They say jump, and you say how high

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

They say jump, and you say how high

Beitragvon Dastan » Di. 24.02.2015, 14:25

37 Jahre war ich Ihr Eigentum, ihre Geldmaschine, ihr Punchingball, ihr Sklave in allem was sich erdenken lässt. Und vor ca, sieben Jahren konnte ich mich Befreien, Entkommen, Untertauchen, mich Verstecken für viele Jahre. Niemand wollte mir Helfen mein da sein zu rekonstruieren, ich habe mich an fast nichts Erinnern können. Ich glaube die Verdrängung geschah fast augenblicklich, immer wenn etwas passierte. Weil ich mehrfach Substanz abhängig bin wollte mich niemand in Therapie aufnehmen. Doch dann fand ich jemanden der mir geholfen hat. Ein Therapeut. Langsam Stück für Stück kam ans Licht was in fast vier Jahrzehnten mit mir geschehen ist, was ich gesehen, erlebt, und was man aus mir gemacht hatte. Und von da an ging es steil abwärts. Immer neue Krankheitsbilder häuften sich an, immer neue Aufenthalte in Psychiatrien und schließlich ein mehrjähriger Aufenthalt in einer betreuten Wohngruppe. Ich weiß nicht warum ich geflohen bin, aber ich vermute das ich hoffte mein da sein würde besser werden. Aber es wurde alles nur noch schlimmer, es gab und gibt keine Sekunde in der mich nicht Flashes, Gedanken, Schlussfolgerungen, Ängste, chronische Suizidalität und die ständige Frage nach dem warum mich quälen. Mein Kopf fühlt sich an als würde er explodieren weil ich meine Gedanken nicht Stoppen kann, nicht einmal Medikamente halten sie im Zaun. Ich wäre nur zu gerne Tod, doch kann ich keinen Suizid begehen weil ich solch eine Panik habe das etwas schief geht, und ich vielleicht Querschnittsgelähmt bin, oder eine andere Schädigung davon tragen könnte die mich mit meinen Gedanken in meinem Körper Begraben. Man wieder mit mir machen kann was man möchte, ich würde völlig Irre werden wenn ich so eingesperrt wäre, ohne jede Möglichkeit etwas zu tun. Ich habe niemanden, ich bin völlig einsam, habe mich in ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo verkrochen. Ich traue mich nicht vom Grundstück aus Angst man würde mir ansehen was ich bin, was ich getan habe. Und ich habe Angst die Menschen könnten mich ansehen, ich habe alle Spiegel zugehängt, und auch die Fenster um niemals mein Spiegelbild zu sehen. Ich versuche immer wieder mir mich ab zu Schruppen, ich hasse mich abgrundtief mein Leben auf diesem Resthof in einem kleinen Abgedunkelten Zimmer das mir freundlicher weise von der Besitzerin zur Verfügung gestellt wird. Ein zwei mal die Woche sehe ich sie kurz, das sie die Woche über nicht da ist, und dann bringt sie mir etwas Toast zum essen mit. Ich bin Rentner, kann nicht Arbeiten, bin Schwerbehindert eingestuft, aber und ich fühle mich so unendlich einsam und alleine. Ich habe mir das selber zuzuschreiben, dennoch ertrage ich mich und mein da sein nicht mehr. einmal die Wochen werden mir meine Medikamente und mein Substitut gegeben. Ich hasse Fernsehen, Musik, Radio, mich. Ich liege den ganzen Tag unter meinem Kissen, mit meiner Decke mehrfach darüber, weil ich vor zwei Jahren mal mit Folie die Idee hatte vielleicht ersticke ich ja im Schlaf darin. Hat nie funktioniert, aber ich kann jetzt nicht mehr anders Einschlafen oder den Tag verbringen als unter meinem Kopfkissen mit der Bettdecke in mehreren Lagen darüber und die Enden überall unter meinen Kopf geschoben damit so wenig Luft wie möglich bekomme. Danach bin ich auch süchtig. Wenn tatsächlich mal jemand zu mir will, kann ich wunderbar spielen das es mir großartig geht, nur meine "Vermieterin" sieht glaube ich manchmal was los ist, aber was soll sie schon tun, ich bringe mich ja nicht um. Ich habe Angst vor dem Sterben, genauso wie vor dem Leben. Und ich kann einfach nicht mehr, und doch weiß ich das ich wohl noch lange da sein werde. Auch davor habe ich Angst die vielen Jahre die noch kommen. Warum hat sie mich nicht einfach abgetrieben anstatt mich zu gebären und zu verkaufen. Blöde Frage aus dem gleichen Grund aus dem mein da sein das ist das es ist, Geld, Macht und Sadismus. Manchmal wenn ich Kinder spielen gesehen habe, ein junges glücklich verliebtes Paar sah oder eine Gruppe Menschen die freudig etwas zusammen machten, dann wurde ich Eifersüchtig, war irgendwie voller Hass auf diese Menschen, weil sie so ungeniert zeigten wie schön doch ihr Leben ist. Und ich wieder erkenne das ich eben nur bin. Ich schreibe übrigens bewusst nicht was man, was ich bin, oder was ich habe. Denn es aufzuschreiben, nein egal. Mir geht es echt unterirdisch schlecht, und und ich wollte das mal loswerden. Ich weiß gar nicht ob das jetzt OK ist das ich das in diesem Unterforum schreibe, und hoffe einfach mal das ich nicht gleich gesperrt werde. Ich habe mich wirklich bemüht mich an die Foren Regeln zu halten. Aber ich kann selber so schlecht Abschätzen was normal ist. Eben so wenig ob ich das hier bei Gefühls- und Gedankenwelt richtig untergebracht habe. Ich kann schon so lange nicht mehr, mich kotzt das alles so an. Ich will einfach nicht mehr...falls das Mist ist das ich Meine Gedanken in dieser Art hier gelassen habe, möchte ich mich dafür Entschuldigen. Dann löscht das gleich, oder sagt es mir ich lösche es dann sofort. Wenn das geht !?

