Ich bin so alleine

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Ich bin so alleine

Beitragvon Frozen93 » Mo. 16.10.2017, 10:55

Hallo finde es sehr schade das ich keine Antworten in diesem Forum bekomme würde mich gerne austauschen und ausquetschen. Im Moment fühle ich mich so neutral und das macht mir irgendwie auch wieder Angst. Es ist seltsam aber wenn ich Ängste oder Zwangsgedanken Habe fühle ich mich sozusagen wohl und wenn es Mal gut ist finde ich das seltsam hmm
Frozen93
Mitglied
 
Beiträge: 31
Registriert: Fr. 13.10.2017, 10:19

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon loner » Mo. 16.10.2017, 11:43

Hallo Frozen,

Hm... ich glaub, weiß so ungefähr, was du meinst. Ich fühle mich zwar in schlechten Phasen nicht gut, aber irgendwie "lebendiger". In ruhigen Phasen bin ich dagegen dann sehr unzufrieden mit meinem Leben, komme mir verloren vor, weil ich nicht weiß wer ich bin oder was ich vom Leben will. Manchmal frage ich mich, ob ich den seelischen Schmerz brauche, um leben zu können. Oder ob er einfach nur überdeckt.
Geht es dir ähnlich?
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
loner
Moderator
 
Beiträge: 953
Registriert: Mi. 25.05.2016, 11:37

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon Frozen93 » Mo. 16.10.2017, 12:38

loner hat geschrieben:Hallo Frozen,

Hm... ich glaub, weiß so ungefähr, was du meinst. Ich fühle mich zwar in schlechten Phasen nicht gut, aber irgendwie "lebendiger". In ruhigen Phasen bin ich dagegen dann sehr unzufrieden mit meinem Leben, komme mir verloren vor, weil ich nicht weiß wer ich bin oder was ich vom Leben will. Manchmal frage ich mich, ob ich den seelischen Schmerz brauche, um leben zu können. Oder ob er einfach nur überdeckt.
Geht es dir ähnlich?

Ja genau man braucht irgendwas negatives damit man sich normal fühlt
Frozen93
Mitglied
 
Beiträge: 31
Registriert: Fr. 13.10.2017, 10:19

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon loner » Mo. 16.10.2017, 16:07

Ich weiß da leider überhaupt keinen Rat. Bei mir ist es so, dass ich nicht so viel über alles nachdenken darf, dann läuft mein Leben entspannter. Und sich versuchen auf die Positiven Sachen zu konzentrieren. Auch wenn ich nicht spüre, dass etwas gut ist, dann hilft es trotzdem, sich das bewusst zu machen. Vielleicht ist das alles ein Zeichen, dass irgendetwas in unserem Leben fehlt. Ich versuche in solchen Situationen/ Phasen mir immer bewusst etwas Gutes zu tun, und nicht so hart mit mir zu sein. Manchmal lenken mich Youtube Videos gut ab.
Darüber zu reden hilft mir persönlich nichts. Ich muss irgendwie von innen heraus was tun.
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
loner
Moderator
 
Beiträge: 953
Registriert: Mi. 25.05.2016, 11:37

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon itzl13 » Mo. 06.11.2017, 12:47

Hallo Frozen93
ich glaube, ich kann ein bisschen verstehen, was Du meinst. Man hält an bekannten Dingen fest, da sie einem Sicherheit geben, wenn auch nur eine fragwürdige. Dazu zählen negative Gedanken ebenso, wie unerwünschte Verhaltensweisen.
Das ist natürlich sehr schwer zu überwinden. Man muss quasi über seinen eigenen Schatten springen - und loslassen. Da kann Dir auch keiner einen TIP geben, wie das passieren soll. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Bei mir hat es über 40 Jahre gedauert, bis es klick gemacht hat und das in einer Zeit, da ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe. Bei mir war es ein Hobby, das mir wieder Freude gab. Es war Zufall, dass ich dieses Hobby fand, ich habe mich eig. nicht aktiv nach neuen Hobbies umgeschaut.
Und dann hatte ich einen Moment lang Mut - und heute bin ich dankbar, dass ich diesen Mut hate, mein Leben ein bisschen umzukrempeln.
Ich wünsche Dir, dass auch Du den Mut finden kannst, vielleicht Hilfe bekommst aus einer Richtung, die Du nicht vermutest. Du hast es auf jeden Fall verdient, glücklich zu sein, wie jeder Mensch auf dieser Welt, dieses Glück verdient hat.
Ich habe oft mit meinem Schicksal gehadert, aber dann erkannt, dass das nichts bringt. Zu uns allen gehört auch unsere Lebensgeschichte, egal, wie die aussehen mag. Du musst deine Geschichte nicht gut heißen, aber heiße das gut, was Deine Lebensgeschichte aus Dir gemacht hat - ein wunderbarer Mensch.

