Meine Eltern und ich :-(

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Meine Eltern und ich :-(

Beitragvon WerBinIch » Sa. 10.10.2015, 14:57

Ich versuche mich kurz zu fassen.
Meine Eltern und ich haben kein gutes Verhältnis. Die 20 Jahre, die ich zuhause leben musste, waren für mich zu 2/3 schrecklich...beherrscht von Streit, Aggression, Nicht-akzeptiert und nicht-unterstützt werden, auch von Gewalt. Sowohl physisch wie auch psychisch. Nachdem ich vor einem Jahr ausgezogen bin und meinen Eltern auch klipp und klar die Gründe nannte weshalb ich gehe ( nicht nur weil ich alt genug war) gewann ich zumindest räumlich eine Distanz zu ihnen. Aber es sind eben meine Eltern...und ich weiß, sie werden sich nie ändern, das bespreche ich in der Therapie sehr oft. Dennoch stirbt dieser Funken Hoffnung einfach nicht, dass sie doch EINMAL ihre angebliche Liebe in Taten zeigen mögen...dass sie mir einmal das Gefühl geben: "Du bist meine Tochter. Und ich bin für dich da. Und ich unterstütze dich. Ich akzeptiere dich wie du bist."
Der Anlass meiner Traurigkeit gerade: In 3 Wochen hole ich meine Konfirmation nach, die mir sehr wichtig ist. Meine Eltern hatten mich mit 8 Jahren taufen lassen. Ich habe sie zu diesem Ereignis eingeladen und mir gewünscht, dass sie kommen, einfach da sind. Statt aber - wie es doch Eltern normalerweise tun?! - sich für die Einladung zu bedanken und sie anzunehmen oder aufgrund zeitlicher Unmöglichkeit abzulehnen....sagten sie..."Ich muss mir das erst überlegen. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll."
Es verletzt mich so ungemein. Dieser Schritt ist für mich so ein wichtiger, es ist so ein intimer und schöner Schritt in meinem Leben FÜR MICH und hätte mir gewünscht dass meine Eltern EINMAL ihre Gedanken, ihren Egoismus hinten ranstellen und einfach mal sagen: Ich gehe hin, weil es meine Tochter ist. Und weil es ihre Entscheidung ist, und weil ich sie damals habe taufen lassen.
Nun werde ich mit meinem Freund alleine zur Konfirmation fahren. Ich bin traurig und fühle mich nicht akzeptiert. :wasser: :wasser:
WerBinIch
 

Re: Meine Eltern und ich :-(

Beitragvon slot108 » So. 11.10.2015, 09:48

liest sich wie meine Mutter ...
lange Jahre hab ich mich mit dem Thema beschäftigt.
ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass solche Eltern selber massive psychische Probleme haben.
ob sie dabei leichtere Probleme oder richtig massiv schwerste Probleme haben, is mir pers egal.
für mich zählt was rumkommt und nicht "aus welchem Grund der Hai mir dem Arm abgebissen hat", den ab ist ab. und letztendlich kommt bei solchen Menschen nur Unverlässlichkeit. und aufgrund ihrer Position als Eltern ist das extrem entwürdigend, herabsetzend ....

diese Muster habe ich in jeder meiner Beziehungen wieder gehabt.
da ich so aufgewachsen bin, suche ich mir automatisch solche Partner.
heute bin 41 ...

ich finde deine Wahrnehmung richtig. kümmer dich um dich. deine Eltern tun es nicht so richtig.
du weißt selber wie lange das schon so geht ud wirst dir ausrechnen können wie lange das noch bleiben wird.

Menschen ändern sich meistens erst dann, wenn sie übelst gefallen sind.
meine Mutter zB hat sich nie geändert. ganz im Gegenteil ...
slot108
 

Re: Meine Eltern und ich :-(

Beitragvon LAnima » So. 11.10.2015, 19:35

Hey WerBinIch,

ich kann sehr gut verstehen, dass du traurig bist. Es ist so schade, diese Ignoranz seiner Eltern zu spüren. Diese Gleichgültigkeit gegenüber deinem Leben.
Ich finde gut, dass du ihnen bei deinem Auszug die klaren Gründe genannt hast. Das ist sehr mutig! :)
Das dieser Funken Hoffnung nicht sterben will, ist eigentlich ein guter menschlicher Zug; auch wenn es dir nicht so vorkommt und es dir auch schwer macht. Doch genau dies sind die Verbindungen, die uns Menschen auszeichnen und die keiner erklären kann und auch nicht muss.

Ich kann dir wohl nur etwas Trost geben und dir sagen, dass du es nicht auf dich beziehen darfst. Und dir bitte den Tag davon nicht verderben lässt. Denn es ist dein Tag und er ist dir wichtig! :cuddle:
LAnima
 

Re: Meine Eltern und ich :-(

Beitragvon WerBinIch » Mo. 12.10.2015, 08:54

Danke für eure Worte.
Ich bin auch sicher, dass das daher rührt, dass sie selbst ordentliche Probleme haben müssen, aber wie du sagtest: Ab ist ab. Wenn mir jemand schlechtes tut, kann ein "Notstand" das zwar ein bisschen erklären, aber die Wunden werden niemals rückgängig gemacht werden können und das Verhalten auch nicht richtig entschuldigen. Immerhin kann ich nichts dafür, falls es ihr schlecht geht. Obwohl, sie behauptet ja immer wieder, dass wir Kinder alles durcheinander bringen,...insofern bin ich lt. ihrer Ansicht schon auch Schuld.
WerBinIch
 


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