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Re: They say jump, and you say how high

Beitragvon Mad-Ich » Di. 24.02.2015, 18:55

Hallo Dastan,

ich denk es ist okay so wie du es geschrieben hast. Nur ab und an einen kleinen Absatz einbauen hilft den anderen ein wenig beim Lesen.
<--- Absatz
Du willst nicht sterben und auch nicht leben, wenn ichs richtig verstanden habe, hmm. Und der Kopf kommt nimmer zur Ruhe. Zumindest letzteres kenn ich nur zu gut.

Hast schon viele Medikamente durchprobiert? Meist dauerts doch seine Zeit, bis man nen halbwegs passendes gefunden hat. Vorraussetzung: Nen vernünftiger Psychiater.

Ansonsten kann ich nicht viel dazu schreiben, entschuldige. Komm grad von meinem einzigen Lebensinhalt (ehrenamtlich beier Tafel helfen) und bin doch recht k.o. Nur dir ein wenig Verständnis geben, dass es hier Menschen gibt, die wissen wie es ist, wenn das eigene Leben sehr besch...eiden ausschaut und einem die eigenen Gedanken das Leben verwehren.
Mad-Ich
 

Re: They say jump, and you say how high

Beitragvon Tina » Di. 24.02.2015, 20:13

Hallo Dastan

ich habs auch gelesen..... und ja....das ist okay, dass Du das hier geschrieben hast.
Dafür ist das Forum ja auch da, und ich hab nichts Unpassendes gefunden.

Ich kann Dir leider auch nur mein Verständnis dalassen.... ich kanns andeutungsweise nachempfinden.
Mir selbst gehts inzwischen wieder relativ gut.
Ich hoffe mal, es findet sich jemand, der Dir etwas besser raten kann bzw. sich in Deine Geschichte hineindenken kann.
Zumindest ist es gut, dass Du eine geschützte Umgebung hast und Deine Vermieterin sich um Dich kümmert bzw. teilweise versteht.

Vielleicht hilft Dir das Schreiben hier bzw. der Austausch mit uns.
Virtuelle Nähe ist ja manchmal besser.

elgetina :)
Tina
 

Re: They say jump, and you say how high

Beitragvon Lightning » Mi. 25.02.2015, 05:53

Moin Dastan!

Nach meinen akuten Phasen der paranoiden Schizophrenie habe ich mich auch nur noch unter meiner Decke verkrochen und wollte mich in Nichts auflösen. Auch ich habe im Moment keine Freunde. Zu den Freunden, die mich nach der "Krankheit" nicht haben fallen lassen, habe ich den Kontakt abgebrochen, weil ich sie nicht mit dem, was aus mir wurde, enttäuschen möchte. Ich kann auch nicht allein vor die Tür, weil ich dann in Richtung akute Phase abdrifte. Allerdings wohne ich im Haus meiner Großeltern. Auch meine Mutter wohnt hier im Haus. Wir leben zwar alle nebeneinander her und ich sehe mein Mutter z.B. nur beim meist "lautlosen" Essen, oder wenn sie mich zum Einkaufen fährt.. aber dennoch sind Menschen um mich, was mich dazu "verpflichtet", irgendwie "normal" zu funktionieren. Und auch wenn es eher obeflächlich ist, hilft es dabei, sich nicht komplett zu verlieren.

Daher stellt sich mir die Frage, ob es für dich vielleicht nicht doch besser wäre, wieder in eine Art betreutes Wohnen mit anderen Menschen zu gehen. Immerhin sagst du ja selbst, dass es dir nach der "Flucht" aus der Wohngruppe nicht wirklich besser geht. Vielleicht bist du - wie ich - Jemand, der eher für andere Menschen leben würde, als für sich selbst und findest in einer solchen Wohngruppe vielleicht Menschen, die dir ans Herz wachsen und etwas mit dir unternehmen. Wenn du als schwerbehindert eingestuft bist, wäre evtl. auch das persönliche Budget eine Möglichkeit für dich. Das nehme ich in Anspruch.. da bekommst du vom Amt Geld, um dir selbst einen Sozialtherapeuten einzustellen, der mit dir etwas unternimmt oder dich bei täglichen Dingen unterstützt. Wann und wie lange die Termine dann sind, kannst du im Prinzip selbst entscheiden.. wie auch das, was ihr an den Terminen letztendlich unternehmt. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich mit mehreren Menschen auf einem Haufen nicht mehr so kann. Das wäre wohl mit das individuellste, was man an Hilfe beanspruchen kann.. allerdings würde ich dann einen Sozi suchen, mit dem du auf einer Wellenlänge bist, damit er nach einiger Zeit eher ein Freund, als ein Sozi werden kann.

