Selbstbeobachtung

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Selbstbeobachtung

Beitragvon mkdrive2 » So. 14.04.2013, 20:39

Ich finde es erschreckend, wie ich aus Versehen, komplett unkritisch eines meiner alten Beiträge gelesen habe und mir womöglich wieder einige meiner früheren destruktiven Gedanken angeeignet habe. Daher möchte ich ein neues Thema aufmachen, wo ich öffentlich in Selbstverliebtheit schwelgen kann und über meine alten Gedankenmuster nachdenken kann.

goerrgel (mein alter Nick) hat geschrieben:Phasen, zu denen ich immer wieder zurückkehre, obwohl sie nicht funktionieren.

1. Phase (total naiv-bekloppte Phase):
- alle Menschen sind gut
- sie sind Engel - wenn ich mich anstrenge kann ich schwach die Flügel erkennen :p
- insbesondere auch auslachende Menschen sind Engel :)
- sie sind total cool 8)
- auch Frauen, die vor mir weglaufen sind Engel
- natürlich laufen sie weg, ich würde auch vor mir weglaufen, wenn ich sie wäre
- ich bin der Grund, warum sie Verhaltensweisen zeigen, die meiner ähnlich sind *lol*
- das ist nicht gut, ich schlechter Mensch ^^

2. Phase (Zwischenphase):
- alles egal
- einfach so wenig Kontakt wie möglich
- möglichst so tun, als ob ich noch in Phase 1 wäre *schleich* ^^
- im ernst, es ist unmöglich mit denen auszukommen

3. Phase (Pessimismus):
- ICH gut, SIE schlecht :p
- ich werde sie zertreten!
- nein, das wirst du nicht...
- doch, das werde ich!
- willst du ins Gefängnis?
- Wie konnte der *#!%* es wagen... (Zensur :p)
- das passiert halt manchmal...
- Was zum Teufel war mit dem los?
- wenn Menschen nervös werden, dann machen sie das halt...

Bisher Phase 1-3 in Endlosschleife.

Vielleicht letzte, richtige Phase 4?
- es ist egal, ob Menschen gut oder schlecht sind
- Wichtig Respekt: gibt es etwas, was die Person besser als ich macht? (immer ja, nämlich Sozialkompetenz)
- erst dann Selbstbewusstsein möglich
- Aber: Respekt nicht auf das Verhalten übertragen
- Auch bei respektvollen Menschen: Kontakt manchmal schädlich!
- Verhalten richten nach: Kennt mich die Person gut genug? Wie steht die Person zu mir?
- und nicht: bin ich in Phase 1 oder 3?
- Phase 1) Du bist mein Freund!!! Haaaaalllloooo! Kontakt ist immer positiv! *lol*
- Phase 3) Geh weg von mir...:p

Ihr könnt frühestens nach einem Monat erwarten, dass ich eventuelle Kommentare lese. *lol* Erst dann bin ich mir sicher, dass ihr mich vergessen habt. ^^


Erst einmal kann ich diese Überladung an Smilies nicht ausstehen. Es zeugt von Unsicherheit, die ich hinter einer Maske von Sarkasmus/Ironie zu verstecken versuchte.

Phasen, zu denen ich immer wieder zurückkehre, obwohl sie nicht funktionieren.
Was für eine Erwartungshaltung hatte ich wohl als ich den Beitrag verfasste? Was genau war der Sinn darin, meine Verhaltensschemata anderen mitzuteilen? War ich wirklich so einsam?

1. Phase (total naiv-bekloppte Phase):
- alle Menschen sind gut
Ich war darauf aus, einen "guten" Menschen zu finden. Da konnte ich lange warten. Es gibt nämlich gar keinen.

- sie sind Engel - wenn ich mich anstrenge kann ich schwach die Flügel erkennen :p
Meine Frust, die da mitschwingt ist selbstverschuldet. Ich hatte zu hohe Erwartungen an meine Mitmenschen und konnte ihnen ihre moralische Unperfektheit nicht verzeihen.
- insbesondere auch auslachende Menschen sind Engel :)
Ich hatte geringe Fähigkeit, (un-/)berechtigte Kritik auszuhalten.
- sie sind total cool 8)
War vermutlich sarkastisch gemeint, aber dachte damals wahrscheinlich und denke immer noch so. Paradoxerweise.
- auch Frauen, die vor mir weglaufen sind Engel
Eine gewisse Feindseligkeit gegenüber Frauen, die ich bis heute nicht komplett abschütten konnte.
- natürlich laufen sie weg, ich würde auch vor mir weglaufen, wenn ich sie wäre
Das dachte ich nicht wirklich. Es war meine Rechtfertigung, Frauen aus Unverständnis zu hassen.
- ich bin der Grund, warum sie Verhaltensweisen zeigen, die meiner ähnlich sind *lol*
Erste gesunde Vermutungen, dass ich nicht der Einzige mit sozialen Ängsten sein könnte. Aber zu große Unsicherheit und als falsche Rechtfertigung benutzt, Frauen (bzw. andere Menschen) zu hassen und verachten.
- das ist nicht gut, ich schlechter Mensch ^^
Weder ich noch andere Menschen waren und sind "schlecht".

