Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

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Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon rubycon73 » Di. 27.10.2015, 22:48

Ich dachte, ich melde mich nochmal. Wobei ich es gar nicht wirklich will. Eine Hälfte in mir will sich mitteilen, die andere Hälfte interessiert es herzlich wenig, was andere denken. Bin jetzt in eine ruhigere Gegend gezogen. Hamburg, am Stadtrand. Genau genommen eine Gegend, in der man die Grillen hört. Ich weiß gar nicht, wie das ist. Ruhe hatte ich in den letzten 20 Jahren keine Sekunde gehabt.
Ist schon toll. Trotzdem merke ich, wie krank ich eigentlich bin. Schwere Depression, generalisierte Angststörung, schizoide Persönlichkeitsstörung. Nichts, was man den ärgsten Feinden gönnt.30 Jahre Therapie hinter mir und trotzdem keine Besserung. Wundert mich nicht, in einer Welt, in der nur Leistung wichtig ist.
Mobbing: Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich habe mich nie angehörig gefühlt. So jemanden kann man natürlich richtig quälen. Kinder können da richtig grausam sein.
Das Ende der Geschicht: Soziale Unfähigkeit, gescheitert und zerstört. Mit der Diagnose bin ich natürlich erledigt. Witzig: Gerade in den Nachrichten gehört, das über Depressionen wieder richtig geredet wird und nicht totgeschwiegen wird. OMG, wenn ich das schon höre.
"Nun reiß Dich mal zusammen, oder wird schon nicht so schlimm sein".
Ich für meinen Teil versuche damit klar zu kommen. Wie weiß ich auch nicht. Die Hilfe, die Therapeuten bieten, helfen mir nicht. Falls ich an einer Spinnenphobie leide, komme ich auf sie zurück.
Also, Fakt ist: Die eine Hälfte in mir wünscht sich Kontakt mit Anderen, die Andere sagt "Ihr könnt mich alle mal".
Mein Leben lang nie einen Freund oder eine Freundin gehabt zu haben, als 42 Jähriger. Da kommt echt Freude auf. Und nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich nicht kann. Ich schätze, damit werde ich leben müssen.
Ich werde es schaffen, mein Leben bis in alle Ewigkeit allein zu verbringen.
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Re: Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon carmiasen » Mi. 28.10.2015, 09:56

Hallo rubycon73,

also ich habe es zwar gelesen das Dich andere Meinungen herzlich wenig interessieren, dennoch kann ich nicht aufhören meinen Senf zu deinen Beitrag dazuzugeben :oops: !

Da ich natürlich auch gelesen und mitbekommen habe, dass Du schon mitteilungsbedürftig bist und nicht ganz in Dir zu gemacht hast, hat es mich aufgefordert Dir etwas zu schreiben. Immerwieder Respekt vor Menschen die versuchen darüber zu reden und versuchen etwas verändern zu wollen.

Das Du schreibst, Du bist alleine, weil es nicht anders geht und Du nicht anders kannst, ist wirklich sehr traurig und sollte die Menschheit mal zum Nachdenken bringen. Du bist mit deinem Gefühl nicht alleine und es gibt leider viele die mit Einsamkeit und Depression zu kämpfen haben. Man merkt in deinem Text, dass Du ziemlich wütend?! bist. Entweder auf Dich selber oder eher auf die komplette Menscheit. Ich denke nicht das Du ganz darauf aus bist, nach einen Rat zu Fragen oder zu bitten. Denn nach so vielen Jahren Therapie und nichts hilft ist schon ziemlich Kraft beraubend.

Daher wundert es mich nicht, dass Du keine Lust mehr hast auch nur noch irgendetwas für Dich zu tun. Keiner kann Dir dein Gefühl nehmen und Niemand kann Dir sagen was Dir gut tut und was nicht. Wichtig ist aber das Dir selber Klar sein muss, dass sich nichts verändert, wenn man nicht bereit ist etwas dafür zu tun.

