Schreie in meinem Kopf...

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Schreie in meinem Kopf...

Beitragvon Sonnenbluete » Mo. 22.07.2013, 23:59

Hallo liebe Community,

ich bin 34 Jahre alt und komme seit ca. 2 Jahren mit mir selber nicht mehr klar, oder schon länger ? ka...

Ich bin auf der suche nach Menschen, den es genau so ergeht wie mir, oder ähnlich, vll. Gefühls verwandt sind. Ich brauche Tips, wie ich mich verhalten soll oder was ich machen soll, weil ich einfach nicht mehr mit mir selber klar komme.

Ich versuche mal euch meine Situation zu schildern und fange am besten am Anfang an...

Ich habe ein Migrationshintergrund, meine Eltern wollten als ich 9 Jahre alt war, für immer in ihre Heimat zurück.

Damit ich dort schon mal Fuß fasse, wollten Sie mich dort lassen.

Und haben mich 1 Jahr vorher ( so war der plan ), dort bei meiner Tante gelassen. Es war sehr schwierig für mich, ich lief damals hinter dem wagen her, weil ich nicht dort bleiben wollte.
Ich verweigerte das Essen, biss mich meine Tante ins Krankenhaus brachte, die Ärztin dort drohte mir das Essen über meine Nase einzuführen, mit Schläuchen, dies machte mir Angst und ich fing wieder an zu Essen. Später warf ich das Essen vom Fenster raus, was ich nicht Essen wollte. Sie dachten immer ich hätte aufgegessen.

Ich bekam dort, sehr oft Schläge, man drohte mir mit dem Schlimmsten, wenn ich etwas meinen Eltern erzählen würde. Eines Tages rief ich aus der Telefonzelle meine Eltern an, meine Mutter ging ans Telefon und ich konnte nur " Hallo " sagen, als das Gesprächsguthaben weg war.

Als ich nach Hause kam, rief meine Mutter bei meiner Tante an und wollte sich vergewissern ob alles io wäre, meine Tante stand neben mir und drohte ( wie immer ), das ich ja nicht falsches sagen sollte.

Als ich 12 war, bekam ich mit, das meine Eltern nicht nach kommen konnten, weil meine Mutter Krank geworden ist, Sie hatte Brustkrebs. Sie wollte das ich zurück komme, aber meine Tante sagte, wenn ich dem zustimmen würde, würde Sie mich umbringen.

Hätte ich doch nur den Mut gehabt...ich sagte zu meiner Mutter, das ich bei meiner Tante bleiben will, das ganze leider aus Angst.

4 Monate Später, rief mein Vater an und sagte, das Sie mich zurück schicken sollen, weil meine Mutter bald sterben wird.

Ich kam wieder zurück nach Deutschland und meine Mutter starb 2-3 Monate später. Mein Vater hat es mir nicht gleich gesagt, weil er nicht wusste wie er es mir sagen sollte, 1 Woche Später bekam ich das irgendwie raus. Zur Beerdigung konnte ich nicht mit, da mein Vater das Geld nicht aufbringen konnte.

So blieb ich 4 Wochen bei bekannten.

Damals war ich gerade 14.

Danach verlief die Zeit ziemlich öde, mein Vater trank viel, ich machte mein Schul Abschluss, war ein Aussenseiter, wurde ausgelacht weil ich keine Nikes trug. Eine Große Brille und ziemlich Große Ohren hatte.

Als ich 16 wurde, fing ich an durch bekannte an, Canabis zu rauchen, war öfter mit " Freunden " unterwegs, die auch öfter mal Ecstasy hatten, Speed, Koks...ich brach während der Zeit meine Lehre ab.

Als ich 19 war, wollte mein Vater weg aus Hamburg, ein Neu Anfang, wir zogen in den Süden Deutschlands.

Ich konnte einfach keinen Fuß fassen und pendelte immer wieder zwischen Hamburg und dem Süden Deutschlands.

Als ich 26 wurde, Heiratete ich meine Frau die ich im Süden Deutschlands kennengelernt hatte.

Rauche seit dem ab und an noch Canabis, keine anderen Drogen.

4 Jahre später bekamen wir unser 2. Kind, er verstarb mit 6 Monaten am plötzlichen Kindstod.

Es war sehr hart für mich, ich fand ihn leblos im Bett. Danach fing ich an zu trinken, ich trank immer mehr Alkohol, von tag zu tag...biss ich meinen Führerschein verlor mit 1,94 %.

Ohne Führerschein war es ziemlich schwierig, ich war mir mein Fehler bewusst und habe mich mit der Tat auch auseinander gesetzt und trinke seit dem auch nur gelegentlich am Wo.-ende etwas. Fahre kein Auto unter Alkohol und Trinke nicht mehr biss zum umfallen..., habe seit 3 Monaten meinen Führerschein wieder.

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Das war bis zum Dato von heute eigentlich die größten punkte, die Gravierende Veränderungen in meinem Leben hervorgerufen haben.

Ich würde euch jetzt gerne schildern, wie ich mich fühle...ich fühle in mir dieses kleine Kind.

Verängstigt und allein...ich könnte los schreien, mir die Seele raus brüllen, aber ich kann es nicht. Ich habe Angst, weiß aber nicht immer vor was. Die Angst macht sich manchmal so breit, das ich mich nicht raus traue. Ich will so unbemerkt sein, am liebsten unsichtbar.

