Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verletzt.

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Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verletzt.

Beitragvon Bombay » Sa. 25.01.2014, 19:02

Als ich gerade in einem anderen Beitrag etwas geschrieben habe, ist mir ein gutes Thema für eine Diskussion eingefallen:

Bombay hat geschrieben: Ich stelle mich aber darauf ein, eine negative Antwort zu erhalten, denn wer nicht viel erwartet, kann dann mit der Enttäuschung besser leben. Vielleicht nicht die beste Einstellung, doch mir hat sie immer sehr geholfen. :)



Wie gesagt, nicht die beste Einstellung, aber ist es nicht auch ein Selbstschutz der Psyche, so zu denken? Ich finde schon. Mit dieser Einstellung habe ich schon einige schwierige Situationen besser aushalten können, auch, wenn es eine pessimistische Lebensweise ist.
Mich würde interessieren, wie euer Standpunkt zu diesem Thema ist. :)

Liebe Grüße, Bombay
Bombay
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon Panvie » Sa. 25.01.2014, 19:18

Anfänglich finde ich eine gesunde Skepsis seinen Mitmenschen gegenüber sehr richtig. Fremde direkt als Vertraute anzunehmen kann mal böse ins Auge gehen, wenn man einem Versicherungsbeamten gegenüber sitzt und eine Lebensversicherung zu schlechten Renditen aufgeschwatzt bekommt.

Wenn man bestimmte Personengruppen (wie zum Beispiel dieses Forum) oder Menschen (Freunde, Familie, ...) aber etwas kennen gelernt hat, bzw recht gut kennt, kann man die pessimistische Fassade ruhig für ein paar Augenblicke ablegen und seiner Umwelt nicht ausschließlich als Mensch-in-der-Defensive begegnen. ;)

Muss aber jeder halten wie er möchte. Übermäßigen Pessimismus finde ich ziemlich ätzend, zumal ich mich mit solchen Menschen real nur ungern umgebe. Ist nur ein eigener Eindruck. Mich aber ziehen sie meist runter, ohne realistische Gründe aufzuweisen. Da habe ich lieber grundlos optimistische Menschen um mich, die mich motivieren, mit ihrer Euphorie anstecken und aus meinem Trott ablösen. Ich selbst bin zur Zeit pessimistisch genug, da brauche ich keine weiteren Stimmungskiller um mich herum... wobei ich mich selbst eher zu den Realisten zählen und so gut es geht versuche, meine Umwelt nicht mit negativen Gedanken zu drücken. Ein gesundes Maß von allen Varianten, um flexibel auf seine Umgebung zu wirken. So bin auch ich es gern, der andere motiviert und die Lage nicht nur aus der dunklen Faktenebene herbeschreibt.

Kurze Klarstellung: Das beruht nicht auf Fakten, sondern meinen persönlichen Erkenntnissen. ;) Nicht, dass sich jemand angegriffen fühlt. Dazu gibt's keinen Grund. ^^
Panvie
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon GefallenerEngel » Sa. 25.01.2014, 21:07

Wenn du 10000 Euro in etwas investierst, was erwartest du dann davon? Mindestens deinen Einsatz wieder zurück, oder nicht? Also mind. 10000 Euro und nicht etwa 9000 oder 5000 oder sogar 0.... Sonst würdest du diese Investition nicht tätigen, richtig?

Und wie in Sachen Geld, so ist es in allen anderen Dingen, in allen anderen Bereichen des Lebens! Es ist überall immer genau das gleiche: du willst mindestens deinen Einsatz zurück, am besten noch mehr, aber auf keinen Fall weniger!

Wenn du in jemand deine Gefühle investiert hast, so kannst du mit gutem Recht darauf bestehen einen entsprechenden Ausgleichswert zurückzuerhalten. Auch wenn du dir einredest du würdest dich mit weniger zufrieden geben. Das wäre nur eine Selbstberuhigung, eine Selbsttäuschung. Und als Folge dieser Selbst-Täuschung stellt sich dann eine Ent-Täuschung ein. Man stellt fest, dass man sich getäuscht und eine Fehlinvestition getätigt hat, dass der Betreffende es nicht wert war... Beim Ausbleiben des Gegenwertes ist eine Enttäuschung unausweichlich. Du kannst sie ignorieren, kannst sie verleugnen... tief in deinem Herzen nistet sie sich ein und wird sich schon hier und da bemerkbar machen.

