Wie ich mich fühle

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Wie ich mich fühle

Beitragvon anonym995 » Do. 23.04.2015, 21:57

Hallo :)

Habe schon länger nichts mehr geschrieben, muss mich nun wiedereinmal auskotzen. :(

So wie ich mich in der letzten Zeit so fühle, und mich in den letzten Jahren gefühlt habe, so habe ich mich im großen und ganzen schon immer gefühlt, naja, so lange ich mich erinnern kann. Ich fühle mich als wäre ich weniger wert als alle anderen, obwohl ich weiß das Menschen keinen Wert, sowie im Sinne von einem Preis, oder so haben und ebenso weiß ich auch vom Verstand her dass das nicht stimmt, aber meine Gefühle sagen mir da was komplett anderes. Bildlich gesprochen fühlt es sich an als wären wir alle wie Goldbarren, gleiche Größe, gleiches Gewicht, doch der einzige Unterschied ist dass ich im Gegensatz zu allen anderen nicht aus reinem Gold bestehe, sondern aus Katzengold. Auf dem ersten Blick scheine ich auszusehen wie alle anderen, doch wenn man genauer hinschaut merkt man dass ich im Gegensatz zu denen so gut wie nichts wert bin. Wenn man dieses Bild weiter verfolgt findet man heraus, dass ich kein massiver Barren bin, sondern im inneren hohl, leer. Diese Leere, ein tiefer schwarzer Abgrund ohne Boden. Ich weiß nicht woher er kommt, oder ob er schon immer da war. Irgendwann ist die Erde unter meinen Füßen aufgerissen und scheint als ob sie sich nie wieder schließen würde. Ich kann sie spüren, in meinem Brustkorb. Es ist auch nicht so, dass ich nichts fühle außer dieser Leere, ich kann mich auch freuen, so wie kurze Momente in denen die Sonne durch den bewölkten Himmel scheint.

Ich fühle mich als würde ich, seid Jahren auf Sparflamme laufen und dass egal was ich mache nicht gut genug ist und es auch nie sein wird. Dennoch versucht man es so gut wie möglich zu machen und danach denkt man trotzdem noch, dass man es hätte besser machen können.
Ich fühle mich wie ein kaputtes und billiges Spielzeug.

Ich war noch nie mit mir zufrieden, jetzt auch nicht und es gibt auch Momente in denen ich mich
hasse. Ich fühle mich wie eine Enttäuschung für meine Eltern, besonders für meinen Vater. Ich hasse meinen Körper, finde mich nicht schön, geschweige denn attraktiv, ich finde mich Fett und gehe mir schon selbst auf die Nerven. Ich würde mich als schwach, dämlich, tollpatschig und leicht beeinflussbar beschreiben.
Ich bin drei Monate zu früh auf die Welt gekommen und wäre einmal fast gestorben, bin dann aber wieder aufgewacht. Ich habe mir schon oft genug gewünscht und wünsche es mir auch manchmal immer noch, dass ich damals einfach gestorben wäre, denn leben ist so anstrengend.

Zu meiner Mutter, durch ihre schizoaffektive Störung hat sie sich geändert und ist langsam von meiner Mutter, an der ich als Kind sehr geklammert habe zu einer anderen Frau geworden, die meiner Mutter ähnelt. Früher als Kind hatte ich immer totale Angst dass ihr was zugestoßen ist, wenn sie mich zu spät vom Kindergarten oder meiner Tante abgeholt hat.

Zu meinem Vater, er hat immer schon gemeckert und uns angeschrien und uns runter gemacht. Früher als Kind habe ich immer versucht ihn davon zu überreden mit dem rauchen aufzuhören, da es ungesund ist und ich angst hatte dass er deswegen stirbt. Jetzt habe ich auch noch solche Ängste, zum Beispiel wenn sie länger weg sind als sie gesagt haben und sie nicht zu erreichen sind. Ich habe Angst dass sie sterben, auch wenn sie mich wahnsinnig machen. So Ängste habe ich auch um Dana meine beste Freundin, ich will dass sie aufhört zu rauchen und keine Drogen nimmt, auch wenn es nur selten ist, da sie einen Herzklappen Fehler hat. Ich habe Angst sie zu verlieren, ertrage sie aber auch nicht wenn sie lange nah bei mir sind. Ebenso gehen sie mir manchmal echt auf die Nerven.

Und jetzt dass mit Robert, ich mag ihn sehr, weiß aber nicht ob ich mich vielleicht ein wenig in ihn verliebt habe. Wir kommen uns langsam etwas näher, was ich einerseits schön finde, was mir andererseits aber auch total Angst macht. Ich sehne mich irgendwo schon nach einer Beziehung, ertrage andererseits diese nähe nicht. Ich habe Angst dass ich kletten könnte und ihn wegen meiner Depressionen zur Last falle. Ich habe dass Gefühl dass nicht Wert zu sein.
Dann noch die Sache mit seiner Ex und dem Kind, mit dem Kind habe ich mich abgefunden, aber ich hasse diese Frau dafür dass sie ein Kind mit ihm hat.
Das verbindet die beiden für immer und ich bin eifersüchtig auf sie, ich befürchte dass sie sich durch den kleinen wieder näher kommen könnten. Ich gehe mir mit dieser Eifersucht und Unsicherheit schon selbst auf die Nerven.

Ich frage mich wirklich ob es dass alles Wert ist, meine Gefühlswelt ist ohne Tabletten wie eine Achterbahn fahrt und mit den Tabletten sind die Stimmungschwankungen und die Depression zum Glück besser aber immer noch da. Dieses hin und her ist anstrengend, entweder ist alles Gut oder Scheiße, entweder sehe ich meinen Vater als die kholerische Meckerziege, oder meinen Vater mit dem ich mich unterhalten kann und der mir wegen allem Leid tut oder den Zustand meiner Mutter ganz ok oder schlecht. Entweder geht es mir gut oder schlecht, entweder ist die Welt gut oder schlecht.

Seid langen fühle ich mich als würde ich träumen, es ist total lange her dass ich mich lebendig gefühlt habe, und früher hatte ich auch manchmal das Gefühl als würde mich jemand verfolgen, wenn ich Draußen war und es dunkel gewesen ist.

Früher als Kind habe ich schon gewusst dass ich irgendwann psychisch Krank werde. Mittlerweile glaube ich, dass ich schon als Kind „gestört“ war, denn ich habe mich schon damals selbst verletzt.
Ich habe mich selbst geschlagen, wenn ich etwas falsch gemacht habe und richtige Wutausbrüche bekommen, als die Dinge nicht so geworden, oder gelungen sind, wie ich es wollte.
...
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Re: Wie ich mich fühle

Beitragvon EwigeMutter » Fr. 24.04.2015, 11:52

Puuh.....dein Selbstwertgefühl ist anscheinend bei null....schwierig, Dir da etwas zu schreiben,
was Dir irgendwie hilft.
Aus meiner Erfahrung heraus ist dieses Selbstwertgefühl der Schlüssel für Vieles....
Ich frage mich, wer oder was Dich so “klein“ gemacht hat, dass Du Dich selbst so wenig magst
und wertschätzt.
Eine Depression ist behandelbar, aber gleichzeitig musst Du für Dich auch zu einer anderen Selbsteinschätzung gelangen und ich fürchte, da helfen leider keine Tabletten.
Ich habe bisher deine Threads nicht gelesen...sorry...mir fehlt die Zeit immer alles mitzulesen.....
....weiß also nicht, was Du an Therapien gemacht hast ,-
weitergeholfen hat Dir aber anscheinend bisher nichts, oder?
Dir fehlt es , glaube ich, auch an Sinn....tust Du etwas im Leben, was Dir Freude bereitet und Bestätigung gibt? Meiner Meinung nach ,sollte man seine Zeit mit etwas ausfüllen, was einen begeistert.....man sollte auf jeden Fall einmal suchen, was das sein könnte.
Außerdem ist es besser, nicht zu viel über die Probleme anderer nachzudenken, auch wenn es sich um die eigene Familie handelt.
Es würde Dir sicherlich gut tun, Dich da emotional etwas abzugrenzen.
EwigeMutter
 

Re: Wie ich mich fühle

Beitragvon anonym995 » So. 26.04.2015, 20:31

Hallo EwigeMutter,
danke für deine Antwort :)

Mein Selbstwertgefühl ist im Keller so lange ich mich erinnern kann. Das kommt davon, dass mein Vater uns verbal so runter macht z.B. dass ich dümmer sei, als seine Schuhe. Ich leide seit drei Jahren (seid dem ich 16 bin) an mittelgradigen bis schweren Depressionen und mache seid 1 1/2 Jahren eine Gesprächstherapie und seid einem halben Jahr noch eine Ergo Therapie. Ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl dass ich große Fortschritte gemacht habe, obwohl meine Gesprächstherapeutin
und meine Ergotherapeutin meinen, dass ich auf einem guten Weg bin. Dass einzige was sich aus meiner Sicht etwas gebessert hat ist mein Selbstbewusstsein und das selbst verletzende Verhalten.
Über der Sache mit dem Sinn des Lebens habe ich schon oft genug nachgedacht und bin eigentlich auf den Schluss gekommen dass es keinen gibt.
Eigentlich denke ich nicht so oft über die Probleme der anderen nach, nur wenn es darum geht dass es ihr Leben gefährden könnte.

lG.
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