Ich

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Ich

Beitragvon Dark Soul » So. 07.11.2004, 22:03

Ich schreibe jetzt ein paar Sachen über mich, die ich wenig bis gar nicht mit jemandem besprochen habe.
Ich würde mich nicht als krank bezeichnen auch wenn es in den Augen der meisten Menschen so erscheinen mag. Aber das ist mir egal.

Also als erstes vorweg möchte ich sagen was mich damals (als ich 14 war) so stark getroffen hat, das mein Leben hinterher nicht mehr das gleiche war.
Es war die Nachricht vom Tot meines Cousins (er war 6). Er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Er war mir sehr ähnlich in seinem Verhalten, seiner Art und wir waren fast wie Brüder.
Ich hatte ihn damals schon ca. 1 Jahr nicht mehr gesehen, da wir sehr weit auseinander wohnen. Ich hatte mich schon auf die Sommerferien gefreut, da ich ihn dann wiedersehen wollte. Doch dazu kam es nicht mehr. Ich war bis heute nicht bei seinem Grab. Es war als ob mein Herz einfach weg ist. Seitdem ist meine Seele dunkel. Ich füge mir selbst Schmerzen zu wenn ich jemanden meiner Meinung nach weh getan habe. Es tut mir gut. Ich fühle mich dann besser. Ich habe auch viel mit meinen Freunden über Tot und Sinnlosigkeit des Lebens geredet. Sie haben mich nie verstanden.
Meiner Freundin habe ich vom Tot meines Cousins erzählt, aber nicht wie sehr sein Tot mein Leben verändert hat. Sie ist glücklich mit mir und sie hat manchmal Angst um mich. Sie mag nicht wenn ich mir selbst weh tue und so verstecke ich meine "Spuren" so gut es geht. Falls sie doch mal eine Wunde findet die "komisch" aussieht fragt sie mich ob ich das selber war und ich lüge dann. Sie hat schon oft damit gedroht mich zu verlassen wenn ich weitermache. Aber ich kann nicht aufhören, ich will auch nicht. Es mag ein Hilfeschrei sein. Ich will sie nicht verlieren, sie gibt mir sehr viel Kraft. Ich kann manchmal meine gedanken vergessen, wenn ich sie in den Arm nehme oder sie beobachte.
Ich bin oft in Gedanken, ich werde auch von meiner Freundin oder von Freundinnen gefragt was los ist. Aber ich sage dann es ist nichts. Ich will sie damit nicht runterziehen.
Ich bin der lustige, ausgeflippte Typ. Und kein Psycho. So glauben sie zumindest.
Wie es in mir drin wirklich aussieht kennt nur ihr, wie ihr das lest. Das einzige was ausser meiner Freundin noch Kraft spendet ist Musik. Oft ist es so, das ein Lied genau meine Gefühle wiederspiegelt.
Ich will nicht das die Beziehungen zu meinen Freunden/Freundinnen und meiner Freundin kaputt geht. Das wär mein Ende. Mir geht es soweit gut.
Ich fühle mich auch unter 10 Leuten einsam. Manchmal brauche ich das.
Ich habe auch schon über Suizid nachgedacht. Das was mich aufhält sind die Schmerzen die ich meinen geliebten Eltern/Verwandten meinem Bruder, meiner Freundin und meinen Freunden antuen würde. Diese extremen Gedanken hatte ich aber schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Niemand ausser ihr kennt mich wirklich hab ich das Gefühl.
Danke

Das musste ich loswerden.

Danke Dante !
Dark Soul
 

Beitragvon -ce- » Di. 09.11.2004, 00:30

hi dark soul,

Meine erste Begegnung mit dem Tod, da war ich 13, war, als meine Großmutter gestorben war. Sie wohnte nicht weit von uns, aber wenn ich dort sein mußte, habe ich mich noch jedesmal tödlich gelangweilt. Erst viele Jahre danach erfuhr ich, was für eine tapfere Frau sie gewesen war, anderer Leute Kinder, neben den eigenen, durch schlechte Zeiten gebracht hatte. Ich war durch ihren Tod wohl einigermaßen betroffen, es erschien mir irgendwie lähmend, daß es sie nun nicht mehr geben würde, aber danach hatte das Leben weiterzugehen.

