei der Polizei machen )nach dem Rauswurf .Verbreitet überall Lügen über mich .....Ich bin stark genug um mein geprägtes Leben ,bis zum Ende fortzuführen ...Demütigungen ,Zwänge über mich ergehen lassen .Heute weiss ich ,ich wurde bestraft ..nur für was ? Ich weiss es nicht....meine Restliebe gehört Tieren sowie Nahestehenden ........ich habe für mich entschieden ,ich habe keinen Sohn mehr ....lg Chicane
Chicane
 

Re: Mein eigenes Kind hat mein Leben zerstört

Beitragvon binemaus » Mi. 27.08.2014, 12:34

Hallo Chiane,

wenn DU es möchtest melde dich mal bei mir über PN.


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