Ich bin schizo-affektiv diagnostiziert. Bin gerade sehr einsam und deshalb auf der suche nach einem forum wie diesem hier gewesen. ich hoffe auf "gleichgesinnte" zu treffen - menschen die mich etwas verstehen können und andersherum.
war nun viele jahre "spirituell unterwegs" und musste mit den jahren der erkrankung mehr und mehr erkennen, wo spiritualität aufhört und die erkrankung anfängt... ich weiß, das ist ein super kontroverses thema (...)
ich bezeichne mich nach wie vor als "spirituell", doch glaube ich mittlerweile dass das meiste was in der esoterik-szene angeboten wird bzw viele meiner eigenen gedanken und wahrnehmungen für mich mittlerweile keine positive form der spiritualität mehr darstellt und somit für mich "unbrauchbar"/nicht "gesund" oder hilfreich ist. im gegenteil. es schürt meine symptome wie zb. derealisierung und depersonalisierung (das gefühl dass die welt sowie ich selbst nicht "echt" bin) Mit anderen worten: geister und andere dimensionen existieren für mich zwar, aber "bringen" sie mir in diesem leben/dieser dimension nichts. erst recht nicht wenn sie mich verängstigen oder meine gedanken dadurch wirr werden...
ich versuche nun also meinen "übersinnlichen" eindrücken mit psychologischer herangehensweise zu begegnen, um sie zu verstehen, ein wenig zu entmystifizieren und letztendlich praktisch besser mit ihnen leben zu können...
Vielleicht gibt es hier menschen, die dieselbe diagnose und/oder herangehensweise haben, mit denen ich mich austauschen kann... das wäre schön...
ZITAT Ruby:
"Hallo Julora,
herzlich Willkommen im Seelenkummer Forum. Fühle Dich hier in unserer Runde herzlich aufgenommen. Ich wünsche Dir einen angeregten, hilfreichen Austausch mit anderen Menschen hier.
Ich war ebenfalls einige Zeit spirituell unterwegs. Das gipfelte schlussendlich in einer Mitgliedschaft bei den "Hare Krishnas" inklusive Weihung durch einen Guru, einem eigenen spirituellen Namen und allem PiPaPo. Mittlerweile habe ich mich jedoch von alledem sehr distanziert zurückgezogen, zumal mir viele Sachen dort nicht wirklich gut getan haben. Ich betrachte mich aber ebenfalls immer noch als spirituellen Menschen, jedoch picke ich mir davon nur noch die Dinge heraus, die mir wirklich gut tun und mich irgendwie auch weiter bringen. Ich meditiere zum Beispiel immer noch sehr gerne, rezitiere hin und wieder Mantras, oder beschäftige mich mit meinen Klangschalen oder meinen Qi-Gong Kugeln. So gesehen habe ich mir meine eigene Spiritualität erhalten. Von anderen beeinflussen lasse ich mich jedoch auch nicht mehr gerne.
Ganz lieben Gruß
Ruby"
Ich:
"Das klingt mir vertraut, auch wenn ich nicht bei den Krishnas war und nur von Weitem einen Blick auf sie hatte.. Jedwege Religion erscheint mir zu starr und dogmatisch... Zb. die Geschlechtertrennung bei den Krishnas...
Doch auch die nicht-religiösen spirituellen Praktiken und Wege können sehr dogmatisch sein...
Doch was mich am meisten stört (und dafür können die ja nichts), ist, dass ich meine Erdung durch sie verliere - und genau diese aber brauche, um überhaupt irgendwie in dieser Welt klar zu kommen. Mit anderen Worten: Meine Tendez vor der Welt zu fliehen und Konflikte zu poduzieren verstärkt sich, umso mehr ich mich in spieituelle Welten begebe (auch wenn sich das eben gerade oft so schön anfühlt...)
Umso rauschhafter und mystischer - umsomehr verliere ich die Erdung, den Willen und die Kraft hier zu leben: auf diesem Planeten Erde....
Dennoch meditiere ich gerne - aber nur indem ich meinen Körper spüre (nichts mit dem dritten Auge). Das hilft, um mich besser aufs Hier und Jetzt einzulassen...
Welche Dinge haben dir nicht gut getan bei den krishnas?"