Alleinsein

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Re: Alleinsein

Beitragvon cats47 » Mi. 16.10.2013, 18:14

Meine Schwester hat mal die Behauptung aufgestellt das Singles, die keine eigene
Familie haben, wie ich, quasi automatisch zu Egoisten werden.
Kann sein das sie recht hat. Ich muß für niemanden sorgen außer für meine Katzen,
bin seit 14 Jahren raus aus dem Beruf, seit 6 1/2 Jahren allein, sitze den ganzen Tag
gelangweilt zuhause. Ich versuche mich zwar wieder zu Aktivitäten zu motivieren
aber alleine macht nichts wirklich Spaß.
Eine einsame, unzufriedene Frau die mit der Rotweinflasche in der Hand zwischen
Computer und Fernseher hin und her pendelt hat mal jemand über mich gesagt.
Der Rotwein fällt seit 2 Wochen weg seit ich nicht mehr trinke.
Aber ansonstern ...
Meine Gedanken kreisen den ganzen Tag um mich. Jedes noch so kleine Problemchen
blase ich von der Mücke zum Elefanten auf und mache mich selber hysterisch.
Heute war ich mit 2 Katzen bei der Tierärztin. Meine Laya hat keinen Krebs und nichts
am Herz. Die Blutergebnisse kriege ich erst morgen aber wahrscheinlich habe
ich mich mal wieder völlig grundlos in Panik gesteigert.
Wie immer.
cats47
 

Re: Alleinsein

Beitragvon Carmen » Mi. 16.10.2013, 21:29

Huhu cats, viel sagen kann ich nicht... aber :respekt: fürs Durchhalten und :cuddle: :cuddle: du schaffst das!
Carmen
 

Re: Alleinsein

Beitragvon schwarzer Igel » Do. 17.10.2013, 06:32

Huhu.
Du bist nicht alleine Hier.wir sind alle für einnander da mehr oder weniger
Hab Geduld es würt schon.
Igel :)
schwarzer Igel
 

Re: Alleinsein

Beitragvon verdino » Do. 17.10.2013, 17:49

hallo Cats.
Erstmals Danke für deine aufbauende Worte. Hut ab, dass du es bereits zwei Wochen geschafft hast. Hoffe es kommen noch viele dazu. Ich versuche momentan raus aus der Wohnung zu kommen und mich zu irgendeiner Beschäftigung zu zwingen. Du hast Recht, alleine macht es keinen Spaß, aber besser als zu Hause zu sitzen und zu warten das es besser wird. Aber auch ich raffe mich schwer dazu auf. Heute war ich den halben Tag unterwegs schoppen, hab mich allein in eine Pizzeria gesetzt, was gegessen und hab Zeit totgeschlagen. Es war anstrengend, aber einen Vorteil hatte es; ich hatte weniger Zeit nachzudenken. Jetzt habe ich wieder Zeit, aber für ein paar Stunden, war der Druck nicht so groß. Also hatte sich die Anstrengung gelohnt.
verdino
 

Re: Alleinsein

Beitragvon cats47 » Do. 24.10.2013, 13:00

Gestern Abend ist meine Schwester wieder nachhause geflogen nachdem sie knapp
3 Tage bei mir zu Besuch war.
Das hört sich mies an aber ich war sowas von erleichtert als ich sie am
Flughafen absetzen konnte.
Früher habe ich mich über die Besuche aus Spanien gefreut. Endlich Action,
endlich mal raus aus der Langeweile.
Heute verkrafte ich den Stress und die Hektik nicht mehr. In der kurzen Zeit
Termine, etliches erledigen, shoppen, essen gehen.
Ich bin immer noch total fertig, habe miserabel geschlafen als sie hier war.
Wenigstens hat das Schwindelgefühl aufgehört.
Meine Schwester und meine Nichte sind die einzigen Menschen die ich noch
habe aber 3 Tage mit einem von beiden zusammen zu sein reicht völlig.
Zeit füreinander haben wir vor lauter Hektik keine, gemacht ist dann alles
und unser einziges gemeinsames Thema Tiere ist gründlich durchgehechelt.
Eigentlich schade aber leider ist es so.
Als sie abgeflogen ist mußte meine Schwester mich umbedingt umarmen und
Wangenküsschen verteilen. Dabei weiß sie ganz genau das ich Nähe nur schwer
ertragen kann. Das kostet mich viel Überwindung.
Langsam komme ich zu der Einsicht das es mir alleine, obwohl die Einsamkeit
auch nicht schön ist, besser geht.
cats47
 