Was ich damit sagen will, ist, daß der Tod eines kleinen Jungen sehr wahrscheinlich dramatischer erscheinen mag, als der einer alten Frau. Daß es Dich nun so total herausgerissen hat, ist auch schlimm. Aber eines will sich nicht in diese Reihe fügen: Daß Du sein Grab hinterher nicht besuchen konntest. (Ich war danach - später viel weniger - sehr wohl am Grab meiner Großmutter gewesen.)

Wenn Du vielleicht noch mal "etwas tiefer graben" würdest, fändest Du womöglich gar eine andere Ursache (aus dieser Zeit), die die nachfolgende Begründung für Dein SVV rechtfertigen könnte. Denn Du, zumindest schreibst Du nichts davon, warst doch an seinem Tod nicht schuld!

Dark Soul hat geschrieben:Ich füge mir selbst Schmerzen zu wenn ich jemanden meiner Meinung nach weh getan habe. Es tut mir gut. Ich fühle mich dann besser.


Dieses anderen Wehtun will als Bezug auch nicht passen, denn schließlich fügst Du wohl kaum jemanden solche Schmerzen zu, wie Du sie eben durch den Tod Deines Cousins erlitten hast. Und überhaupt: Du hattest Schmerz ja gerade erlitten, wieso dann die Selbstzüchtigung?

Ich wage die Hypothese: Dieser Todesfall war nicht der Auslöser, fiel vielleicht nur zufällig zeitlich damit zusammen.

Freundlichst, -ce-
-ce-
 

Beitragvon Dark Soul » Di. 09.11.2004, 01:52

Also das ich nie an seinem Grab war, mag daran liegen das ich mich nie verabschieden konnte und es danach nie wollte. Ich muss immer an unsere gemeinsame Zeit denken....
Vor seinem Grab zu stehen weckt vielleicht zu viele schöne Erinnerungen mit denen ich vielleicht noch weniger klar kommen würde.
Eine andere Ursache gibts eigentlich nicht. Ich wüsste jedenfalls keine die so schlimm hätte sein können.
Mit anderen Wehtun meine ich Mental verletzen, wenn ich denke "jetzt bist du zu weit gegangen" oder wenn ich denke ich habe ihnen unrecht getan. Und wenn ich ihnen weh tue dann tue ich mir weh, um es vielleicht auszugleichen.
Auch wenn ich unter psychischem Druck stehe ist das eine Art Ventil.

Was meinst du mit Schmerz gerade erlitten ? Falls du den Tod meines Cousins meinst, das ist mittlerweile 10 Jahre her.
Dark Soul
 

Beitragvon Lingenia » Di. 09.11.2004, 14:46

Dark Soul hat geschrieben:Also das ich nie an seinem Grab war, mag daran liegen das ich mich nie verabschieden konnte und es danach nie wollte. Ich muss immer an unsere gemeinsame Zeit denken....
Vor seinem Grab zu stehen weckt vielleicht zu viele schöne Erinnerungen mit denen ich vielleicht noch weniger klar kommen würde.
Eine andere Ursache gibts eigentlich nicht. Ich wüsste jedenfalls keine die so schlimm hätte sein können.


Vielleicht solltest du aber gerade deswegen an sein Grab gehen......um dich zu verabschieden.....endlich......verabschieden von diesen Menschen der dir so viel bedeutet hat........die Erinnerunden werden bleiben....ja......aber vielleicht kann es sogar helfen, an seinen Grab zu stehen und an die Zeit zurück zu denken, sicher tut es weh.......das weiß ich selbst.........aber du musst dich damit abfinden.......so hart es sein mag......vielleicht ist es an der Zeit sich zu verabschieden.......doch einmal zu diesen Grab zu gehen......
Lingenia
 

Beitragvon Dante! » Di. 09.11.2004, 15:39

würde auch sagen, dass du an sein grab gehen sollst um dich zu verabschieden.
weiß ja nicht ob du dich schuldig fühlst weil du es nicht mehr geschafft hast. wenn ja kannst dich dort von ihm verabschieden und vielleicht auch entschuldigen.
Dante!
 