Nun stellt sich natürlich die Frage nach dem Gegenwert, den der andere dir schuldet. Wenn es sich um Liebe handelt, kann das ebenfalls Liebe sein. In diesem Fall sind keine weiteren Erklärungen notwendig. Es kann jedoch auch Freundschaft, Mitgefühl und Sympathie sein, eine platonische Zuneigung, die nicht weniger wertvoll ist. Aber es kann und darf nicht sein, dass man etwas gibt und dafür weniger oder sogar nichts bekommt. Das geht nach dem Prinzip des gerechten Ausgleichs, der in allen Dingen streng gefordert werden soll, nunmal gar nicht... Die Nichtbefolgung dieses Prinzips durch die Menschen äußert sich in den erlebten Enttäuschungen, in dem Seelenkummer und Seelenschmerz. Kummer und Schmerz sind lediglich Folgen davon, dass dieses wichtigste Prinzip unbeachtet bleibt von den Menschen, welche sich einbilden nach ihrem Gutdünken sogar mit ihren Mitmenschen verfahren zu dürfen, ohne dafür zu einer moralisch-geistigen Rechenschaft gezogen zu werden.

Findet jedoch ein wahrer Ausgleich statt, so ist eine Enttäuschung oder der Kummer vollkommen ausgeschlossen. Und wie ich schon weiter oben erklärte, kann dieser Ausgleich viele Formen annehmen. Die Form ist nicht fest, wohl aber der innere Wert, dem diese sichtbar hervortretende Form als Mantel oder Hülle dient...
GefallenerEngel
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon cats47 » So. 26.01.2014, 08:39

Nach meiner Erfahrung führen Erwartungen zu nichts. Hinterher ist man nur
traurig. enttäuscht und desillusioniert.
Allerdings liegt das an mir weil ich immer zuviel von den anderen will.
Daran das abzulegen muß ich noch arbeiten.
cats47
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon DerVerlorene » So. 26.01.2014, 16:38

mein problem war anfangs, dass ich immer positiv gedacht habe. hey, meine mom hat krebs: "wird schon wieder." ich liebe ein mädchen: "die empfindet bestimmt genau so wie ich" ich bin schlecht in der schule: "ich bekomme zu hundert prozent ne 3. egal was ich mache"
die resultate waren immer scheiße. alle negativer ausrichtung. natürlich gab es mehr. wäre nur viel zu viel. :D
es ist kacke immer und immer wieder positiv zu denken. vorallem wenns um die liebe geht. man war ich schon oft verknallt. immer habe ich gedacht, dass das was wird. naja, fehlgeschlagen.
Nicht zu große erwartungen vor etwas zu haben, ist eig eine sehr sehr gut idee. das mache ich auch in letzter zeit. seit ein oder zwei jahren. ich habe angefangen zu meditieren, an nichts zu denken und realität ins auge zu sehen. geholfen hats echt ne menge. bin selbst überrascht.
natürlich ist es kacke ne abfuhr zu bekommen oder doch die 5 aufm zeugniss. aber ich komme besser damit kla als zuvor.
je höher man steigt mit der hoffnung, das etwas super ausgeht, desto tiefer und härter fällt man.

das ist so meine meinung. :)
DerVerlorene
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon patrick062 » So. 26.01.2014, 17:47