2. Phase (Zwischenphase):
- alles egal
- einfach so wenig Kontakt wie möglich
- möglichst so tun, als ob ich noch in Phase 1 wäre *schleich* ^^
- im ernst, es ist unmöglich mit denen auszukommen
Ich dachte das wäre ein Verhaltensmuster, das auf Dauer nicht gut wäre. Dabei ist es doch wahrscheinlich eher die Vernünftigste.

3. Phase (Pessimismus):
- ICH gut, SIE schlecht :p
- ich werde sie zertreten!
- nein, das wirst du nicht...
- doch, das werde ich!
- willst du ins Gefängnis?
- Wie konnte der *#!%* es wagen... (Zensur :p)
- das passiert halt manchmal...
- Was zum Teufel war mit dem los?
- wenn Menschen nervös werden, dann machen sie das halt...
Beschuldigungen helfen nicht. Es ist gut, dass ich daran gearbeitet habe und immer noch aktiv daran arbeite.

Bisher Phase 1-3 in Endlosschleife.
Meine Gedanken drehten sich zu sehr darum, andere Menschen dazu zu bringen, mich zu mögen, was mir wegen meiner damals sogar noch schlechteren Sozialkompetenz, unmöglich war.

Vielleicht letzte, richtige Phase 4?
Wieder ein neues Verhaltensmuster in der Hoffnung, ich habe den richtigen Weg gefunden, von anderen geliebt und respektiert zu werden.
- es ist egal, ob Menschen gut oder schlecht sind
Wieder, überraschend wahr. Aber ich schlug vermutlich fehl, das als unabhängige Wahrheit zu erkennen, das nichts mit meiner Beliebtheit zu tun hat.

- Wichtig Respekt: gibt es etwas, was die Person besser als ich macht? (immer ja, nämlich Sozialkompetenz)

Falsch. Menschen verhalten sich nur dann sozial kompetent, wenn sie davon in irgendeiner Weise profitieren können.

- erst dann Selbstbewusstsein möglich
Dieses "Selbstbewusstsein" ist so abhängig von anderen Menschen, dass sie nur selten zum Vorschein kommt.

- Aber: Respekt nicht auf das Verhalten übertragen
Ich hatte es genau falsch herum. Andere Menschen idealisieren, aber nach außen hin versuchen zu verstecken, statt richtigerweise andere Menschen trotz ihrer Macken bedingungslos zu akzeptieren und so tun als würde man sie bedingt akzeptieren. (Letzteres eventuell nicht nötig.)

- Auch bei respektvollen Menschen: Kontakt manchmal schädlich!
Manche Menschen reagieren bissig auf Annäherungsversuche und manche nicht, unabhängig davon, ob sie "respektabel" sind oder nicht.

- Verhalten richten nach: Kennt mich die Person gut genug? Wie steht die Person zu mir?
Wohl eher, was erwartet die Person von mir?
- Phase 1) Du bist mein Freund!!! Haaaaalllloooo! Kontakt ist immer positiv! *lol*
- Phase 3) Geh weg von mir...:p
Wieder Selbsthass mit Sarkasmus vertuscht.

Ihr könnt frühestens nach einem Monat erwarten, dass ich eventuelle Kommentare lese. *lol* Erst dann bin ich mir sicher, dass ihr mich vergessen habt. ^^
Dieser übertriebene Optimismus kam bestimmt ziemlich seltsam rüber. Aber jetzt ist gut. Ich werde mich von solchen Texten nicht mehr mitreißen lassen.
mkdrive2
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon EwigeMutter » So. 14.04.2013, 22:12

mkdrive2 hat geschrieben: Menschen verhalten sich nur dann sozial kompetent, wenn sie davon in irgendeiner Weise profitieren können.


mkdrive2 hat geschrieben:Ich war darauf aus, einen "guten" Menschen zu finden. Da konnte ich lange warten. Es gibt nämlich gar keinen.


Ich frage mich,was Dir Fürchterliches in Deiner Vergangenheit (Kindheit?) widerfahren ist,dass Du solch negattive Gedanken hegst.

mkdrive2 hat geschrieben:Eine gewisse Feindseligkeit gegenüber Frauen, die ich bis heute nicht komplett abschütten konnte.


