Probleme mit meinem Vater.

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Probleme mit meinem Vater.

Beitragvon Jakartanuts » So. 01.12.2013, 00:37

Hallo,
vorneweg erstmal, mein Name ist Kevin und ich bin 20 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern. Ich habe eine FoR und gehe seit 2 1/2 Jahren nicht mehr zur Schule.

In den 2 1/2 Jahren hatte und habe ich immer noch starke Depressionen. Und zwar geht es um verschiedenes, dass gleichzeitig aufeinanderprallt und sozusagen in mir explodiert.

1. Ich bin ja jetzt 20 und mein Vater ist 41. Bis zum 60. Lebensjahr sind es noch 19 Jahre. Wenn man es bedenkt ist das eine ziemlich kurze Zeit und ich weiß natürlich nicht ob mein Vater 60, 70, 80, vielleicht sogar über 90 oder noch älter wird. Sowas kann man vorher nicht wissen. Und das ist eine große Sorge für mich. Und zwar die Vorstellung zum Beispiel, "was wäre wenn er nicht älter als 65 werden würde?"

Dann hätte er ja nur noch 24 Jahre zu Leben, das ist wenn man es sich wirklich genau überlegt richtig kurz. Es macht mich irgendwie so richtig übertrieben traurig, einfach der Gedanke daran. Ich weiß das wir irgendwann mal alle sterben müssen, aber ich hätte es lieber, dass mein Vater über 80 wird und ich vor ihm mit 60 sterben, weil ich seinen Tod nicht verkraften würde.

Außerdem leidet mein Vater an sehr starken Depressionen. Er wünscht sich die Vergangenheit nochmal durchzuleben. Er will wieder Jugendlich sein. Und es ist nicht nur eine Phase, denn das hält schon Jahre lang an bei ihm, also das es so mit ihm ist. Es macht mich einfach so richtig verdammt traurig ihn so zu sehen und die Angst ihn zu verlieren, diese kann ich nicht mal beschreiben. Ich komme nicht zur Ruhe. Wieso leben wir Menschen nur so kurz, wieso können wir nicht ewig Leben?

Ich hoffe wirklich, dass nach dem Tod noch was kommt :( Auf jeden Fall ist mein Vater psychisch richtig schwer an diesem Punkt verletzt, weil er nicht mit dem Verlauf und Ergebnis seines Lebens bis jetzt zufrieden war. Gab einfach zu vieles das schlecht gelaufen ist und ich glaube er ist richtig unglücklich damit und das er auch nicht zur Ruhe kommt. Das merke ich ja allein schon, da er so ziemlich jede Nacht wach ist.

2. Ich habe bisher immer alles für meine Eltern getan. Also alles was in meiner Macht stand. Zum Beispiel, bei Dingen wie dem Haushalt oder dem Einkauf helfen. Ich habe ihnen immer mein Geld geschenkt, dass ich verdient habe, weil ich weiß wie schwer sie es haben. Ich hab meinem Vater morgens immer seinen Kaffee gemacht, Abends seinen Tee usw. Und auch noch andere Dinge. Eben alles was ich in meinem Alter tun konnte.

Und trotz der Sorgen die ich mir um meinen Vater mache und trotz allem was ich bisher für ihn getan habe und obwohl ich nichts schlimmes sonst so tue, werde ich mit Beleidigungen belohnt und werde runter gezogen. Und trotzdem kann ich ihm nicht Böse sein, weil ich dann denke, dass ich es irgendwann bereuen werde. Heute ging es aber echt zu weit. Meine Mutter hat etwas gegen meinen Willen getan. Was es war ist egal, der Punkt ist sowas ist unmenschlich. Und ich bin sauer geworden, habe aber normal gesprochen. Aber er hat direkt volle Kanne losgeschrien, meinte ich wäre psychisch gestört und meinte zieh doch endlich aus zu mir.

Ich kriege immer so einen Ausraster wenn mir jemand sagt, dass ich dumm wäre oder psychisch unnormal und das nicht wegen der Probleme sondern als Beleidigung. Folglich schrie ich zurück und ich habe jetzt auch ehrlich gesagt so langsam die Schnauze voll. Ich tue meine Leben lang alles für ihn und dann meint er am Ende ich würde nur an mich selber denken, obwohl es das total Gegenteil ist. Ich frag mich wie ein Mensch auf sowas dann kommen kann. Und den Frust lässt er nur an mir aus, meine zwei anderen Brüder die auch scheiße bauen, nie so intensiv, aber bei mir wird gleich losgeschrien was das Zeug hält und beleidigt.

In den letzten 2 1/2 Jahren war ich bei etlichen Psychologen, wegen solchen Sachen, die ich gerade hier reinschreibe. Ich wurde von jedem abgewiesen. Dann bin ich einfach stationär gegangen, denn da nehmen die dich an sobald die einen Platz frei haben. Das war dann bei mir der Fall. Ich habe es dann aber nach einiger Zeit wieder abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass es für mich nichts bringt, denn egal was war, nichts hat sich bisher gebessert gehabt und ich meine wenn mein Wille dazu nicht da war, dann hat es doch eh keinen Sinn gemacht, sondern war eher noch belastender als vorher.

Der Grund wieso ich da war, war weil mir meine Gesichtsform nicht gefällt und weil ich menschenscheu bin.
Und meine Eltern haben mich damit auch mal aufgezogen und sich bisher noch nie entschuldigt, im Gegenteil sie haben sogar noch richtig frech darauf geantwortet. Und trotzdem empfinde ich es immer noch, alles für meinen Vater zu tun um ihn glücklich machen zu können, obwohl er öfters scheiße zu mir war.

3. Menschenscheu = Keine Kontakt zu der Außenwelt, also ich sitze nur zu Hause, traue mich nicht raus und fühle mich sehr allein gelassen, weil auch meine Freunde zu mir kein Kontakt mehr wollten, obwohl ich aufgehört habe von meinen Problemen zu sprechen und das sogar noch bevor ich mich so abgekapselt habe.
Also im Prinzip steck ich in einem Teufelskreis. Das nächste was feststeht ist, dass ich jetzt am Freitag einen Termin beim Arbeitsamt habe und eine Maßnahme annehmen muss. Denn mit Psychologen und Psychiatern ist nichts mehr, da es wirklich und das könnt ihr mir glauben, nichts bei mir bringt.

Worüber ich aber nachgedacht habe war vielleicht doch mal Anti Depressiva zu probieren, hat jemand schon mal Erfahrungen mit denen gemacht und kann mir was über sie erzählen, ob sie schädlich sein können usw. ?
Naja und hab haufenweise noch andere Probleme, die ich aber bewältigen kann, nur eben bei der Sache mit meinem Vater komme ich nicht klar.

Ich danke für alle antworten

LG
Kev
Jakartanuts
 

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