Angst vor der Zukunft

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Angst vor der Zukunft

Beitragvon Uhu » Mo. 15.05.2017, 17:19

Hallo,

kennt ihr das?
Angst vor der Zukunft? Angst, dass ihr euch nicht im Griff habt? Angst vor Dingen, die man eh nicht beeinflussen kann?

Momentan plagt mich tierische Angst vor der Zukunft.
Letztes Jahr zu dieser Zeit bin ich mit der Schule fertiggeworden. Jetzt habe ich ein Jahr rein gar nichts gemacht. Ja doch, vielleicht bin ich ja eine Ehe mit meinem Bett eingegangen.

Für Dinge, die andere mal eben noch nach der Arbeit erledigen würden, brauche ich einen ganzen Tag, wenn ich sie überhaupt schaffe. Wenn ich sie nicht Wochen aufschiebe, bevor ich sie schaffe. Wenn überhaupt.

Im August beginnt meine Ausbildung...ich habe Angst, dem nicht gewachsen zu sein. Ich komme nicht mehr um sechs Uhr morgens aus dem Bett, ich schaffe gar nichts mehr. Ich komme gar nicht mehr aus dem Bett.
Mal das Gefühl von unerträglicher Leere, dann Heulausbrüche, weil ich einfach ich bin. Doch wer bin ich? Überseht von Narben, die mich an mein früheres "Ich" erinnern. Wobei, vielleicht bin ich ja schon wieder so tief gesunken, vielleicht ist es ja auch mein jetziges?

Sollte ich den Ausbildungsplatz einfach schmeißen? und und und...keine Ahnung?! Ich pack das nicht :(

Hilfe :cry:

Danke fürs Lesen.
Uhu
Uhu
 

Re: Angst vor der Zukunft

Beitragvon loner » Di. 16.05.2017, 16:57

Hallo Uhu,

Ja, ich kenne das ziemlich gut. Vor allem so kurz nach der Schule fühlt man sich so haltlos. Es wird besser werden, wenn du wieder eine Aufgabe hast durch deine Ausbildung. Wenn sie dir Spaß macht, dann komt die Energie auch ganz von selbst. Denk immer dran, jeder war mal an dem Punkt, an dem du jetzt bist. Wir alle fangen irgendwo mal an. Es erwartet keiner von dir, dass du von anfang an extreme Leistung bringst und schon alles kannst. Die Ausbildung ist da, um was zu lernen. Und sobald du da auch wieder unter Leute, also deine Mitschüler und Kollegen kommst, wird es bestimmz leichter werden.
Wenn man nichts zutun hat, hat man einfach so viel Zeit zum denken und das ist nicht immer so gut. Versuch was aus deiner Freizeit zu machen. Es ist sau schwer aus diesem Trott rauszukommen, wenn man kaum was gemacht hat für eine lange Zeit. Du musst halt irgendwie wieder Routine, Alltag und eine sinnvolle Aufgabe in dein Leben bringen. Dann kommst du sicherlich auch wieder in die Gänge.
Schmeiß den Ausbildungsplatz nicht hin. Du kannst ja immernoch abbrechen wenns dir nicht gefällt, oder es zu schwer ist. Ich denke, das ist eine gute Möglichkeit, damit du wieder ins "reale Leben" zurückfindest und dich zu Hause nicht so isolierst und einigelst. Wenn dir das Lernen dann schwer fällt, weil du zu Hause den Hintern nicht hochbekommst, dann kannst du zB auch Lerngemeinschaften außer Haus bilden. So könnt ihr euch dann gegenseitig Motivieren.
Die Ausbildung und der Umgang mit den MEnschen dort kann dir auch helfen, dich selbst wieder zu finden und du kannst dich neu definieren.

Du schaffst das! Denk nicht so viel drüber nach, lenk dich ab und geh dann einfach da hin. Die Realität ist viel unspannender als die Katastropohen, die man sich in der Fantasie ausmacht.

Lg loner
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
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Re: Angst vor der Zukunft

Beitragvon anna-m » Do. 18.05.2017, 14:01

Hallo Uhu,

ich kenne so eine Phase nur zu gut.

War krankhetsbedingt öfter arbeitslos. Wollte aber immer so schnell wie möglich wieder einen neuen Job, um auf eigenen Füßen zu stehen.
Das ging 3x schief, weil ich schon in der Probezeit oft gefehlt habe. Und wurde gekündigt.

Ich hatte mich überfordert, mir auf der Arbeit zu viel Druck gemacht. Wollte perfekt sein.

Ich rutschte in Hartz IV und tat 2 Jahre genau das:
Aufenthaltsort: Sofa, Tätigkeit: Fernsehen, Aktivität: Essen.
Ohne provesionelle Hilfe kam ich da nicht raus.

Muss allerdings dazu sagen, dass ich seit 2002 diagnostiziert krank bin. Unter anderem unter Depressionen leide.

Deine Ausgangssituation ist auch eine andere. Habe schon öfter gehört, dass es schwer fällt und Angst macht von der Schule ins Berufsleben zu starten.

Durch das lange "Gammeln" steckst Du auch fest.
Kenne diesen Gedanken nur zu gut: Die anderen machen das nach der Arbeit und ich bin nach "einem Drittel" erschöpft.
Ist ja auch klar. wenn man so lange nichts gemacht hat, ist der Körper nicht von 0 auf 100 sofort wieder leistungsfähig.

Versuche erst mal den ersten Schritt. Nimm Dir was kleines vor, was Du Dir zutraust.
Dann machst Du den zweiten Schritt...

Du hast ja noch Zeit, bis Deine Ausbildung anfängt.

Fang an. Hast nichts zu verlieren.
(Höchstens Dein Bett reicht die Scheidung ein. :wink: )

LG, anna-m

PS: gibt natürlich auch Anlaufstellen, die Dir helfen können
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Re: Angst vor der Zukunft

Beitragvon Ephemerid » Mo. 11.09.2017, 17:56

Hallo,

dass man nicht man selbst sein will kenne ich schon immer. Einen Beruf der schön ist und Spaß macht kann man dennoch ausüben. Ein Beruf der das nicht tut oder eine Ausbildung die man nicht mag macht es natürlich nicht einfacher.

Vielleicht würde es dir helfen eine andere Ausbildung zu absolvieren, um einen Beruf zu ergreifen über den du dich freuen kannst, aber bestimmt ist das nicht so einfach.
Ephemerid
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