Meine Selbstzweifel

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Fr. 06.05.2016, 09:16

Hallo
Meine Selbstzweifel, einThema, das mich schon lange in meinem Leben begleitet. Früher, als ich noch jünger war, haben mich meine Selbstzweifel sehr unglücklich gemacht, mit zunehmendem Alter wurde es besser.
Es ist sehr schlimm, wenn man für sich nicht mehr weiß, wie man sich veralten soll, damit man von den Anderen nicht abgelehnt wird. Diese Zweifel und wie heftig sie hin und wieder ausgeprägt sind, haben bestimmt auch etwas mit dem Gefühl der eigenen Minderwertigkeit zu tun.
Es ist natürlich nicht sehr schön, wenn man glaubt, daß man von seinen Mitmenschen nicht postiv bewertet wird. Ich glaube, daß es dafür aber nicht immer einen richtigen Grund gibt. Natürlich macht man auch Fehler, die andere bestimmt nicht gut finden. Jedoch entstehen meine Zweifel doch sehr oft in meinem Kopf und was ich über mich denke. Bin ich ich liebenswert? Hasse ich mich selber und fühle mich minderwertig?
Ich habe oft das Verhalten meiner Umgebung auf mich und meine Person bezogen. Natürlich weiß ich, daß man nicht mit jedem gut klarkommen kann und man von einigen auch nicht gemocht wird. Jedoch habe ich zu oft den Fehler gemacht, fast alles, was ich an merkwürdigem Verhalten gesehen und erlebt habe, auf mich zu beziehen. Ich habe teilweise nicht gesehen und verstanden, daß auch andere Menschen Fehler machen können und evtl. sogar selber irgendwie "gestört" sein können. Ich habe ihnen und ihrem Verhalten oft einfach zu viel Bedeutung gegeben, vielleicht sogar zu viel "Macht". In meiner Verunsicherung war ich nicht in der Lage, ein gesundes "Selbstbild" zu entwickeln. Ich habe mich im Grunde klein und schwach gemacht.
Ich habe versucht mich anzupassen, vielleicht sogar eine gewisse Überanpassung zu entwickeln, damit ich irganwie von den Anderen gemocht werde. Manchmal hat es geklappt, doch oft war ich weiterhin unglücklich und enttäuscht, denn es hat manchmal nicht die gewünschte Reaktion gegeben und wenn, dann mur für sehr kurze Zeit. Die Folge war, daß ich versucht habe, mich noch stärker zu bemühen.
Ich glaube, daß ich dieses Verhaltensmuster in meiner Kindheit entwickelt habe.Ich habe gelernt, daß ich positive bzw. keine schlechten Rückmeldungen bekomme, wenn ich irgendwie lieb und brav bin. Ich bin liebenswert, wenn ich mich so verhalte, wie andere es sich wünschen. Ich habe versucht dadurch Ärger und Ablehnung durch andere zu vermeiden. Es hat leider nicht immer funktioniert und meine Sorgen und Zweifel dann noch größer werden lassen. Die Frage ist, wie geht man eigentlich richtig mit Kitik oder gefühlter Ablehnung richtig um? Habe ich es gelernt, es richtig einzuschätzen, was von anderen Menschen an Rückmeldungen kommt?
Ich habe mich durch meine Selbstzweifel sehr von mir selber entfernt und konnte nicht mehr erkennen, wer ich eigentlich bin. Ich muß halt nicht jedem gefallen. Ich möchte natürlich bleiben und so sein, wie ich bin. Wenn es einigen nicht gefallen sollte, wie ich bin, dann ist es halt so. Ich möchte, damit ich für mich ein gutes Gefühl bekommen, mit mir zufrieden sein, irgendwie im "Reinen" sein. Ich hoffe, daß ich es schaffe, mein Glücklichsein nicht von anderen all zu sehr abhängig zu machen. Wenn ich authentisch bin, dann geht es mir irgendwie besser. Leider gibt es auch Menschen, die damit nicht zurecht kommen. Vielleicht weil sie selber unsicher sind, doch das ist eigentlich nicht mehr mein Problem-
Es kann natürlich auch sein, daß andere es ganz anders sehen und andere Erfahrungen gemacht haben.
Viele Grüße von Richi
Richi
 

Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Ruby » Fr. 06.05.2016, 18:56

Richi hat geschrieben:Die Frage ist, wie geht man eigentlich richtig mit Kitik oder gefühlter Ablehnung richtig um?

Hallo lieber Richi,
Kritik empfinde ich persönlich nicht unbedingt als negativ, wenn sie auf nachvollziehbaren Argumenten aufgebaut ist. Denn dann kann Kritik einem im Leben vielleicht auch weiter bringen. Von ehrlicher und gut gemeinter Kritik kann man manchmal auch lernen. Und nebst "gefühlter" Ablehnung gibt es leider auch ganz reale Ablehnung, die bewusst gewählt wird, um andere Menschen zu verletzen. Schlimm wird das dann, wenn es dafür eigentlich gar keine Gründe gibt und es nur darum geht, andere damit auszugrenzen und ihnen weh zu tun. Ablehnung kann manchmal so mächtig sein, dass man damit andere Menschen regelrecht zerstört. Und ganz schlimm wird es, wenn Ablehnung gegenüber denjenigen Menschen, von denen man weiß, dass sie Angst vor Ablehnung haben, bewusst gewählt wird. Manche Menschen können manchmal richtig fies sein.

Du hast wirklich recht. Man kann nicht immer anderen Menschen gefallen, geschweige denn sich ihnen immer anpassen. Lieber bleibt man authentisch und ehrlich, wie Du es bist, ohne sich selbst zum Gefallen anderer Menschen zu verleugnen. Es ist besser, nicht immer von allen gemocht zu werden, als ein Mensch ohne Rückgrat zu sein

Ganz lieben Gruß
Ruby
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Kali » Mo. 16.05.2016, 05:25

Ich kann dir sagen wie man mit Kritik oder Ablehnung richtig umgeht: abprallen lassen, nicht hinhören.

Ich nehm mir Kritik immer viel zu sehr zu Herzen. Das hat mich nie irgendwohin gebracht. Selbst wenn die Kritik konstruktiv oder berechtigt war, denn meistens wusste ich eh schon, dass ich was "falsch" gemacht hatte. Kleines Beispiel: vor 3 Jahren war ich beim Fotografen wg. Bewerbungsfotos. Es war ganz schrecklich. Ich hasse es fotografiert zu werden. Habe dann meine Gesichtsmimik nicht mehr unter Kontrolle. Der Fotograf meinte auch ständig ich müsse lockerer sein (das war die Kritik). Weil das nix gebracht hat, denn ich kann nicht locker sein vor der Kamera, gabs eben scheiß Fotos und nochmal der Rat zum Schluss: beim nächsten Mal lockerer sein!
Ich habe mich danach so gedemütigt und hässlich gefühlt, dass ich eine Woche das Haus nicht verlassen habe. Und meine Konsequenz daraus: ich bewerbe mich seither ohne Fotos :)
Als Aussenstehende würde ich sagen, das ist nicht der richtige Weg mit Kritik umzugehen. Daher
denke ich auch abprallen lassen wäre das Beste. Wenn man das gut drauf hat, wäre der nächste Schritt wohl zu lernen die Kritik abzuwägen: welche kann ich weiterhin ignorieren, welche hilft mir mich in positiver Weise weiterzuentwickeln?

Bei Ablehnung bin ich schon besser darin. Mir ist es nämlich egal, ob andere
Menschen mich mögen. Ich mag sie in der Regel auch nicht. Insbesondere wenn ich gezwungen bin persönlich und regelmäßig mit ihnen zu tun zu haben.
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Mo. 16.05.2016, 06:05

Hallo Kali
Es wäre für mich gut, wenn ich die Kritik einfach an mir abprallen lassen könnte. Ich schaffe es hin und wieder, wenn ich genügend Energie dazu habe. Ich kann mir dann genau klarmachen, was und warum etwas passiert ist. Auch wenn ich es nicht schaffen sollte, vernünftig damit umzugehen, nach außen sieht man es mir oft nicht an. Leider fangen später oft die Gedanken dann an, sich zu drehen. Meine "Schutzwand" ist wohl zu sehr von meiner zur Verfügung stehenden Energie abhängig. Durch bestimmtes Verhalten von anderen werden leider zu oft negative Erinnerungen in mir wieder wachgerüttelt. Zur Zeit habe ich vieles in meinem Kopf wohl noch nicht richtig verarbeitet. Ich werde jedoch weiter an mir arbeiten, damit es besser wird.
Viele Grüße von Richi
Richi
 

Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Kali » Mo. 16.05.2016, 06:17

Setzt du dich eigentlich potentiell schwierigen Situationen gezielt aus oder bist du mehr so der Vermeidungsstratege?

Und sag dir bitte immer wieder wie dumm die anderen (allermeisten) Leute sind! Schau sie dir doch einfach mal an! Und was für einen Mist die labern!!! Warum gibt es so viel Gewalt und Dreck auf der Welt? Weil das Gros der Menschen beschissen ist.
Kali
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Mo. 16.05.2016, 07:02

Hallo Kali
Ich versuche mein Leben mit meiner Erkrankung irgendwie zu leben. Wenn es mir ganz ganz schlecht geht, dann vermeide ich einiges, um mich zu schützen. Ansonsten bin ich in vielen Situationen bereit dazu, mich auch schwierigeren Aufgaben zu stellen. Aus dem Vermeiden könnte sich zu schnell eine Angst entwickeln, die mein Leben noch weiter erscheren würde. Noch bin ich bereit dazu, auch Misserfalge in Kauf zu nehmen. Es fühlt sich jedoch für mich um so besser an, wenn ich eine schwierige Aufgabe (für mich mit meiner Erkrankung) geschafft habe.
Viele Grüße von Richi
Richi
 

Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Kali » Mo. 16.05.2016, 12:17

Das ist gut!
Ich finde manchmal geht es nicht anders als zu vermeiden und alles muss man auch nicht machen. Es stimmt schon wie du es sagst, es verbraucht viel Energie und die müssen wir uns einteilen.

Und ja, etwas für sich selbst schwieriges zu schaffen kann ein Erfolgserlebnis sein (wenn man es sich bewusst macht).
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Mo. 16.05.2016, 13:03

Hallo
Ich habe noch eimal über meinen Thread nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß er eigentlich viel mit einer Art der Angststörung zu tun hat. Ich meine damit die Angst vor der Ablehnung im täglichen Leben, in den Begegnungen mit anderen Menschen. Jedoch habe ich diese Angst nicht permanent, da ich auch stärkere und stabilere Persönlichkeitsanteile habe, die mir dabei helfen, noch am Leben irgendwie teilzunehmen und dadurch die Chance habe, hin und wieder positive Erfahrungen machen zu können, sondern vor allem, wenn ich mich irgendwie klein, schwach und minderwertig fühle. Es sind oft Momente, in denen ich ein geringes Selbstwertgefühl besitze und ich mich irgendwie sehr negativ wahrnehme. Das schlimme daran ist, daß ich in diesen Phasen zum Teil eine negative Erwartungshaltung entwickelt habe, die durch negative Erlebnise (in meiner Wahrnehmung) weiter bestätigt wird. Hierdurch entsteht leider eine Spirale der Angst und Verunsicherung, die immer wieder neue Nahrung findet.
Diese Störung ist wohl dadurch entstanden, daß ich es nicht richtig gelernt habe, mit bestimmten Verhaltensweisen und Emotionen umzugehen. Es ist doch völlig normal, daß man nicht mit jedem Menschen gut klarkommen kann, also ist auch die Ablehnung eigentlich nichts besonderes. Nur drurch meine Erkrankung wird sie zu einem Problem für mich. Für eine vernünftge Entwicklung ist es wohl wichtig, von klein auf gute zwischenmenschliche Erfahrungen zu machen. Statt Ablehnung sollte Anerkennung und Liebe etwas völlig normales sein. So hat man vielleicht die Chance in seinem Leben besser mit negativen Erlebnissen, mit Ablehnung und Kritik umzugehen.
Wenn man sich selber zu sehr Abwertet, dann macht man sich irgendwie sehr von der Anerkennung von anderen Menschen abhängig. Man hält vieles einfach aus, obwohl es einem nicht gefällt oder man es eigentlich gar nicht möchte.
Diese Angst und Verunsicherung kann eine große Belastung für das eigene Leben darstellen und macht vieles irgendwie sehr kompilziert. Einen richtigen negativen Schub hat diese Störung während der Pubertät erhalten, also in einer Phase, in der es sowieso schon zu viele Veränderungen gekommen ist.
Eine über Jahre hinweg stattfindende "negative" Bestätigung, ohne wirkliche Anerkennung, Wertschätzung und Liebe, wodurch man vielleicht zusätzlich psychisch ziemlich kaputt wird, führt evtl. auch zu weiteren Erkrankungsformen wie z.B. Selbsthass bzw. Selbstablehnung. Ich kenne auch von mir über weite Strecken meines Lebens eine Art von Selbstaufgabe, die Sinnlosigkeit des eigenen Lebens und schlimmere Gedankengänge.
Richi
 

Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Kali » Mo. 16.05.2016, 18:32

Klingt logisch. Hast du irgendetwas in deinem Leben wo du relativ verlässlich positive Bestätigung bekommst? Wenn ja, glaubst du das hilft dir ein bisschen besser mit Ablehnung umzugehen bzw. dein Selbstbild zu stärken? Oder meinst du es würde dir helfen?

Die Frage ist vielleicht komisch, denn eigentlich sollte es so sein. Aber wenn das Selbstbild schon so kaputt ist und die Angst so groß, dann kann selbst Positives unter Umständen nix mehr bewirken.

