von DeepOcean » Sa. 11.10.2014, 19:13
Heyy Anna
Mir geht's gerade ziemlich ähnlich. Manchmal versucht mein Umfeld, mir beim Aufraffen zu helfen, damit ich dann hinterher auch meinen Kram erledige. (Das Aufraffen find ich das Schlimmste, wenn ich das mal geschafft hab, dann krieg ich den Rest schon hin)
Ich bin auch mit gewisser Regelmässigkeit wütend auf mich. Ein klein wenig hilft es mir, wenn ich zu differenzieren versuch. Was bin wirklich ich, und was ist einfach die Depression. Ich meine, im Alltag sonst ist es für mich kein Problem, aufzustehen und duschen, Zähne putzen, spazieren zu gehen oder meinen Müll rauszubringen. Wenn ich gesund bin, dann heul ich nicht ohne Grund los und höre erst Stunden später wieder auf. Ich versuch mir dann auch selbst immer wieder klar zu machen, dass eben genau solche Punkte von meiner Krankheit herrühren.
Klar, es fällt mir dennoch schwer. Aber ich versuche zumindest, mir nicht die Schuld für meine Krankheit zu geben, denn da kann ich kaum was dafür.
Zusammenreissen ist ein Ansatz. Denke, gerade bei Depressionen ist das auch wichtig. Aber wenn es dennoch nicht geht, dann geht es nicht, und kann auch schlecht erzwungen werden. Ich finde, man kann es versuchen, sein Bestes geben, aber wenn es dann noch immer nicht geht, sollte man sich selbst auch erlauben, das Ziel nicht erreicht zu haben. Vielleicht ist auch einfach das Ziel manchmal zu hoch gesteckt...? Passiert mir öfters. Ich hab immer das Gefühl, ich müsse all die Leistungen erbringen, die ich als gesunder Mensch auch erbringen konnte. Da muss ich mir jeweils auch eingestehen, dass ich es nun einfach nicht hinkriege, und dass das auch in Ordnung ist.
Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. (Friedrich Nietzsche)
Flying with me won't be easy, cause I'm not an Angel (Halestorm)
Wirft das Leben dich zu Boden, streck ihm den Mittelfinger entgegen und sag: "Du schlägst wie ein Mädchen!"
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