Ich liege im Bett und muss viel nachdenken, mir rinnen die Tränen runter.
Seit 1 1/2 Monaten habe ich einen neuen Freund und er macht mich eigentlich wahnsinnig glücklich.
Mein Ex hat sich vor 6 Monaten von mir getrennt, nach 4 1/2 Jahren Beziehung. Er war meine große Liebe.
Mir ging es bei der Trennung wahnsinnig schlecht, weil es aus heiterem Himmel kam und ich erst im Laufe der folgenden Monate verstanden habe, was wir - ich mit meiner psychischen Erkrankung und er mit seiner zu verständnisvollen Art - angerichtet haben.
Es folgten schwere Wochen der Trauer, der Verzweiflung, der Angst, der Einsamkeit, der Hoffnungslosigkeit. Da zwischen meinem Ex und mir eine tiefe Freundschaft vor der Beziehung bestanden hat, war es uns wichtig dass wir das irgendwie hinbekommen sodass wir weiter Freunde sein können.
Ich benötigte aber Zeit. 3 Monate haben wir uns dann erstmal nicht gesehen, nachdem wir 3 sehr anstrengende Gespräche geführt haben um alles aufzuklären. Auch Kontakt hatten wir kaum.
Im Oktober fingen wir dann wieder an etwas mehr zu schreiben (so 1 Mal die woche). Wir trafen uns dann im November wieder. Es war ziemlich kühl zwischen uns weil wir beide nicht ganz wussten wie wir miteinander umgehen sollten.
Erst seit dem letzten Treffen merke ich, dass es wieder besser wird.
Nun haben wir uns gestern ziemlich lange gesehen, ich habe ihm von meinem neuen Freund erzählt und wir haben relativ unerwartet über die Trennung geredet. Und... wir haben noch nie so ehrlich miteinander geredet...es tat so gut ihm einfach mal zu sagen, was ich alels verstanden habe, dass ich ihn verstehen konnte, dass ich vieles eingsehen habe und ihm für die Trennung eigentlich dankbar bin, weil es mir ermöglicht hat mich weiterzuentwickeln.
Und er saß vor mir...und auf einmal rannen ihm die Tränen runter. Er versuchte es zu verstecken, aber das kann er vor mir nicht, ich kenne ihn zu gut.
Meine Augen füllten sich auch mit Tränen und ich fragte ihn nur, ob ich ihn bitte in den Arm nehmen darf.
Und dann umamten wir uns das erste Mal seit der Trennung. Ich hab diese Umarmung so lange erhofft, weil ich nie eine Abschiedsumarmung von ihm bekommen habe. Wir haben beide sehr viel geweint gestern und ich bin so fertig deswegen.
Ich bin verwirrt, weil ich ....ich bin nicht mehr verliebt in ihn, aber ich hab ihn so gern. Und es tut trotzdem so weh, dass das so aus gegangen ist, obwohl ich mir nicht mehr vorstellen kann eine Beziehung mit ihm zu führen, ich möchte wirklich nur eine Freundschaft. Aber es tut trotzdem so weh.
Kann mich irgendwer verstehen? Ich bin so verzweifelt gerade, bin alleine, habe niemanden mit dem ich reden kann darüber und fühle mich so furchtbar alleine damit.