Hab Mut und versuche Dich nicht allzu sehr von Deinen Gedanken herunterziehen zu lassen.
Es gibt immer einen Weg und nichts auf dieser Welt ist nicht unlösbar. :troest:

Viele liebe Grüße und viel Kraft da lass. Mia
"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal."
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Re: Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon rubycon73 » Sa. 12.12.2015, 17:33

Hallo carmiasen!
Mitteilungsbedürftig ist nur einer. Und zwar mein zweites Ich in mir (nicht schizophrenisch gemeint). Der Teil in mir, der ein gesundes "normales" Leben wollte. Im laufe der Zeit habe ich gehofft, dieser Teil würde endlich absterben. Ist leider nicht so, daher muß ich wohl damit leben.
Aber eins ist mir klar geworden. Jeder der meine Vergangenheit gehabt hätte, würde wohl an der selben Stelle stehen wie ich, wenn er sich nicht schon selbst "weggemacht" hätte.
Und da kommen wir ins heuchlerische. Rein hypothetisch gesprochen: Sobald einer der sogenannten "Freunde" erfährt, daß Du eine psychische Erkrankung hast (egal welche), wirst Du abgeschossen. Vielleicht gibt es Menschen, die eine andere Erfahrung gemacht haben. Ich zähl nicht dazu. Meine Erfahrung sagt mir ganz deutlich: Der Mensch ist nicht vertrauenswürdig. Und wenn Du erst mal da bist, wo ich mich befinde, dann hast Du auch nicht das Bedürfniss, das zu riskieren.
Wenn ich mir die Menschen da draußen ansehe, die, die normal funktionieren, dann beneide ich sie. Sie haben alle die Möglichkeit gehabt, sich zu entwickeln. Ich konnte das nie. Ich wurde nur fertig gemacht. Ich durfte mich nicht entwickeln, beruflich entfalten oder meine Grenzen entdecken. Wie auch, wenn Dein Leben nur aus Angst und Selbstschutz besteht. Und daran kaue ich heute noch. Keine Therapie der Welt kann das ungeschehen machen. Es sei denn, man will das Ganze todquatschen.
Verstehe mich nicht falsch. Für jeden, der das nicht erleben mußte, bin ich dankbar. Und ich hoffe, sie werden das auch nie. Das hat also nichts mit Missgunst zu tun. Aber irgendwann ist auch meine Kraft zuende. Und die kommen alle mit "Flüchtlingskrise". Als hätte ich nicht mit meiner eigenen Krise zu tun. Zudem steht Weihnachten an. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich hoffe, dieses "Scheiß"- Fest vergeht endlich.
Also, sieh es mir nach, wenn ich nicht mit all meiner Kraft auf Deine Vorschläge eingehe, mir ein normales Leben erarbeite, nur um es gleich wieder vernichten zu lassen.

Ich denke, mir ist ein normales, gesundes Leben nicht vergönnt.

Aber Dir noch alles Gute!
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Re: Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon Summertime Sadness » Sa. 12.12.2015, 18:19

hallo rubbycon73,

ich verstehe dich sehr gut, mir geht es ähnlich.

rubycon73 hat geschrieben:Sobald einer der sogenannten "Freunde" erfährt, daß Du eine psychische Erkrankung hast (egal welche), wirst Du abgeschossen.


Ich kenne es leider so, dass sobald es einem schlecht geht, die Freunde wegbleiben. Ist zwar schlimm, aber ich verstehe es auch zum Teil.

rubycon73 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht vertrauenswürdig. Und wenn Du erst mal da bist, wo ich mich befinde, dann hast Du auch nicht das Bedürfniss, das zu riskieren.


Nun, der Mensch ist schon vertrauenswürdig, man darf nur nicht aufgeben,immer wieder erneut zu vertrauen, wenn das vertrauen mal enttäuscht wurde.

rubycon73 hat geschrieben:Wenn ich mir die Menschen da draußen ansehe, die, die normal funktionieren, dann beneide ich sie. Sie haben alle die Möglichkeit gehabt, sich zu entwickeln. Ich konnte das nie. Ich wurde nur fertig gemacht. Ich durfte mich nicht entwickeln, beruflich entfalten oder meine Grenzen entdecken. Wie auch, wenn Dein Leben nur aus Angst und Selbstschutz besteht.


Nun, du hast immernoch die Möglichkeit, dich zu entwickeln, etwas neues auszuprobieren, etwas zu wagen, nur müsstest du einfach ein bisschen Angst und Selbstschutz aufgeben. Und das ist verdammt schwer, aber es lohnt sich.

rubycon73 hat geschrieben: Zudem steht Weihnachten an. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich hoffe, dieses "Scheiß"- Fest vergeht endlich.


Nun, dieses Scheissfest ist spätestens am 28. 12 vorbei. Warum machst du dich die Zeit davor verrückt? Das bringt nämlich nichts, es kostet eher kraft und energie. Und das sage ich dir aus eigener erfahrung, weil ich genau die gleichen Gedankengänge hatte und nicht zuletzt Weihnachten mal in einer Psychiatrie verbracht habe.