Warum verabscheust Du besonders Frauen?
EwigeMutter
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon Flex » Mo. 15.04.2013, 00:55

EwigeMutter hat geschrieben:
mkdrive2 hat geschrieben: Menschen verhalten sich nur dann sozial kompetent, wenn sie davon in irgendeiner Weise profitieren können.



Ich frage mich,was Dir Fürchterliches in Deiner Vergangenheit (Kindheit?) widerfahren ist,dass Du solch negattive Gedanken hegst.


Na ja in gewisser Weise hat er schon Recht. Alle Menschen haben diese, nennen wir es mal kleine Stimme im Hinterkopf, die sich fragt was den für einen selbst rausspringt. Selbst manche Tierarten zeigen dieses Verhalten. Allerdings würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass Menschen sich nur dann sozial kompetent verhalten wenn sie davon profitieren. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen dieses Verhaltens. Bei manchen Menschen mag die Aussage zutreffen. Doch die sind eher mit einem relativ geringen Anteil vertreten.

Mal abgesehen davon das es bei Themen wie diesen es sich im Bereich des unmöglichen befindet ein generelle Aussage zu treffen.
Flex
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon withoutwings » Mo. 15.04.2013, 20:35

Flex hat geschrieben:was den für einen selbst rausspringt...Es gibt unterschiedliche Ausprägungen dieses Verhaltens. Bei manchen Menschen mag die Aussage zutreffen. Doch die sind eher mit einem relativ geringen Anteil vertreten.


nein, eigentlich nicht...jeder mensch ist ein egoist...der eine gibt es zu und der andere nicht...es liegt in der natur des menschen, dass ER überleben will und alles dafür tut...?!
vielleicht geht es den ernsthaften egoisten sogar besser...weil sie nicht alle stun um anderen zu gefallen...

@mkdrive2
ich find es erstaunlich wie man sich selbst so "auseinander nehmen" kann... :respekt:
withoutwings
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon Atisha » Mo. 15.04.2013, 20:54

ich sehe das so, der Mensch wird egosistisch geboren. Dies weist aber nur darauf hin, das eine egoistische Verhaltensweise überlebensnotwendig in den übersinnlichen Welten ist. Weil er sonst total von anderen Wesen aufgesaugt würde. Die Begegnung von Wesen da oben ist zu einander ganz unversteckbar. Hier auf der Erde gelten aber andere Begegnungsgesetze, so das der Mensch lernen kann seinen Egoismus abzulegen. Man redet immer davon, das das Leben eine Schulung ist, ein was was der Mensch hier lernen kann ist nicht mehr egoistisch zu sein.

Überhaupt dient das ganze Erdendasein, das geschütze Dasein in diesem Körper einer Willens und Bewusstseinsentwicklung, die so in den übersinnlichen Welten nicht statt finden könnte, da man dort aufgehen würde in den anderen stärkeren Wesen.
Zuletzt geändert von Atisha am Mo. 15.04.2013, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
Atisha
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon Flex » Mo. 15.04.2013, 21:24

withoutwings hat geschrieben:
Flex hat geschrieben:was den für einen selbst rausspringt...Es gibt unterschiedliche Ausprägungen dieses Verhaltens. Bei manchen Menschen mag die Aussage zutreffen. Doch die sind eher mit einem relativ geringen Anteil vertreten.


nein, eigentlich nicht...jeder mensch ist ein egoist...der eine gibt es zu und der andere nicht...es liegt in der natur des menschen, dass ER überleben will und alles dafür tut...?!
vielleicht geht es den ernsthaften egoisten sogar besser...weil sie nicht alle stun um anderen zu gefallen...

@mkdrive2
ich find es erstaunlich wie man sich selbst so "auseinander nehmen" kann... :respekt:


Ich schrieb doch, dass jeder Mensch im Prinzip Egoist ist. Aber ich wage zu bezweifeln das der Egoismus bei jedem gleich stark ausgeprägt ist.

Flex hat geschrieben:Bei manchen Menschen mag die Aussage zutreffen. Doch die sind eher mit einem relativ geringen Anteil vertreten.


Damit meinte ich das der Anteil der Leute die überhaupt nichts machen ohne davon zu profitieren eher gering ist.
Das war ja die ursprüngliche Aussage.
Flex
 

Re: Selbstbeobachtung

Beitragvon withoutwings » Mo. 15.04.2013, 21:33

Flex hat geschrieben:Aber ich wage zu bezweifeln das der Egoismus bei jedem gleich stark ausgeprägt ist.


:jawoll: ich hoffe...
vielleicht hab ich da was falsch verstanden...tschuldigung... :oops:

zurück zum thema von mkdrive2...
withoutwings
 


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