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Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 23.08.2013, 18:06
von Vanilla
Diesen Thread wollte ich schon länger mal aufmachen, aus aktuellem Anlass, es kommt heute eine Doku
über dieses Unglück, schreibe ich jetzt mal.

Vielleicht erinnert sich noch jemand, an die große Flugschau, 8/88 auf der amerikanischen Air-Base in Rammstein,
bei Kaiserslautern, die in einem fürchterlichen Unglück geendet hat.

Damals wollte ich mir die Flugschau ansehen, war schon unterwegs auf der Autobahn + hatte nur noch einige
Kilometer zu fahren.
Jedenfalls hatte ich einen Autounfall, Polizei kam usw.
Bin dann nach dem ganzen Ärger nach Hause gefahren, mir war nichts passiert.

Zu Hause angekommen, gleich den TV angemacht + erst mal in Tränen ausgebrochen.
Auf der Flugschau waren 3 Jets abgestürzt, es gab 70 Tote + ewig viele Opfer, mit grauenhaften Verbrennungen.

Hätte ich diesen Autounfall damals nicht gehabt, wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, auch unter den vielen
Opfern zu sein.

Hatte hier auch schon mal jemand Glück im Unglück?

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 23.08.2013, 20:41
von Blume
Mir selber ist soetwas noch nicht passiert, aber meinem Papa schon einige Male.

Als ich noch klein war, gab es in unserer Stadt einen schrecklichen Amoklauf an einer Schule. Bei diesem Amoklauf sind mit dem Täter 17 Menschen ums Leben gekommen. Eine halbe Stunde bevor der Täter das Feuer eröffnet hat, war mein Papa in der Schule unterwegs und hat mit der Sekretärin gesprochen, die später ebenfalls erschossen wurde. Da hatte er sehr großes Glück im Unglück!

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 23.08.2013, 21:08
von Vanilla
Hoffentlich hat dein Papa das verkraften koennen, Blume

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 23.08.2013, 21:09
von Blume
Ja, ich denke, das hat er. Manchmal habe ich das Gefühl, mich schockt das heute mehr als ihn.^^

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 23.08.2013, 21:35
von Vanilla
Blume hat geschrieben:Ja, ich denke, das hat er. Manchmal habe ich das Gefühl, mich schockt das heute mehr als ihn.^^

kann dich verstehen

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: So. 25.08.2013, 14:42
von effloresco
Das ist eine tolle Thread-Idee, Vanilla! Danke.

Eure Erlebnisse haben mir gerade eine Gänsehaut über den Rücken gejagt...
Es klingt immer so unwahrscheinlich, dass man sich plötzlich anders entscheidet, und z.B. so wie du, Vanilla, nach Hause fährt.

Blume, ich glaube ich weiß, von welchem Amoklauf du sprichst.
Hat dein Vater nach dem Gespräch mit der Sekretärin das Schulgelände zufällig verlassen?
Manchmal trifft man einfach die "richtigen" Entscheidungen, ohne auch nur irgendwas zu ahnen...

Ich weiß nicht, ob das hier in den Thread passt, aber ich war im Sommer 2005 mit der Schulklasse für 1 Woche in London und bin dort mit meinen Freunden unerlaubterweise mit der U-Bahn gefahren.
2 Wochen später - es waren Sommerferien - saß ich mit meinem Vater vor dem Fernseher und wir haben uns die Nachrichten angeschaut, als plötzlich von den Terroranschlägen u.a. in den Londoner U-Bahnen berichtet wurde.

Als gezeigt wurde, welche Routen/Haltestellen betroffen waren, habe ich meinen Vater ungläubig angeschaut und gesagt:"Genau in den Bahnen und an den Haltestellen stand ich noch vor 2 Wochen".

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: So. 25.08.2013, 15:36
von Vanilla
ich hatte damals einen heftigen Blechschaden durch den Unfall, bin nur deshalb zurück gefahren.
Von daher war der Unfall echt mein Glück.

So ähnlich wie dir mit der U-Bahn, efflo,
ging es uns damals in Indien. Genau am nächsten Tag, gab es auf unserer Strecke ein schlimmes Zugunglück,
mit vielen Toten + Schwerverletzten.
Wir haben dann zu Hause angerufen, dass wir gut angekommen sind.

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: So. 25.08.2013, 16:46
von Blume
Manchmal gibt es wirklich Zufälle im Leben, die ziemlich unheimlich sind. Und lebensrettend.

@ efflo: Mein Papa war aus beruflichen Gründen in der Schule und das Gespräch war rein zufällig noch vor Beginn des Amoklaufes beendet. Es ist schlimm, sich auszumalen, was wohl passiert wäre, wenn er noch ein paar Minuten länger geblieben wäre ...