Was "Therapie" an sich betrifft.. bin ich recht zwiegespalten in meiner Meinung. Wie du schon sagst, kam bei dir z.B. "Licht" in das, was Jahrzente lang mit dir passiert ist.. aber war es auch gut für dich, diese Dinge nochmal in die Gegenwart zu rufen und sie nochmal zu durchleben? In deinem Fall liest es sich nicht wirklich so. Ich bin ein Mensch, für den Therapie z.B. genau aus diesem Grund nicht in Frage kommen würde. Ich hätte einfach keine Lust, alles was ich langsam aber sicher für mich persönlich verarbeitet habe, in einer Therapie wieder und wieder durchzukauen. Wenn ich zu lange an die Dinge denke, die dort zum Thema werden würden, werde ich depressiv.

Es ist natürlich auch etwas schwer, dir etwas mit auf den Weg zu geben, wenn du nicht darüber schreiben magst, was du "hast" und was du "bist".. es ist auch immer leicht zu sagen, "denk positiv, dann wird alles wieder besser".. aber mein Rat an dich wäre trotzdem, dir vielleicht Gedanken darüber zu machen, was du evtl. noch schönes erreichen möchtest und dann auch zu versuchen, gezielt daran oder eben an etwas für dich Positives zu denken und auch daran zu glauben, dass du es erreichen kannst. Es kostet zwar Kraft und Zeit, positiv zu denken.. aber ich persönlich denke, dass man anders nicht aus dem negativen Gedankenkreis raus kommen wird. Auch Dinge, die dir evtl. doch Spass machen, könnten hilfreich sein. Ich habe mir z.B. vor kurzem ein Keyboard gekauft und übe ein wenig Klavier spielen, weil ich schon immer ein Instrument spielen wollte.. das mache ich in meinem kleinen, dunklen Zimmer.. nur für mich.

Und auch mit Medis kann man weiterhin negativ bleiben.. mir helfen sie auch nur, wenn es fast Richtung akuter Phase geht und positiv-Symptome auftreten. Gegen die Negativ-Symptomatik haben sie bei mir nur wenig bzw. gar keine Chance. Diese muss man wohl selbst bekämpfen und sie auch bekämpfen wollen.. was mir auch immer wieder mal schwer fällt.. am Selbstwertgefühl und an der Sicht auf die Welt, werden Medis wohl auch nur sehr eingeschränktk etwas ändern. Und wenn du weisst, wie sie wirken.. wird es auch was Ängste angeht kritisch.. aber solche Dinge entstehen durch Gedanken.. und diese kann man mit etwas Willenskraft auch ändern.

Mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben, weil im Prinzip auch nicht wirklich hier steht, warum du die "Probleme" hast. Ein Problem kann man nur lösen, wenn man den Auslöser kennt.. daher weisst du wohl selbst am Besten, ob dir einige meiner Worte eine Hilfe sein können, oder nicht :)

LG, Lightning
Lightning
 

Re: They say jump, and you say how high

Beitragvon Dastan » Mi. 25.02.2015, 19:14

Hallo Mad-Ich, Tina & Lightning !!!

Habt vielen dank das Ihr Euch die Mühe gemacht habt mich zu lesen. Es hat mir gut getan meine Verfassung nicht wieder nur für mich in mein Heft zu schreiben, sondern sie nach langer Zeit wieder mit anderen zu teilen.

Ich hatte schon vergessen wie gut mir das einmal getan hat. Und wie gut das Gefühl war das es Menschen gibt die es einem so weit man es zu lässt Nachfühlen können wie es einem geht. Einen vielleicht sogar verstehen können.

Meinen tief empfunden Dank dafür ! ! !

Natürlich ist mir klar das Ihr Euch zu dem was ich geschrieben habe nicht äußern könnt. Ich habe ja auch nichts weiter geschrieben, und doch habt Ihr mir etwas da gelassen. Eure Gedanken dazu.

Ich bin froh dass es soweit Ok war wie ich alles geschrieben habe, ich stand gestern ziemlich neben der Spur. Sonst hätte ich wahrscheinlich gar nicht den Mut gehabt etwas zu schreiben.

Lightning danke das Du Dir so viele Gedanken dazu gemacht hast, ich weiß das es ziemlich nichts sagend ist was ich geschrieben habe. Ich weiß nicht ob ich irgendwann darüber schreiben kann was eigentlich los ist. Ich denke nach den Erlebnissen im letzten Forum kann das noch dauern. Auf jeden Fall hat es mich etwas aufgemuntert das man mich vielleicht etwas versteht, auch wenn unbekannt ist warum es mir so geht.

Habt vielen dank, und passt auf Euch auf ! ! !

Danke Dastan.....
Dastan
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