Die Ansprüche an mich selbst

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Die Ansprüche an mich selbst

Beitragvon Sunshen » Mo. 02.11.2015, 04:03

Es gibt Menschen die sagen: warum gehst du so hart mit einigen Menschen um? Darauf kann ich nur antworten, das ich es nicht als hart empfinde, da ich mit gleichem Maß messe, d.h. ich bin genauso streng zu mir selbst. Manche Menschen versinken in Selbstmitleid, bei mir ist es genau anders herrum. Ich verzeihe mir kaum Fehler, ich habe hohe Ansprüche an mich selbst, die oft gar nicht zu erreichen sind. Ich jage also ständig etwas hinter her und bin einfach nicht mit dem zufrieden was ich habe. Nur denke ich das genau das etwas mit Glück zu tun hat, mit dem was ist zufrieden zu sein. Ich bin recht pessimistisch, kritisiere also viel an mir und somit auch an allem Anderen. Jetzt stellt man sich vielleicht jemanden vor der immer ernst ist und schlechte Laune hat, nein ganz im Gegenteil. Im Kontakt zu Anderen ist mir das nicht anzumerken, aber auch nur weil ich dort eine Maske trage. Es gibt aber auch Momente wo ich für mich bin und es mir auch gut geht oder ich mich über etwas freue, nur ist das momentan eher selten der Fall. Natürlich liegt es jetzt auch daran das ich mich viel zurück gezogen habe, normaler Weise ist es nicht ganz so ausgeprägt. Da die Menschen oft genauso wenig wie ich selbst, meinen Ansprüchen genügen, kommt es hin und wieder zu Konflikten. Im Nachhinein tut es mir oft leid, auch wenn ich ziemlich wütend bin und so Menschen verletze. Aber ich bin nunmal niemand der immer gelassen und ausgeglichen ist, man kann auch sagen, ich bin auch nur ein Mensch. Gerade wenn ich viel allein spielt Leistung eine Rolle, alles was ich mache muss irgendwie einen Sinn haben, also jetzt tagelang vor dem TV ist nichts für mich. Aber es gibt auch so kaum einen Tag, wo ich wirklich mal nur entspanne, mit Menschen fällt mir dies wesentlich leichter. Ich muss mich manchmal richtig dazu zwingen mal den ganzen Abend zu chilln und z.B. einen Film zu gucken und hinter Musik zu hören oder was auch immer. Ein Nebenefekt ist auch wenn ich ständig in Action bin das ich so natürlich wunderbar verdrängen kann, wenn es überhaupt ein nebenefekt ist und nicht unterbewusst mein Ziel. Aber an Tagen wie diesem ist es doch wieder toll wenn mir so manches bewusst wird, ich stelle es mir sehr schrecklich vor, wenn mein ganzes Verhalten total unverständlich wäre oder noch schlimmer, ich überhaupt nicht darüber nachdenke. Vieles läuft bei mir immer Phasenweise ab, wie bei anderen Menschen wahrscheinlich auch. Also z.B. Höhen und Tiefen, oder totale Verdrängung über einen langen Zeitraum wonach ich denn plötzlich und Gott sei dank, wieder klar sehe. Ich stelle jetzt keine direkte Frage an euch, weil mir dazu keine einfällt außer vielleicht ob das noch jemand kennt. Aber es darf natürlich so geantwortet werden wie es jeder wünscht, ich habe keine genaue Vorstellung zu den kommenden Antworten.
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Re: Die Ansprüche an mich selbst

Beitragvon Ashilda » Mo. 02.11.2015, 08:10

Hallo

Das mit den sehr hohen Ansprüchen an sich selbst und vieler Selbstkritik kenne ich auch. Ich gehe mit mir selbst auch sehr hart um. Selbstmitleid kenne ich zwar auch, aber das ist sehr selten. Meistens verurteile ich mich dafür, wenn ich mal traurig oder antriebslos bin und treibe mich weiter an...

Bei anderen Menschen bin ich viel grosszügiger. Da habe ich für vieles Verständnis, bin tolerant und passe mich an. Nur mir selbst gegenüber kann ich selten nett sein. Es hat sich aber schon gebessert. Ich versuche es, und ich merke, dass es mir damit auch besser geht. Ich dachte immer, ich müsse so hart zu mir sein, weil ich es anders nicht verdient habe und weil ich Angst hatte, dass ich mich sonst total gehen lasse. Das ist aber gar nicht so. Jeder Mensch hat Wertschätzung verdient. Und die Motivation ist eine viel gesündere, wenn ich etwas tue, weil es mir Spass macht oder wichtig ist- und nicht, weil ich meine, streng zu mir sein zu müssen.

LG
Ashilda
 

Re: Die Ansprüche an mich selbst

Beitragvon Sunshen » Mo. 02.11.2015, 17:42

Ja ich definiere mich auch teilweise über das was ich tue und leiste, ich habe auch ein gewissen Nachholbedarf, weil vieles lange Zeit nicht möglich war für mich. Ich mache die Dinge immer ganz oder gar nicht, wenn ich z.B. eine Freundin habe, dann bin ich zu 100 Prozent für sie da und arbeite an der Beziehung, auch dort sind meine Ansprüche sehr hoch. Aber wenn ich dann merke, sie gibt nicht das Gleiche, was ich in dem Mass vielleicht auch gar nicht erwarten kann, dann werde ich schnell ein A...loch, weil ich mich denn frage wozu ich das überhaupt mache. Ich muss mich voll und ganz auf meine Leute verlassen können, sonst sind es nicht meine. ich hab auch kein Problem damit Leute fallen zu lassen, eher damit die Verbindungen aufrecht zu erhalten. Ich kann sagen ich habe einen ziemlichen Verschleiss an Menschen, was eigentlich absolute Energieverschwendung ist, das ist so als würde sich der Fehler oft wiederholen. Aber ganz so ist es auch nicht, ich mache ja auch Fortschritte.
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