Zum Thema allein sein - Ich dachte viele Jahre, ich müsste everyones Darling sein, wollte überall geliebt und geachtet werden, wollte Freunde haben, Freundschaft pflegen können usw. alles Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die scheinbar mir nicht eigen waren. Und das lies mich einsam werden, innerlich. Ich habe all die Jahre übersehen, dass ich bei meiner Geburt keinen Vertrag unterschrieben habe, in dem es heißt "Du musst viele Freunde haben und dich am gesellschaftlichen Leben aktiv beteiligen." Seit ich das lockerer sehe und mein Alleinsein als meine Lebensart anerkannt habe, geht es seltsamerweise auch mit meinem Bekanntenkreis besser und die Einsamkeit, die auch mich manchmal noch überfällt, wird erträglicher.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass das von mir Geschriebene eine Aufmunterung sein soll und kein Tip für Dich, wie man es anders machen sollte. Manchmal braucht man nämlich keine Tips, sondern nur mal kurz Streicheleinheiten, damit man aus eigener Kraft wieder weiter gehen kann.

Liebe Grüße Itzl13
itzl13
Neues Mitglied
 
Beiträge: 6
Registriert: Fr. 03.11.2017, 18:47

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon Frozen93 » Do. 09.11.2017, 14:04

itzl13 hat geschrieben:Hallo Frozen93
ich glaube, ich kann ein bisschen verstehen, was Du meinst. Man hält an bekannten Dingen fest, da sie einem Sicherheit geben, wenn auch nur eine fragwürdige. Dazu zählen negative Gedanken ebenso, wie unerwünschte Verhaltensweisen.
Das ist natürlich sehr schwer zu überwinden. Man muss quasi über seinen eigenen Schatten springen - und loslassen. Da kann Dir auch keiner einen TIP geben, wie das passieren soll. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Bei mir hat es über 40 Jahre gedauert, bis es klick gemacht hat und das in einer Zeit, da ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe. Bei mir war es ein Hobby, das mir wieder Freude gab. Es war Zufall, dass ich dieses Hobby fand, ich habe mich eig. nicht aktiv nach neuen Hobbies umgeschaut.
Und dann hatte ich einen Moment lang Mut - und heute bin ich dankbar, dass ich diesen Mut hate, mein Leben ein bisschen umzukrempeln.
Ich wünsche Dir, dass auch Du den Mut finden kannst, vielleicht Hilfe bekommst aus einer Richtung, die Du nicht vermutest. Du hast es auf jeden Fall verdient, glücklich zu sein, wie jeder Mensch auf dieser Welt, dieses Glück verdient hat.
Ich habe oft mit meinem Schicksal gehadert, aber dann erkannt, dass das nichts bringt. Zu uns allen gehört auch unsere Lebensgeschichte, egal, wie die aussehen mag. Du musst deine Geschichte nicht gut heißen, aber heiße das gut, was Deine Lebensgeschichte aus Dir gemacht hat - ein wunderbarer Mensch.