Liebe Grü0e
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Re: Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon rubycon73 » Sa. 12.12.2015, 18:58

Summertime Sadness hat geschrieben:hallo rubbycon73,

ich verstehe dich sehr gut, mir geht es ähnlich.

rubycon73 hat geschrieben:Sobald einer der sogenannten "Freunde" erfährt, daß Du eine psychische Erkrankung hast (egal welche), wirst Du abgeschossen.


Ich kenne es leider so, dass sobald es einem schlecht geht, die Freunde wegbleiben. Ist zwar schlimm, aber ich verstehe es auch zum Teil.

rubycon73 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht vertrauenswürdig. Und wenn Du erst mal da bist, wo ich mich befinde, dann hast Du auch nicht das Bedürfniss, das zu riskieren.


Nun, der Mensch ist schon vertrauenswürdig, man darf nur nicht aufgeben,immer wieder erneut zu vertrauen, wenn das vertrauen mal enttäuscht wurde.

rubycon73 hat geschrieben:Wenn ich mir die Menschen da draußen ansehe, die, die normal funktionieren, dann beneide ich sie. Sie haben alle die Möglichkeit gehabt, sich zu entwickeln. Ich konnte das nie. Ich wurde nur fertig gemacht. Ich durfte mich nicht entwickeln, beruflich entfalten oder meine Grenzen entdecken. Wie auch, wenn Dein Leben nur aus Angst und Selbstschutz besteht.


Nun, du hast immernoch die Möglichkeit, dich zu entwickeln, etwas neues auszuprobieren, etwas zu wagen, nur müsstest du einfach ein bisschen Angst und Selbstschutz aufgeben. Und das ist verdammt schwer, aber es lohnt sich.

rubycon73 hat geschrieben: Zudem steht Weihnachten an. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich hoffe, dieses "Scheiß"- Fest vergeht endlich.


Nun, dieses Scheissfest ist spätestens am 28. 12 vorbei. Warum machst du dich die Zeit davor verrückt? Das bringt nämlich nichts, es kostet eher kraft und energie. Und das sage ich dir aus eigener erfahrung, weil ich genau die gleichen Gedankengänge hatte und nicht zuletzt Weihnachten mal in einer Psychiatrie verbracht habe.

Liebe Grü0e

Ich mach mich nicht verrückt. Das Weihnachtsfest interesssiert mich so viel, wie Nicht-Raucher über Nicht-Rauchen nachdenken. Überleg mal: All die Jahre denken die Menschen nur an sich selbst. Aber Moment. Jetzt ist ja Weihnachten. Jetzt sollte ich an andere denken. Klar, dazu braucht es Weihnachten. Und jetzt wird es heuchlerisch. Wie wichtig ist eigentlich Weihnachten. Wissen die Leute eigentlich, was Weihnachten ohne Familie eigentlich bedeutet?
Aber egal. Ich bin nicht so, das ich anderen Leuten ihr Weihnachten verübeln will.
Sollen sie doch ihr Weihnachten haben. Aber ich kenne eine andere Realität.
Insofern jedem das, was er verdient.

LG
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Re: Neues aus meiner Welt der Dunkelheit

Beitragvon Summertime Sadness » Sa. 19.12.2015, 20:24

rubycon73 hat geschrieben:Ich mach mich nicht verrückt. Das Weihnachtsfest interesssiert mich so viel, wie Nicht-Raucher über Nicht-Rauchen nachdenken. Überleg mal: All die Jahre denken die Menschen nur an sich selbst. Aber Moment. Jetzt ist ja Weihnachten. Jetzt sollte ich an andere denken. Klar, dazu braucht es Weihnachten. Und jetzt wird es heuchlerisch. Wie wichtig ist eigentlich Weihnachten. Wissen die Leute eigentlich, was Weihnachten ohne Familie eigentlich bedeutet?
Aber egal. Ich bin nicht so, das ich anderen Leuten ihr Weihnachten verübeln will.
Sollen sie doch ihr Weihnachten haben. Aber ich kenne eine andere Realität.
Insofern jedem das, was er verdient.



Und dennoch lese ich Frust, oder eben Wut, oder eben dass es dir nicht so scheissegal ist,wie du es gerne hättest heraus.

Ich weiss, was Weihnachten ohne Familie bedeutet...
Ich weiss aber auch, was eine innere Einstellung bedeutet, warum soll ich Menschen und deren Einstellung ändern?
Warum nicht meine innere Einstellung?
Ich meine, die Menschheit kann niemand ändern, aber ich habe es in der Hand, ob ich darauf schimpfe, dass wieder - wie jedes Jahr - eben scheiss weihnachten sind, oder eben nicht...
Verstehst du worauf ich hinaus will?
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