Beitragvon Demon » Di. 09.11.2004, 15:42

Geh an sein Grab ... Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es besser ist ....
Auch ich musste erst an sein Grab um einige Sachen zu verstehen ...
Tu es ... :troest:
Demon
 

Beitragvon -ce- » Di. 09.11.2004, 21:43

Dieses ist freilich ein gravierender Fehler meinerseits, daß ich dem Kontext nach angenommen hatte, Du wärest noch recht jung. (Weil man ja irgendwo auch nicht wahrhaben will, das Ältere das auch noch machen.) Ich bin gerade dabei, zu erfahren, wie 14jährige oder nur wenig Ältere mit einer unwahrscheinlichen Power sich zu Wort melden, wiewohl sie, ihr Leben aufzuräumen, erst noch auf geeignete Wege verwiesen werden müssen. Ich hätte es an der Art wie Du schreibst erkennen müssen.

Mit dem Schmerz, den Du erlitten hast (egal ob jetzt oder vor 10 Jahren), das war so gemeint, daß es doch eigentlich nicht passen will, wenn Du sagst, Du willst niemandem wehtun, andernfalls "bestrafst" Du Dich. Warum bestraft Du Dich dann aber, wenn Du selber Schmerz erlitten hast, (man) Dir wehgetan hat? Schmerz quasi dem schon erlittenen noch obendraufsetzt? Denn dieser damalige Schmerz, so meinst Du, hat doch das alles erst angestoßen.

Du könntest es nach den Regeln der Vernunft wohl kaum erklären. Also, das meinte ich mit "tiefer graben" (Ausdruck übrigens von Sigmund Freud), stell alles, was Du annimmst, daß es ursächlich sein könnte, für Dich in Frage. Bastele Dir immer wieder anderslautende Herleitungen zusammen. So besteht die Möglichkeit, den tatsächlichen Zusammenhängen näherzukommen.

Freundlichst, -ce-
-ce-
 

Beitragvon Dark Soul » Di. 09.11.2004, 23:00

Ihr habt wahrscheinlich recht, vielleicht sollte ich hingehen. Es ist eine Möglichkeit, die man nutzen sollte. Doch trotzdem habe ich Zweifel. Zweifel das ich vergessen könnte. Wenn ich mich verabschiedet habe geht ein Teil von mir vielleicht durch eine mögliche Erleichterung verloren.

Mit Vernunft wird das wohl nicht zu erklären sein, da geb ich dir recht. Deswegen sage ich ja das sie es wahrscheinlich nicht verstehen könn(t)en.
Warum soll ich das in Frage stellen ? Warum nach alten Wunden graben? Es kann natürlich sein, das sein Tod nur die "Spitze" des Eisbergs war. Aber selbst wenn, dann kann ich mich nicht erinnern.
Vielleicht hab ich auch über die Jahre nicht gelernt damit umzugehen. Ich weiss es nicht.

Man kann diese Selbstverletzungen sicherlich als Bestrafung sehen. So empfinde ich es auch. Nur es tut wie gesagt gut das zu tun. (Wobei ich hier niemanden dafür begeistern will. Die Wunden werden nie verschwinden. Sind immer sichtbar.) Andere schlagen Frauen, oder machen Dinge kaputt. Ich will weder das eine noch das andere. Und so bleibe nur ich selbst übrig. Ich handle bewusst. Nicht im Affekt und brauch mich für nichts zu entschuldigen (ausser bei den Anderen). Ich bin es selbst, für mich verantwortlich und so handle ich auch.

Das die Zeitspanne so groß ist hätte ich auch vorher schreiben können, sorry.
In 40 Jahren freue ich mich vielleicht, solche Komplimente zu bekommen.
:)
Dark Soul
 

Beitragvon -ce- » Mi. 10.11.2004, 21:27

hi dark soul

Dark Soul hat geschrieben:Wenn ich mich verabschiedet habe geht ein Teil von mir vielleicht durch eine mögliche Erleichterung verloren.


Das klingt jetzt aber böse nach Lust an dieser Bedrückung, Lust am Leiden. Du willst demnach die Situation so erhalten, wie sie ist? Dem Jungen tätest Du keinen Gefallen damit und Dir selber noch viel weniger! An Deinen ehrbaren Gefühlen ihm gegenüber hat doch keiner je Zweifel angemeldet?

Ich habe natürlich keinerlei Recht zu verlangen oder auch nur anzuregen, daß Du in Deiner Vergangenheit suchst und gar schon verheilt geglaubte Wunden aufreißt, und bin darin wohl schon zu weit gegangen.

Frauen zu schlagen, würde ich Dir auch nicht empfehlen, weil eine darunter sein könnte, Die es Dir zeigt. :whim:
Aber Dinge kaputtmachen, statt Dich selber, das wäre doch schon mal eine Alternative! Es gibt in der Tat nicht wenige Leute, die in Rage etwas kaputtschlagen müssen, und sind nachher erleichtert. Wenn bei profanen Dingen nicht die rechte Erleichterung aufkommen will, dann nimm Dinge, die Du selbst mühsam erst hergestellt hast! Oder solche, an denen Du besonders hängst! Davon wird dieses andere nicht gleich am nächsten Tag zurückgehen, aber sukzessive dann doch.

Freundlichst, -ce-
-ce-
 

Beitragvon Dark Soul » Mi. 10.11.2004, 23:54

Ich weiss auch nicht, vielleicht habe ich Lust and dieser Bedrückung. Vielleicht ist es eine Art Befriedigung. Wofür jedoch weiss ich nicht.
Lust am Leiden ? Sicherlich, wofür sonst SVV ? Manchmal wenn es mir gut geht und ich solche Gedanken nicht habe, wünsche ich mir sie zu haben. Sie gehören irgendwie zu mir.

Ich möchte nichts von den Sachen kaputt machen die mir gehören. Ich habe sie alle mit meiner Arbeit bezahlt, also wozu kaputt machen ? Mein Körper heilt (ausgenommen die "Rückstände). Doch ein Gegenstand bleibt kaputt bzw. wird nie wieder so sein wie er war (klingt irgendwie wie mein Leben).

Hab nochmal über deine "Theorie" nachgedacht bezüglich das das nicht das Einzige ist was mir zu dieser Situation "verholfen" hat.
Vielleicht bin ich in meinem Leben zu oft enttäuscht worden, habe Chancen auf die große Liebe nicht genutzt. Nun ist es zu spät. Meine große Liebe ist weg, meine Zweite zwar sehr nahe (wir arbeiten zusammen) doch habe ich nicht den Mut ihr das zu sagen. Sie hat einen Freund. Ausserdem ist da noch meine Freundin. Ich möchte sie nicht verlieren, denn ich habe viel durchgemacht um sie zu bekommen und sie ebenso. Vielleicht würde sie daran zerbrechen. Ich habe jedenfalls manchmal das Gefühl. Momentan ist sie sehr glücklich.
Warum soll ich dann vielleicht drei Menschen unglücklich machen nur um den Versuch genutzt zu haben selbst Glück zu finden. Ich will damit nicht sagen das ich mit meiner Freundin unglücklich bin, doch bin ich wahrscheinlich nicht derjenige den sie bräuchte, vielleicht. Obwohl sie immer das Gegenteil behauptet. Ich weiss nicht. Vielleicht ist dieser Druck der Schlüssel zu allem. Die Summe des Ganzen.
Dark Soul
 

Beitragvon -ce- » Do. 11.11.2004, 18:01

hi dark soul

Daß Du Dich damit arrangiert hast (soweit man das kann), Dich gewöhnt, will ich gerne glauben. Und daß Du einen Weg über Selbstanalyse nicht finden kannst, das auch. Wenn Du also über diese Brücke nicht gehen kannst, bliebe nur das allmähliche Vergessen. Einfach, daß andere Dinge, die es zehnmal mehr verdienen, wieder Deiner Beachtung anheimfallen mögen, die zustehende Bedeutung gewinnen.

Normalerweise hättest Du "schlichte" Verlustängste entwickelt haben müssen. Danach klammert man in allen folgenden Beziehungen und glaubt es nicht ertragen zu können, wenn diese - oftmals sogar überhaupt erst deswegen - in die Brüche zu gehen drohen. Da es bei Dir nun eben ganz anders zu sein scheint, und Du die wahren Ursachen nicht herausfinden kannst, muß es so belassen bleiben, auf daß es mit der Zeit bedeutungslos und überflüssig würde.