Habe teilweise immer das Gefühl, beobachtet zu werden, als würden andere mir zu lauschen, über mich lästern. Bekomme kalten Schweiß an der Stirn, meine Beinen fangen an zu zittern, als würde ich gleich kollabieren. Habe Angst das etwas schlimmes passieren wird, weiß aber nicht was. Unruhiges Gefühl im Magen. Ich wiege 60 Kilo bei einer Körpergröße von 1,83. Ich hab komplexe mit meinem Untergewicht, werde immer wieder darauf angesprochen, ob ich den Krank sei. Manche machen Sich darüber lustig, ich grins dann mit aber es verletzt mich sehr.

Gehe sehr ungern ins Freibad, weil ich so dünn bin. Generell macht es mir sehr zu schaffen.

Ich fühle mich, als wäre ich nur in diesem Körper, als wäre es ein Fremd gegen stand.

Eingesperrt, eingeengt. Habe das Gefühl als würde ich manchmal keine Luft bekommen, versuche Tief durch zu atmen aber es bringt nichts, als wäre auf meiner Brust so ein schwerer Laster, das ich nicht durch atmen kann. Antriebslos, Müde, Kraftlos...Allein !

Ich hatte letzte Woche Aufsicht bei einer Veranstaltung, ich bekam Panik, ging ins Büro und konnte nicht mehr aus dem Büro raus, weil ich Angst hatte. Torschuss Panik, Lampen fieber..so stelle ich mir so etwas vor, ich musste einen Rundgang machen, aber ich schaffte es sehr später erst aus diesem Büro raus zu gehen. Und dies mit einer riesen Portion Angst.

Heute zitterten mir meine beine, als würde ich wippen, dann wurde mir leicht schwindelig und ich bekam Angst zu Kollabieren. Hatte Kalten Schweiß an der Stirn.

Würde am liebsten Kündigen, umziehen, einen Neustart wagen, aber wie oft denn noch ein Neustart ?

Komme mit der Arbeit nicht klar, bin sehr vergesslich geworden. Meine Gedanken sind durcheinander, kann sie nicht ordnen, denke oft an Sachen die geschehen sind, wie ich mich evt. damals anders verhalten hätte.

Es ist alles sehr belastend, ich will einfach nur Ruhe, sehne mich nach Stille, aber nicht nach dem Tod.

Wenn ich zu sehr durch einander bin, tue ich mir mit meinen Fingernägeln in der Handfläche weh.
Ich drück Sie so stark in meine Haut rein, biss es mir weh tut. Es ist auch mal vor gekommen, das ich mir auf den Kopf geschlagen habe, damit ich meine Gedanken ordnen kann. Aber es hilft nichts...ich weiß einfach nicht weiter.

War noch nie bei einem Psychologen...ich weiß aber das ich damit nicht mehr alleine klar komme.

Hab das Gefühl, als würde ich in diesem Leben nicht mit Leben, als würde alles an mir vor bei rasen.

Ich bedanke mich für mit lesen, und bitte euch um Rat...was soll ich machen ? Zum Hausarzt oder direkt zum Psychologen, hab Angst das die mich einweisen würden oder mit Tabletten still stellen würden.

Ich will / muss etwas fühlen...dies ist das erste mal das ich dieses erlebte mit jemandem teile, vll. weil ich hier vorm PC sitze und dadurch mehr mut kriege.

liebe Grüße
Sonnenbluete
 

Re: Schreie in meinem Kopf...

Beitragvon Carmen » Di. 23.07.2013, 00:06

Also.. erstmal :cuddle:
Je nach dem, ob du ein gutes Verhältnis zu deinem Hausarzt hast, würde ich erst dahin gehen, oder gleich zum Psychologen. Das geht meines Wissens.

Die werden dich sicherlich nicht sofort ruhig stellen, und zwangs eingewiesen wird man auch nur in Akutfällen (Suizidgefahr o.ä.).
Hast du deiner Frau davon erzählt?

LG von Carmen
Carmen
 

Re: Schreie in meinem Kopf...

Beitragvon Sonnenbluete » Di. 23.07.2013, 00:11

Hallo Carmen,

ja, wir haben uns heute Abend darüber unterhalten.

Es hat mir jedoch nicht viel gebracht,
Vll. war ich auch nicht in allen Punkten so offen, wie jetzt hier.

Man will halt keine Unruhe stiften.

Sie ist jedoch der Meinung das ich mir Hilfe suchen sollte.
Sonnenbluete
 

Re: Schreie in meinem Kopf...

Beitragvon GLaDOS » Di. 23.07.2013, 12:26

Deine Geschichte beruehrt mich sehr, und es tut mir sehr, sehr leid, was dir wiederfahren ist :(

ein Neustart in einer andern Stadt, wuerde nichts bringen, deine Probl;eme waeren ja immer noch dei selben. Ich denke auch das du dir hilfe suchen solltest, in form eines Psychiaters, oder Therapeuten.

Du brauchst keine Angst zu haben, dass du eingewiesen wirst (das passiert nur wenn du eine Gefahr fuer dich oder andere darstellst), oder gezwungen wirst Tabletten zu nehmen. EIn Psychiater wird dir wahrscheinlich etwas verschreiben, einfach um dich zu stabilisieren.

Du kannst dich auch erstmal an eine Beratungstelle wenden, wenn du unsicher bist, was du weiter tun willst. Gut ist das du dich gegenueber deiner Frau etwas geoeffnet hast, dass du zu anfang nicht ganz so ehrlich warst kann ich verstehen :troest:

Lieben Gruss...
GLaDOS
 


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