Ich versuche die verschiedene geschriebene Kommentaren zu verstehen. Habe selbst genügend sogenannte "negative" Erfahrungen gemacht. Irgend wann im Leben, als ich selbst auf dem Boden lag, hatte ich eine Begegnung. Dieser Mann erklärte mir innerhalb weniger Minuten, was so in meinem Leben (Vergangenheit) alles passierte und was alles noch geschehen wird (teilweise schon eingetroffen).
Das Resultat war die Umstellung meiner Gedanken, meiner Wertvorstellungen, mein Leben usw.
Ich lebe heute nach dem Motto; positive Gedanken erleichtern das Leben bzw. zieht ein positives Umfeld an. Geholfen haben mir viele Gespräche, super leicht zu lesende Bücher wie z.B: Das LoLa - Prinzip und andere Dinge.
Heute habe ich ein relatives entspanntes Verhältnis zum "Leben".
LG Patrick
patrick062
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon GefallenerEngel » So. 26.01.2014, 20:07

Ich muss meinen Beitrag ergänzen. Es geht nicht um die Erwartungen an sich, sondern um das Input/Output Verhältnis. Der Output sollte den Input ausgleichen. Wenn man zb lieber kein Risiko eingehen und nicht verletzt werden will, bleibt man eben auf Distanz und ist auf diese Weise vor dem Leid geschützt. Man hat zwar kein Output, aber man hat auch nichts reingesteckt - somit ist alles ok, die energetische Balance stimmt. Auch hier bietet sich ein Vergleich mit Geldanlagen, deren Chancen und Risiken. Zuerst sollte man sich selbst erkennen und herausfinden, was für ein Typ man ist und was dir gut tut. Nicht die anderen Menschen nachahmen. Man muss nicht etwas tun, weil es die anderen so machen. Wenn die meisten Menschen Beziehungen eingehen, heißt das nicht, dass das auch für dich angebracht und gut ist...

Bist du bereit das Risiko zu tragen und verletzt zu werden? Kannst du das verkraften? Oder entscheidest du dich lieber für die Sicherheit und den Seelenfrieden und ziehst dich zurück? Das sind die Fragen, die man sich stellen muss.

Es geht hier um Energie und um deren Austausch...und teilweise auch um Energieraub...

Ich zb bin jemand, der keine zwischenmenschlichen Risiken zu tragen bereit ist. Also halte ich mich von diversen Kontaktgelegenheiten fern, brauche das auch nicht.
Manchmal ist es besser einfach nichts zu tun, nichts zu unternehmen. Dann verausgabt man sich nicht und kann deshalb auch nicht enttäuscht werden.

Wer jedoch den "Kick" und ein "starkes Lebensgefühl" sucht, dem wird diese meine Einstellung langweilig erscheinen. Der muss dann auch bereits sein Enttäuschungen und Verletzungen hinzunehmen.

Einen Knackpunkt gibt es bei der Sache allerdings.
Wenn man in eine Geschichte unfreiwillig hineingezogen wird, die man so nicht geplant und nicht gewollt hat, wird es problematisch. Aber das ist schon ein anderes Thema.
GefallenerEngel
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon patrick062 » Mo. 27.01.2014, 19:41

Auch ich möchte meinem Beitrag noch Ergänzungen zufügen.
Mein Motto zum Leben : wenn ich was geben möchte, kann oder investiere, egal ob es finanziell , Gefühle, Ratschläge oder Leistungen anderer Art ist, gehe ich grundsätzlich nicht davon aus dass ich dieses wieder zurück erhalte. Geben werde ich weil ich es kann und möchte.
Diese Einstellung ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
Mindestens bleibt mir in dieser Beziehung Enttäuschungen erspart.
LG Patrick
patrick062
 

Re: Wer nicht viel erwartet,wird auch nicht so leicht verlet

Beitragvon GLaDOS » Mo. 27.01.2014, 19:44

patrick062 hat geschrieben:wenn ich was geben möchte, kann oder investiere, egal ob es finanziell , Gefühle, Ratschläge oder Leistungen anderer Art ist, gehe ich grundsätzlich nicht davon aus dass ich dieses wieder zurück erhalte. Geben werde ich weil ich es kann und möchte.
Sehr schönes Motto um danach zu leben :)

Lieben Gruß...
GLaDOS
 


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