Schuldgefühle und - physische - Schmerzen müssen entkoppelt werden. Ich will Dir als Hilfe anbieten, wie ich die Sache angreifen würde: Stell Dir zehnmal vor, zehnmal in Folge, so wie es wahrscheinlich eintreten wird; Du nimmst das, womit Du Dich zu verletzen wünschst in die Hand, genau im selben Ausmaß wie beim letzten Mal setzt Du einen Schnitt - und konzentrierst Dich nur auf die technischen Abläufe (als wenn Du eine solche Verletzung mutwillig jemand anderem beizubringen suchtest). Und zehnmal (an den jeweiligen Tagen) genau derselbe Ablauf. Erst nach dem zehnten Mal fragst Du nach dem Sinn respektive Deinen Gefühlen.

Man könnte auch eine andere unliebsame Tortour voll willentlich statt dessen zelebrieren. (Für mich wäre sowas z.B. eine Sache die ich überhaupt nicht leiden kann: Joggen. Nur so als Beispiel.) Ich weiß sehr gut, daß Du ob eines solchen Vorschlages an meinem Verstand zweifeln wirst, dieses aber nur, weil es eben so idiotisch klingt, weil Du es nicht versuchen wirst und weil Du den Bezug nicht sehen kannst.

(Mich hat erst neulich ein Psychiater gefragt, warum ich nicht an einem Marathon-Lauf teilnehmen wolle. Ich habe mich unsäglich darüber aufgeregt - und bin jetzt dabei, abgemildert freilich, in diese Richtung vorzugehen, kann mich mit dem Anliegen anfreunden.)

Für Deine sonstigen Beziehungen müßte sich aus Deinem Bekanntenkreis und Freunden jemand finden, der Dir (nicht böse gemeint!) den Kopf geraderückt. Denn alles, was Du sonst schreibst, ist völlig normal! Auch, daß einer in guter Beziehung anderen nachhängt oder -läuft.

Zu oft enttäuscht worden sind wir alle eigentlich, alle die in diesem Forum schreiben besonders. Man kann als "Ausgangsmaterial" im weiteren aber nur das nehmen, was uns noch erreichbar ist. Nachtrauern bringt keinen vorwärts! Und was Du Dir da schon wieder für Gedanken machst: ob sie nicht etwas besseres verdient hätte ... Wenn Du wirklich so verkehrt wärest für sie, dann wäre sie doch wohl schon längst gegangen.

Alles liebe, -ce-
-ce-
 

Beitragvon Dark Soul » So. 14.11.2004, 21:14

Hi Cita.
Also wie gesagt ich komme so klar mit mir. Es geht mir soweit gut.
Selbstanalyse ? Das ich SVV praktiziere ist klar. Aber ich habe soweit ich das von mir aus beurteilen kann eine Borderlinepersönlichkeitsstörung.
Ich will auch nichts vergessen. Vergessen ist schlimm. Ich will nicht vergessen. Nichts und niemanden der mir je was bedeutet hat. Es soll nichts bedeutungslos und überflüssig werden. Denn nichts ist so.

Ich schau mir immer genau an was ich da mache. Einen Sinn hat es sicherlich nicht. Aber für mich hat kaum noch etwas einen Sinn. Nur meine Familie und meine Freundin und Freunde sind wichtig für mich sonst nichts.

Ich schreibe grad an einem Brief, den eine Freundin von mir erhalten soll. Sie geht mit mir in die gleiche Berufsschulklasse. Sie ist fast die einzig wichtige Person für mich da, und ein Grund überhaupt hinzugehen.
Sie hat gefragt was los sei. Ich wollte ihr das nicht in der Klasse sagen. Also schreib ich einen Brief in dem sie mich besser kennen lernt. Besser als jeder andere. Mal sehen wie sie reagiert und mit mir dann umgeht.

Mit enttäuscht meine ich nicht nur Freundschaften, sondern auch von Menschen selbst. Man hat mich in der Schule auch oft verarscht, weil ich von "drüben" bin und auch nicht so gut behandelt. Eventuell ist das auch ein Grund warum ich so bin wie ich bin.
Dark Soul
 

Beitragvon -ce- » So. 14.11.2004, 23:41

hallo dark soul

Also wenn Du schreibst:
Aber für mich hat kaum noch etwas einen Sinn. Nur meine Familie und meine Freundin und Freunde sind wichtig für mich sonst nichts.

da hast Du ja noch eine ganze Menge, wovon vielen schon ein Teil genügen würde. Und ich nehme an, wenn Deine Freunde sagen, wir gehen heute mal in die Oper beispielsweise, dann würdest Du auch Gefallen daran entwickeln. Oder hängst Du da immer nur als "trübe Tasse" herum?