Zum Thema allein sein - Ich dachte viele Jahre, ich müsste everyones Darling sein, wollte überall geliebt und geachtet werden, wollte Freunde haben, Freundschaft pflegen können usw. alles Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die scheinbar mir nicht eigen waren. Und das lies mich einsam werden, innerlich. Ich habe all die Jahre übersehen, dass ich bei meiner Geburt keinen Vertrag unterschrieben habe, in dem es heißt "Du musst viele Freunde haben und dich am gesellschaftlichen Leben aktiv beteiligen." Seit ich das lockerer sehe und mein Alleinsein als meine Lebensart anerkannt habe, geht es seltsamerweise auch mit meinem Bekanntenkreis besser und die Einsamkeit, die auch mich manchmal noch überfällt, wird erträglicher.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass das von mir Geschriebene eine Aufmunterung sein soll und kein Tip für Dich, wie man es anders machen sollte. Manchmal braucht man nämlich keine Tips, sondern nur mal kurz Streicheleinheiten, damit man aus eigener Kraft wieder weiter gehen kann.

Liebe Grüße Itzl13

Danke das ist lieb von dir tolle Worte
Frozen93
Mitglied
 
Beiträge: 31
Registriert: Fr. 13.10.2017, 10:19

Re: Ich bin so alleine

Beitragvon werbinich » Sa. 18.11.2017, 06:27

Ich weiß nicht,ob meine worte oder Gedanken hier hin gehören.
Ich fühle mich auch ziemlich alleine,ich hab zwei Brüder,ich bin verheiratet,ich hab zwei Erwachsene Söhne,ich bin in therapeutischer Behandlung,und dennoch,ich fühle mich alleine.
Ich gehe auf 450 Euro basis arbeiten was leider wegen Geschäftsaufgabe in knapp 5 wochen endet,ich lebe von Rente was nicht viel ist,da ich hier im gemeinsammen Haushalt auch finanziell mich beteilige.
Ich lebe am Tag alleine da mein Mann den ich vor eineinhalb jahren geheiratet habe tagsüber als LKW Fahrer im Tagesdienst beschäftigt ist.
Rein äusserlich dürfte ich nicht alleine sein,aber ich bin im inneren alleine,denn mit keinem der aufgezählten Personen rede ich über mich,einzig mit meinem Therapeuten wo ich nach knapp 45 Stunden angefangen habe Vertrauen zu fassen,denn lange Zeit konnte ich nicht mit ihm warm werden weil er mir nicht das Gefühl gab,das er sich für meine Gefühlswelt interisiert,oder gar meine innerlichen Anteile wahrnehmen möchte.
Ich traute mich kaum meine wahren gedanken zu erzählen,gefühlsmässig lasse ich eher immer die kontrolierende kämpferische und ärgerliche Person heraus,die Traurigkeit,die verzweifelte,die innerlich leblose die trauen sich einfach nicht heraus,oft denke ich,das dies nicht mehr geschehen wird,denn mit jeder Woche läuft die Zeit in der Therapie ab,zumal wir noch mit EMDR arbeiten wollen.
um mit EMDR arbeiten zu können muß man relativ stabil sein,daher ist es nicht gut wenn ich die leblose in mir,die Traurigkeit,die verzweifelte aus mir heraus lasse,denn dann kommen wir nicht mehr zu EMDR.
Ich habe keine Freundin,ich habe keine Hobbys,alles noch nie gehabt so lange ich denken kann,einzig allein das singen in einem ghospelchor habe ich für mich entdeckt,aber das ist lediglich einmal die woche abends für eineinhalb stunden.
In meiner Ehe bin ich sehr unglücklich,habe alles aufgegeben,bin hier zu ihm hingezogen,er hat im gegenzug nichts aufgeben müßen,alles ist bei ihm so geblieben,ich hatte nie geahnt das ich meinen Mann und den dazugehörigen Alltag erst mit der Ehe kennen lernen würde,und das reicht mir absolut nicht aus,und für eine Trennung besitze ich einfach keinen Mut aber vor allem keine Kraft mehr,denn am Ende muss ich alles wieder aufgeben und ende in der Hartz4 geschichte,denn meine Rente reicht nicht fürs überleben.
Wie gesagt,ein paar Gedanken die einfach so geschrieben wurden.
werbinich
Neues Mitglied
 
Beiträge: 11
Registriert: Fr. 29.09.2017, 17:04


Zurück zu Gefühls- und Gedankenwelt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron