Von Sinnlosigkeit geplagt

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Weena » Do. 12.11.2015, 02:30

Nabend,

bin jetzt seit Ewigkeiten von dieser Sinnlosigkeit & Ungewissheit geplagt.
Bin völlig unsicher was ich mal in meinem Lebe erreichen und machen möchte,
nach kurzer Zeit vergeht mir an allen die Lust & der Sinn. Es kommt ein Hoch & Kurz
darauf folgt das nächste Tief, meine Stimmung ist eine Achterbahnfahrt. Hänge
irgendwie Fest, stehe auf, esse etwas & liege bis spät Nachts wieder im Bett oder
sitze am Pc. Mir fehlt zu irgendwie allen die Lust, da alles unglaublich Sinnlos ist.


Ich frage mich ständig:"Wieso mache ich überhaupt etwas? Wieso sollte ich aufstehen, Abends lege
ich mich sowieso wieder ins Bett. Es ist jeden Tag das selbe". Wäre mein bester Freund nicht, würde
ich das Haus gar nicht mehr verlassen. Derzeit bin ich an einem Punkt an dem groteske Gedankengänge auftreten, die mich moralisch ziemlich belasten. Ich wünsche mir immer öfter, körperlich
schwer krank zu sein, gegen den Tod ankämpfen muss damit sich vielleicht der Überlebenstrieb aktiviert
und ich irgendeinem Sinn hinter her kann. Dieser Gedanke belastet mich ziemlich, wer ist
schon gerne Krank & ich finde es ziemlich beleidigend gegenüber Menschen die um ihr Leben
kämpfen müssen. Ist es normal, das irgendwann solch Gedanken auftreten ? Bin am überlegen bald
wieder mal in eine Klinik zu gehen, in der Hoffnung das sich diesmal etwas bessert.

Was haltet ihr davon ? Bin ich völlig wahnsinnig & ein schlechter Mensch wegen meinen Gedankengängen ?
Weena
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon SoundOfSilence » Do. 12.11.2015, 06:56

Nein, natürlich nicht...! Du bist KRANK - und du kämpfst gegen die Sinnlosigkeit an... Sich zu wünschen es wäre eine andere Krankheit, eine körperliche, eine, bei der alle sehen wie man kämpft - und einen unterstützen und so - das halte ich für völlig normal und gut nachvollziehbar...!

Ja - eine Klinik scheint mir keine schlechte Idee zu sein... Was sind denn die Alternativen dazu?

Leise Grüße,
Silence
SoundOfSilence
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon cats47 » Do. 12.11.2015, 08:08

Das Gefühl der Sinnlosigkeit, der Leere das kenne ich nur zu gut.
Nach einem kurzen aufflackern von Interesse ganz schnell die Lust
an allem verlieren. Achterbahn, das beschreibt es sehr gut.
Eine körperliche Krankheit die wäre manchmal einfacher zu bekämpfen.
Wie die Seele leidet das sieht das Außen oft nicht.
Du bist weder wahnsinnig noch ein schlechter Mensch. Rede dir so etwas nicht ein.
cats47
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Atisha » Do. 12.11.2015, 11:01

Nein Krank wollt ihr nicht wirklich sein, ihr wollt die Sinnlosigkeit weghaben. Mir gehts auch irgendwie so, es gibt so wenig Schönes, aber so viel Ödness im Alltag. Immerfort muss man arbeiten, zu Hause putzen oder eben zum Geldverdienen, aber haben tu ich davon nichts.

Mich trägt nichts mehr, mich hält eigentlich nichts hier am Alltag fest, immer nur machen, dass es einem nur nicht noch schlechter geht.
Atisha
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Gast » Fr. 13.11.2015, 02:43

Danke für eure Antworten, es ist schön zu wissen das man mit diesen Gedanken nicht alleine dasteht.
Beim Thema Klinik, habe ich immer die Angst das es wieder etliche verschwendete Monate in einem
Krankenhaus ohne jeglichen Erfolg werden, wie meine beiden letzten Aufenthalte.

Was meinst du mit Alternativen SoundOfSilence ?
Gast
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon SoundOfSilence » Fr. 13.11.2015, 23:23

Gast hat geschrieben:
Was meinst du mit Alternativen SoundOfSilence ?



Naja - das ist genau die Frage an Weena - welche Alternativen sieht sie für sich, wie kann es in Zukunft für sie sein, und welche Optionen hat sie, etwas zu verändern?
Wenn sie sich das klar macht, dann sieht sie ja, an welcher Stelle für sie selber "Klinik" stünde... Ich persönlich habe von meiner Zeit in einer Klinik für Psychosomatik sehr profitiert - aber man muss eben auch "soweit" sein. Und ich hatte damals eigentlich keine guten Alternativen mehr - für mich war es also das Beste. Aber ob es das für Weena auch ist ? Schwer zu sagen, so aus der Ferne...

Grundsätzliche Alternativen sind Hausarzt, Antidepressivum nehmen, ambulante Psychotherapie, Tagesklinik, Klinik, Psychosomatische Reha, Selbsthilfegruppe, psychologische Gruppentherapie, Sozialpsychologischer Dienst....... Nur - was davon ist realisierbar, was gibt es überhaupt dort, wo Weena lebt, womit würde sie sich wohl fühlen...?

Ist "einfach so weiter" eine Option?

Liebe Grüße,
SoS
SoundOfSilence
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Weena » Sa. 14.11.2015, 00:31

Der vorherige Part von "Gast" war von mir, hatte nicht bemerkt das ich abgemeldet war :)

Alternativen sind relativ schwierig. War vor 3 Monaten vom Jobcenter aus beim Sozialpsychologischen Dienst, 2 einhalb Stunden irgendwelche Tests absolviert & abschließend noch ein langes Gespräch gehabt. Schlussendlich
stand in dem Schreiben, dass von einer langfristigen psychischen Behinderung auszugehen ist & nach erfolgreicher Therapie sowie abschließender Reha, eine (Ich habe die Wortkonstellation noch nie zuvor gehört)
Ärztliche psychologische sozial therapeutische Begleitete Ausbildung in einem geschützten Rahmen für möglich gehalten wird.

Am Donnerstag muss ich noch zum Ärztlichen Dienst um noch aus einer anderen Sicht meine "Erwerbsfähigkeit" erneut einzuschätzen, bin mir aber schon sicher wie es aussieht da ich bereits seit 4 Jahren Erwerbsunfähig bin.

Mich zieht das ziemlich runter, wie die Ärzte & Psychologen meine Gesundheit einschätzen & bin deshalb
am überlegen in eine Klinik zu gehen die DBT (Dialektisch Behaviorale Therapie) anbieten zu gehen.
Würde auch gerne medikamentöse Unterstützung nehmen, da derzeit alles drunter & drüber geht, jedoch
lebe ich Vegan und möchte daher auschließlich Veganes & Tierversuchsfreie zu mir nehmen. Aber da bleiben doch nur Homöopathische Mittel, oder ? Kann jemand welche empfehlen?
Weena
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Oskar » Sa. 21.11.2015, 04:25

Weena hat geschrieben:Nabend,

bin jetzt seit Ewigkeiten von dieser Sinnlosigkeit & Ungewissheit geplagt.
Bin völlig unsicher was ich mal in meinem Lebe erreichen und machen möchte,
nach kurzer Zeit vergeht mir an allen die Lust & der Sinn. Es kommt ein Hoch & Kurz
darauf folgt das nächste Tief, meine Stimmung ist eine Achterbahnfahrt. Hänge
irgendwie Fest, stehe auf, esse etwas & liege bis spät Nachts wieder im Bett oder
sitze am Pc. Mir fehlt zu irgendwie allen die Lust, da alles unglaublich Sinnlos ist.


Ich frage mich ständig:"Wieso mache ich überhaupt etwas? Wieso sollte ich aufstehen, Abends lege
ich mich sowieso wieder ins Bett. Es ist jeden Tag das selbe". Wäre mein bester Freund nicht, würde
ich das Haus gar nicht mehr verlassen. Derzeit bin ich an einem Punkt an dem groteske Gedankengänge auftreten, die mich moralisch ziemlich belasten. Ich wünsche mir immer öfter, körperlich
schwer krank zu sein, gegen den Tod ankämpfen muss damit sich vielleicht der Überlebenstrieb aktiviert
und ich irgendeinem Sinn hinter her kann. Dieser Gedanke belastet mich ziemlich, wer ist
schon gerne Krank & ich finde es ziemlich beleidigend gegenüber Menschen die um ihr Leben
kämpfen müssen. Ist es normal, das irgendwann solch Gedanken auftreten ? Bin am überlegen bald
wieder mal in eine Klinik zu gehen, in der Hoffnung das sich diesmal etwas bessert.

Was haltet ihr davon ? Bin ich völlig wahnsinnig & ein schlechter Mensch wegen meinen Gedankengängen ?


Hm nö, ich kann das gut nachvollziehen.
Was du brauchst ist ein Ziel. Eines das deinem Leben einen Sinn gibt für das es sich zu arbeiten lohnt.
Leider ist das arbeiten an sich im Kapitalismus ziemlich sinnlos und das belastet wenn man nicht genießen kann dann bleibt einem nicht viel in dieser Welt.
Zumindest das mit dem Ziel ist aber eigentlich leicht zu klären; in welcher Welt willst du Leben? In welcher Welt sollen deine Kinder leben?
2 Fragen an denen man wunderbar Sinn finden kann und auch eine Beschäftigung.
Im Zweifel brauchst du tatsächlich Veränderung und nicht so sehr eine Therapie
Es kann durchaus sein dass Sinnkriesen Depression hervor rufen
Auf persönlicher Ebene habe ich für mich noch keine Lösung gefunden.
Ich denke aber es gibt Wege sich den Genuss zurück zu holen.
Die schönen Momente die du beschreibt sind sicher Ziel im Leben

Diese moralisch merkwürdigen Gedanken kenne ich auch. Ich sage es hier ganz offen: Ich würde lieber einen Arm abgeben als weiter psychisch krank zu sein.
Ok einen Arm zu verlieren ist scheiße aber auch diese Menschen können wieder lachen, das unterscheidet sie von mir.
Das der Schrei nach einem Sinn so laut ist das du auch den überlebenskampf als Sinn akzeptieren würdest zeigt nur das du da ein Problem hast und das ist vollkommen Okay.
Moral und Werte sind Konstruktionen der Gesellschaft mehr nicht also solltest du dich nicht an ihnen messen
Oskar
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Weena » Di. 24.11.2015, 07:55

Entschuldige für die späte Antwort, lag die letzten Tage nur im Bett.

In welcher Welt ich leben will ist genau das Problem, ich fühle mich ihr nicht zugehörig, verstehe sie nicht.
Kinder kann & möchte ich keine bekommen. Wie ist die Frage gemeint ?

Mit Veränderung habe ich versucht, zog mit 17 aus in eine andere Stadt, natürlich mit Betreuung.
Ging in eine Schule, schloss mich einem Freundeskreis an. Aber nach 2 Monaten bekam ich Panikattacken, konnte keine Öffentlichen Orte mehr betreten, nicht die Schule & lies mich Krankschreiben. Zerstörte meinen Freundeskreis & rutsche in die Drogenszene.

Anfang dieses Jahres zog ich gezwungener Maßen um, da die Betreuung wegen mehrfachen Verstößen beendet wurde & musste mir binnen 2 Wochen eine neue Wohnung suchen, weshalb ich wieder zurück ins Haus meiner Mutter zog & hänge hier jetzt wieder Fest. Mit mehr Problemen als vorher.


Der Überlebenskampf ist ein Sinn, dem man nicht wirklich entgehen kann. Man wird sozusagen gewzungen einen Sinn zu haben. Zumindest ist dieser Gedanke in mir fest verankert.
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Nebulös » Di. 24.11.2015, 11:08

Vielleicht musst du einfach akzeptieren, dass es keinen Sinn gibt. Um in dieser Welt erfolgreich zu sein, muss man anderen schaden, anders geht das gar nicht. Wenn du das nicht willst und trotzdem versuchst was großartiges zu erreichen, wirst du einfach irre. Also muss man man besten akzeptieren, dass es nie was werden wird und man muss sich mit den kleinen unbedeutenden Dintgen zufrieden geben.
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Lavendel » Di. 24.11.2015, 11:47

Die kleinen Dinge sind nicht unbedeutend. Eine Schneeflocke ist wesentlich faszinierender und komplexer als ein BMW ;)
Vertrauen ist ein kostbares Gut
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Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Joyce » Di. 24.11.2015, 21:36

Weena hat geschrieben:Man wird sozusagen gewzungen einen Sinn zu haben.

Nö, gar nicht. Man wird nicht einmal gezwungen am Leben zu bleiben. Aber trotz dem tut man es. Einfach so, aus Reflex. Ist wohl einfach als es sein zu lassen.
Du kommst ohne Sinn und du gehst ohne Sinn, aber für den Zeitraum dazwischen ist es an dir einen zu finden.
Da gibt es ein schönes Bukowskizitat: "Find what you love and let it kill you".
Man kann es verschieden interpretieren, aber versuche es doch mal mit dieser Version: Finde etwas, was du liebst und lass es dein Leben werden, denn dieses wird dich auch zum Tod führen. Suche dir etwas was dein ständiger Begleiter und dein Sinn wird, dann ist weder das Leben noch der Tod zu fürchten.
Joyce
 

Re: Von Sinnlosigkeit geplagt

Beitragvon Oskar » Mi. 25.11.2015, 12:12

Weena hat geschrieben:Entschuldige für die späte Antwort, lag die letzten Tage nur im Bett.

In welcher Welt ich leben will ist genau das Problem, ich fühle mich ihr nicht zugehörig, verstehe sie nicht.
Kinder kann & möchte ich keine bekommen. Wie ist die Frage gemeint ?

Mit Veränderung habe ich versucht, zog mit 17 aus in eine andere Stadt, natürlich mit Betreuung.
Ging in eine Schule, schloss mich einem Freundeskreis an. Aber nach 2 Monaten bekam ich Panikattacken, konnte keine Öffentlichen Orte mehr betreten, nicht die Schule & lies mich Krankschreiben. Zerstörte meinen Freundeskreis & rutsche in die Drogenszene.

Anfang dieses Jahres zog ich gezwungener Maßen um, da die Betreuung wegen mehrfachen Verstößen beendet wurde & musste mir binnen 2 Wochen eine neue Wohnung suchen, weshalb ich wieder zurück ins Haus meiner Mutter zog & hänge hier jetzt wieder Fest. Mit mehr Problemen als vorher.


Der Überlebenskampf ist ein Sinn, dem man nicht wirklich entgehen kann. Man wird sozusagen gewzungen einen Sinn zu haben. Zumindest ist dieser Gedanke in mir fest verankert.


Naja, das ist vor allem so gemeint das wir alle eine Vorstellung davon haben wie die Welt die uns umgeben soll zu sein hat.
Sie nach unseren Wünschen zu gestalten kann ein Sinn sein, wenn wir es nicht für uns tun dann eben für die die nach uns sein werden.

Weil es einmal scheitert muss es nicht immer scheitern. Weißt du was die Attacken ausgelöst hat?
Ich denke mit Kommunikation und Analyse lässt sich da viel gewinnen.

Ich denke es gibt viele Dinge die schön sind und das Leben zum Selbstzweck machen. Wir müssen nur dran kommen.
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