Aber ich vermute fast, daß Du diese Freundschaften schon eine ganze Zeitlang nicht mehr wirklich "bedienst". Alle sind sie noch für Dich da, aber von Dir kommen vielleicht keine Beiträge mehr.

Dein Credo scheint mir: Was ist, das ist, und ändern will ich schon gar nichts.

Vielleicht kannst (willst?) Du einfach nur Deine Vorzüge nicht erkennen. Unter "drüben" nehme ich jetzt mal Ostdeutschland an (anders herum war derselbe Ausdruck in Gebrauch). Wenn es so steht, muß man (also die anderen) doch eher Respekt zeigen, gegenüber einem "von da", der nun wenigstens schon eine Lehrstelle im Westen ergattert hat, Vorzüge gegenüber Mitbewerbern sind solchermaßen verbürgt!

Und Du mußt immer vorn dabei sein, sonst bist Du ruck-zuck draußen, so wie die Dinge jetzt stehen!

Ich will nur hoffen, daß Du in dem Brief nicht alles so ausführlich und aufrichtig dargestellt hast wie hier! Vom SVV könntest Du ihr mal erzählen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Als Einstieg geht das auf gar keinen Fall! Wenn Du Dich in dieser heiklen Angelegenheit ungeschickt verhältst, wird sie Dich abweisen - wenn nicht schon wegen Deiner Freundin sowieso; in einem Männerschädel scheint kein Platz dafür, daß es Frauen nun mal nicht sehr schätzen, wenn einer sich gleich zwei warmhalten will.

Statt dessen sollte gerade Dein Werben (sauber abgewickelt) Dir Anlaß sein, diese häßliche Sache im Vorfeld Dir abzugewöhnen.

Ich wünsche Dir Kraft.
-ce-
-ce-
 

Beitragvon Dark Soul » So. 14.11.2004, 23:51

Also sie ist eine Freundin. Und das ich eine Freundin hab weiss sie und sie kennen sich auch. Durch meine Freundin hab ich ja so einen guten Kontakt zu ihr.

Ich weiss das es anderen da draussen viel schlechter geht als mir. Das bezweifel ich kein bisschen. Doch ich für mich finde das nicht viel.

Das mit meinen Freundschaften siehst du irgendwie richtig. Problem ist das ich immer soviel arbeiten muss (11std am Tag). Danach hab ich nich immer Lust noch zu telefonieren oder jemanden zu besuchen oder was zu machen. Ich weiss das es so einfach wäre, aber ich rufe trotzdem selten an oder sehe sie selten.

Also von "drüben": Ich bin in Ostdeutschland geboren und im Alter von 10 Jahren sind wir hierhergezogen (Westdeutschland). Ist nicht so das ich jetzt wegen einer Lehrstelle hier bin. Bin mehr als mein halbes Leben jetzt hier. (deswegen hab ich ja meinen Cousin auch so lange nicht gesehen). Also mich haben meine Klassenkameraden damals hier verarscht. Witze gemacht und mich auch misshandelt.

Warum sollte ich nicht ausführlich und offen in dem Brief schreiben ? Ich schreibe wie ich bin, wie es in mir drinnen aussieht und wie es dazu gekommen ist. Also ich beschreibe da nicht wie ich es genau mache. Aber ich sage ich verletze mich mit xy. Meinst du das das für sie zuviel sein könnte ? Das ist ja meine Angst, das sie damit nicht umgehen kann. Das sie es nicht versteht (wohl niemand ausser mir).
Dark Soul
 

Beitragvon -ce- » Mo. 15.11.2004, 12:01

hallo dark soul

Also wenn Du den Brief noch hast, nimm das noch mal raus. Es ist wirklich keine gute Idee. Wenn Du statt dessen für Deine Narben eine Legende erfindest (so das noch ginge, also nicht zu eindeutig sind), könnte Dir das sogar helfen, ihretwegen von dieser "Angewohnheit" loszukommen.

Du mußt ihr in einem solchen Brief doch nicht Dein ganzes Leben offenbaren. Sie will Dich doch selber noch entdecken dürfen.

Soweit dazu, -ce-
-ce-
 

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