Eine ganz andere Frage: bist du eigentlich in Therapie?
Kali
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Mo. 16.05.2016, 18:56

Hallo Kali
Ich bin zur Zeit in ambulanter Therapie. Genauer gesagt seit über 15 Jahren plus 2 Klinikaufenthalte.
Diese positiven Erfahrungen helfen mir irgendwie dabei, um nicht komplett meine Hoffnung zu verlieren und richtig "durchzudrehen". Richtig verlässlich bekomme ich leider keine gute Bestätigungen, die auch einen gewissen Wert für mich haben, den ich auch sehen bzw. fühlen kann. Einfach nur zu sagen, daß hast Du ganz toll gemacht, reicht natürlich nicht. Gute Erfahrungen bzw. auch Rückmeldungen helfen mir dabei in ganz schlechten Momenten mit Enttäuschungen besser umzugehen. Sie helfen mir auch dabei, mein Selbstbild zu verbessern, der noch halbwegs "gesunde" Anteil kann jede Unterstützung gebrauchen. Es langt jedoch noch nicht, um einen dauerhaften stabilen Zustand zu erreichen. Jedoch pobiere ich etwas aus, damit ich mir diese Chancen ermöglichen kann, wenn ich die Kraft dazu habe. Ich riskiere manchmal etwas und schaue mir dann an, was dabei herauskommt. Wenn es gut läuft, kann ich mich richtig darüber freuen. Rückschläge muß ich leider in Kauf nehmen.
Durch meine Therapie werde ich irgendwie aufgefangen und unterstützt. Wunder kann ich durch die Therapie natürlich nicht erwarten. Ich habe schon so viele heftige Krisen in meinem Leben bewältigen müssen, daß gibt mir natürlich zusätzlich Kraft.
LG Richi
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Kali » Di. 17.05.2016, 22:35

Die Therapie scheint dir wirklich gut zu tun. Ich meine man merkt, dass du hart an dir arbeitest und dich mit deiner Krankheit auseinandersetzt. (Und das ist gut.) Kaum auszumalen, was du erreichen könntest, wenn dir diese Energie, die du dafür aufbringen musst, frei zur Verfügung stünde.

Ich wünsche dir, dass die positiven Erfahrungen gegenüber den negativen zukünftig überwiegen und dass du ganz viele Menschen triffst, die das Gute in dir erkennen. So dass du es auch sehen kannst. Ich glaube zwar andere Menschen können einen nicht glücklich machen, das muss man schon selbst schaffen, aber niemand kann sagen, dass sie nicht auch einen Beitrag leisten.
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Re: Meine Selbstzweifel

Beitragvon Richi » Mi. 18.05.2016, 06:16

Hallo Kali
Danke! Es ist für mich anstrengend und schwierig diesen Weg zu gehen, doch es bleibt mir nichts anderes übrig, wenn ich nicht aufgeben möchte. Leider gibt es auch oft Momente, da möchte ich einfach nicht mehr, ich kann dann nicht mehr. Doch ich habe auch gelernt, daß ich eigentlich belastbarer bin, als es sich manchmal in mir anfühlt. Ich muß nur irgendwie heil durch diese Phasen kommen und aufpassen, daß ich mir nicht zuviel kaputt mache.
Es ist leider manchmal kein gures Gefühl zu wissen, was man alles erreichen könnte, wenn die eigene Krankheit nicht wäre. Es tut sehr weh und es macht mich traurig. Ich habe in den letzten Jahrzehnten einiges ausprobiert und gesehen, was ich eigentlich alles hätte schaffen können und auch geschafft habe. Selbst meine Ausbildung war zwar anstrengend, aber doch machbar, auch wenn ich mit meiner Erkrankung zu kämpfen hatte. Auch während meines Studiums habe ich gute Leistungen erbracht, doch leider war meine Erkrankung in der Zeit einfach stärker als ich.
Ich hoffe oft, ich würde gleich aufwachen und alles wäre nur ein schlechter Traum, aber es ist kein Traum, sondern ich befinde mich in der Realität. Ich möchte hier gar nicht beschreiben, was für riesige Existenzängste ich habe und wie sehr ich darunter leide.
Ich bekomme nicht nur hin und wieder gute Rückmeldungen von außen, sondern kann sie mir auch selber geben. Wenn ich z. B. stärker als meine Angst war und etwas geschafft habe, was mir tagelang zu schaffen gemacht hatte, dann kann ich mir auch selber auf die Schulter klopfen. Selbst in meinem täglichen Leben gibt es genügend Situationen, vor allem mit anderen Menschen, die mir zuerst Angst machen. Wenn ich dann einen Weg finde, diese kleinen und doch sehr anstrengenden Momente zu bewältigen, dann macht es mich auch froh. Ich sehe, daß es eigentlich noch Hoffnung für mich gibt. Was für andere ganz leicht zu sein scheint, ist für mich oft ein Problem. Es gibt dadurch auch genügend Rückschläge in täglichen "Überlebenskampf". Die große Kunst dabei ist es, immer wieder aufzustehen und sich nicht geschlagen zu geben.
Viele Grüße von Richi
Richi
 


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