Re: Alleinsein

Beitragvon cats47 » Do. 31.10.2013, 23:31

Heute ist echt ein Sch... Tag. Einfach nur das Chaos im Kopf.
Bis jetzt habe ich mich noch irgendwie beherrscht und möglichst
abgelenkt. Hellwach dank der Süßes oder Saures Kinderchen.
Jetzt weiß ich das ich wirklich ganz allein bin wenn meine
Schwester mal nicht mehr da ist.
Sie hat mich angerufen um mir zu sagen wann sie wegen ihrer
Arzttermine kommt und im Hintergrund hab' ich meine
Nichte reden hören. Wenn sie schon nächste Woche bei mir
schaffen müßte, sie kommt wegen meiner neuen Küche, sollte
schon ein iphone 3 dabei rausspringen.
Meine Schwester hat ihr zwar den Mund verboten, aber gut
weiß ich woran ich bin. Muß ich mir nichts mehr vormachen.
Ohne Gegenleistung gibt es gar nichts im Leben.
Ziemlich naiv zu glauben meine Nichte würde mir von sich aus
helfen wollen.
Ich bin froh wenn das mit der Küche über die Bühne ist.
Hab' eine Riesenangst davor.
Ich bin auf die Hilfe meiner Nichte angewiesen. Könnte das nie
alles alleine managen.
An Tagen wie heute da frag ich mich wozu das alles. Warum soll
ich kämpfen um trocken zu bleiben. Es wendet sich doch
sowieso nichts zum besseren. :(
cats47
 

Re: Alleinsein

Beitragvon EwigeMutter » Fr. 01.11.2013, 00:40

...aber mit Trinken auch nicht.
Du löst damit kein Problem sondern machst Dir selbst etwas vor.
Sich das Leben "schöntrinken" kann doch nicht funtionieren und zudem richtest Du Dich körperlich zugrunde.
Es ist für mich schwer zu verstehen,dass Du einerseits so sehr beklagst,dass Du einsam bist,
anderereseits aber keinerlei Nähe zulassen möchtest/kannst.
Das ist schon ein Dilemma.
Vielleicht wäre es ein Weg,sich mit dem Alleinsein irgendwie zu arrangieren und zu akzeptieren,dass man allein lebt/leben will.
Es hat ja nicht nur Nachteile.Aber man will ja bekanntlich immer das,was man gerade NICHT hat.
EwigeMutter
 

Re: Alleinsein

Beitragvon cats47 » Fr. 01.11.2013, 10:01

Die Versuchung ist halt immer mal wieder da mich zu besaufen um einfach alles zu vergessen.
Das hat nichts mit schön trinken zu tun einfach nur damit das man glaubt es nicht mehr
auszuhalten so wie es ist.
Ich werde 31 Tage Trockenheit nicht wegwerfen auch wenn's manchmal schwerfällt.
Mich mit dem Alleinsein zu arrangieren versuche ich ja, wohl oder übel.
Irgendwie klappt das auch meistens aber wegen der neuen Küche nächste Woche drehe
ich total am Rad. Der Gedanke an die Veränderung, den Stress und das Schlimmste das
ich fremde Leute ins Haus lassen muß machen mich fertig.
Warum bin ich eigentlich so enttäuscht von meiner Nichte ? Wir mochten uns nie.
Da war immer ein Klima von Neid, auf ihrer, und Eifersucht, die Zuwendung meiner
Schwester am liebsten nicht teilen wollen, auf meiner Seite.
Weil meine Schwester es erwartet haben wir uns arrangiert und nach außen Frieden
geschlossen, scheinbar.
Das Verhältniss zu meiner Schwester ist wenn ich ehrlich bin auch nicht gerade innig.
Kurzbesuche mit soviel Hektik das keine Zeit füreinander ist und außer dem Thema
Tiere haben wir uns eigentlich nicht viel zu sagen.
3 Tage miteinander sind im Schnitt mehr als genug.
Die beiden haben sich etwas zurückgezogen. Die täglichen Telefonate, manchmal mehrmals
täglich, für mich die einzige Möglichkeit zu reden, mich mitzuteilen, fehlen mir sehr.
Nur noch alle paar Tage eine Stimme hören ist mir zu wenig.
Ich lebe alleine, notgedrungen, nicht weil ich das will. Meine Schwester hat mir das
Zusammenziehen nur aus Pflichtgefühl angeboten. Das das nicht gut gehen würde
wissen wir im Grunde beide.
Auch wenn es unrealistisch und völlig unvernünftig ist, ich weiß, ich bin erwachsen und
kann für mich selber sorgen, hoffe ich immer noch verzweifelt auf eine
Ersatzmamafigur die immer da ist und für mich sorgt wie meine Mutter das früher
getan hat.
Das das niemals passieren wird treibt mich in die Verzweiflung.
Alleinsein ist ein Alptraum für mich aber es wird niemand mehr kommen.
Natürlich sehne ich mich nach Nähe. Irgendwie tut das doch jeder.
Aber Nähe zu ertragen ist schwer, fast unmöglich. Wenn mich im Supermarkt nur
zufällig mal jemand streift kriege ich schon die Krise.
cats47
 