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: So. 25.08.2013, 23:09
von effloresco
Vanilla hat geschrieben:Genau am nächsten Tag, gab es auf unserer Strecke ein schlimmes Zugunglück,
mit vielen Toten + Schwerverletzten

Und das war ja auch noch viel knapper... Nur einen Tag später. Das mag ich mir gar nicht vorstellen.

Blume hat geschrieben:Es ist schlimm, sich auszumalen, was wohl passiert wäre, wenn er noch ein paar Minuten länger geblieben wäre ...

Ja, diese paar Minuten hätten einiges ausmachen können..

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Mi. 28.08.2013, 20:14
von Vanilla
Mir läuft grad wieder eine Gänsehaut über den Rücken, so gruselt es mich.
Heute jährt sich ja zum 25.x das Flugunglück in Rammstein, es werden in den Nachrichten immer wieder
Bilder gezeigt, wie der Absturz einen riesigen Feuerball in die Zuschauer jagt.
Ich bin sooo froh, dass der Unfall auf der Autobahn mich gehindert hat, dort zu sein.

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Mi. 28.08.2013, 21:18
von Mirai
Vanilla hat geschrieben:Mir läuft grad wieder eine Gänsehaut über den Rücken, so gruselt es mich.
Heute jährt sich ja zum 25.x das Flugunglück in Rammstein, es werden in den Nachrichten immer wieder
Bilder gezeigt, wie der Absturz einen riesigen Feuerball in die Zuschauer jagt.
Ich bin sooo froh, dass der Unfall auf der Autobahn mich gehindert hat, dort zu sein.


Ich habe heute auch Videoaufnahmen zu dem Unglück gesehen und es sah wirklich schrecklich aus. Ich hätte aus diesem Grund auch Angst, zu einer Flugschau zu gehen.

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Mi. 28.08.2013, 21:28
von Vanilla
Inzwischen würde ich da auch nicht mehr hingehen, aber damals dachte ich mir,
dass es unterhaltsam sein könnte.

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 06.09.2013, 09:28
von Luna
Meine Eltern und meine Oma wollten wohin fahren, wo ich eigentlich mit sollte. Ich hatte an diesem Tag aber meine DELF-Prüfung (franz. Sprachdiplom) und bin zu Hause geblieben. Meine Mutter setzte sich hinten ins Auto, dort, wo eigentlich ich sonst immer saß. Wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich auf der anderen, leeren Seite gesessen. Genau in diese leere Seite ist meinen Eltern auf der Autobahn ein Auto reingefahren. Totalschaden, aber alle unverletzt. Wäre ich dabei gewesen, wäre ich vermutlich tot.
Als ich von der Prüfung nach Hause kam, klingelte das Telefon, in dem mich ein junger Mann darüber informierte, dass es meinen Eltern und der Oma gut ginge. Ich wusste natürlich nicht, was los war, aber als er es mir erklärte, überkam mich schon ein Schauer.

Noch mal Glück gehabt.

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 06.09.2013, 09:53
von Vanilla
hey Luna, manchmal ist man scheinbar noch nicht dran, zu gehen

Re: Glück im Unglück?

BeitragVerfasst: Fr. 06.09.2013, 11:45
von effloresco
Da hat dich die lästige DELF-Prüfung wohl gerettet ;)

Vanilla hat geschrieben:hey Luna, manchmal ist man scheinbar noch nicht dran, zu gehen

Ja, das glaube ich auch manchmal.

Ich weiß nicht so recht, ob es hier hin passt. Wenn nicht, kann der Beitrag ja wieder gelöscht werden:

Ich hatte vor etwa 7 Jahren eine Woche lang lästige Bauchschmerzen. Nicht richtig schmerzhaft, aber doch lästig. An dem Samstag der Woche wurden die Bauchschmerzen dann aber so schlimm, dass ich zu einem Arzt wollte. In der Kleinstadt, in der ich damals gelebt habe, hatte nur die Notfallpraxis am Krankenhaus auf, also musste ich dort hin. Ich bin mit dem Fahrrad hin.
Eigentlich wollte ich nicht in die Notfallpraxis, weil die Mitarbeiter und Ärzte dort immer sehr unfreundlich sind und man sich richtig unwillkommen fühlt und auch heute empfehle ich niemandem, dorthin zu gehen, wenn es nicht wirklich dringend ist. Sehr schlimm dort.

Jedenfalls hatte ich dann nicht einfach nur Bauchschmerzen, sondern eine Blinddarmentzündung mit einem sehr untypischen Verlauf. So in die Richtung: Das kennen selbst die Ärzte nur aus den Medizinbüchern.
Ich musste 2 mal operiert werden, weil es zwischenzeitlich sehr schlecht um mich stand.

Ich überlege manchmal, was gewesen wäre, wenn ich nicht ins Krankenhaus gefahren, sondern einfach an einem Wochentag zu meiner Hausärztin gegangen wäre? Die hätte mich doch mit einem Tee wieder nach Hause geschickt.