Re: Alleinsein

Beitragvon Vanilla » Fr. 01.11.2013, 11:01

Toll, 31 Tage ohne Alk :respekt:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

There is sugar on the radio
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Re: Alleinsein

Beitragvon cats47 » Mi. 15.01.2014, 09:30

Ich habe das Gefühl zu ersticken an meiner Einsamkeit. Die Entscheidung nicht mehr
täglich, oder sogar mehrmals täglich, in Spanien anzurufen war richtig.
Zweimal die Woche muß genügen.
Aber mich mitzuteilen, das mir jemand zuhört, die Aufmerksamkeit zu bekommen
nach der ich so sehr giere das fehlt mir schon.
Im Moment versinke ich in Selbstmitleid und die Sorge um Tifa belastet zusätzlich.
Gestern war auf einmal der Gedanke da ich will nicht mehr.
Das macht mich dann wütend auf mich selbst.
Ich hab' mich ins Auto gesetzt, bin rumgefahren und habe es erst mal geschafft mich
abzulenken.
Abends war die Gier nach Alkohol so groß das ich um 19.45 Uhr Licht aus gemacht habe
damit ich keine Dummheiten mache.
Wozu kämpfen wenn ich den Weg da raus doch nicht finde ?
Mich widert mein ewiges Rumgejammer und Selbstmitleid an.
Ich bin ein mieser Schwächling. :(
cats47
 

Re: Alleinsein

Beitragvon warum ich » Mi. 15.01.2014, 10:55

cats47 hat geschrieben:Aber Nähe zu ertragen ist schwer, fast unmöglich.

ich hab' jetzt hier nur erst kurz hereingelesen, aber soviel, denke ich, kann man schon erkennen:
du definierst dir die dinge viel zu absolut.

es hat so massig viele möglichkeiten, nähe genau so zu regulieren, wie du sie am ende ertragen könntest.
die heizung regulierst du ja auch nach diesen kriterien - da hat's nicht lediglich "woll heiß" oder "voll kalt".

wichtig wäre doch wohl erstmal für dich, daß du überhaupt hinfinden würdest zu orten, wo nähe herkäme dann; wo sie überhaupt möglich wäre.
da findest du dann auch gleich schon den regler dafür.

du scheinst so sehr fixiert auf deine paar leute da.
wenn du aber genau hinschauen würdest, könntest du vielleicht erkennen, daß die letztlich nur in der rolle von gehilfen all dessen sind, was sich gegen dich verbündet zu haben scheint; deren anführer ist der, der dir aus deinem innern heraus einredet, alles sei eh nur noch ausweglos.

ohne frage befindest du dich gerade in der umzingelung, vom feind eingeschlossen.
gegen den feind immer wieder anrennen verschleißt deine kräfte.
warum versuchst du es dann nicht vielleicht mal damit, den feind da stehen zu lassen, wo er ist, und wendest dich in die andere richtung ... ? keinen weiteren rückzug schlechthin mein' ich. nur einsehen, daß das terrain, welches dein feind dir schon abgejagt hat und er besetzt hält, daß das eh nicht zurückzuerobern wäre; mit deinen aufgebrauchten kräften gleich schon gar nicht.

also überlaß ihm, was du eh nicht zurückerobern könntest, ohne dabei womöglich auszubluten - ... und erschließ' dir selber neue felder, wo auch einsame menschen noch gebraucht wären.
die gibt's nämlich.

es ist immer nur so einsam um dich her, wie du es selber zuläßt, daß es das ist.
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