Gedankenchaos

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Gedankenchaos

Beitragvon Narubi » Mi. 04.06.2014, 21:46

27 Jahre lang bin ich auf dieser Welt. Ich bin jung, hatte viele Träume, viele Ziele und wenn ich zurückblicke, dann weiß ich nicht was ich denken und fühlen soll. Ich sehe nur Scherben, ein ganzer Trümmerhaufen bleibt zurück. Meine Familie wird mich niemals so akzeptieren wie ich bin, ob sie mich wirklich lieben, ich weiß es nicht, werde es wohl auch nie erfahren. Es ist schwer mit diesem Gefühl der Unwissenheit zu leben. Wenn einen das eigene Fleisch und Blut nicht wirklich lieben kann, wie können es dann andere tun? Wenn ich mich selbst nicht lieben und akzeptieren kann, wie sollte es dann jemand anderer tun? Seit ich denken kann, habe ich mir immer vorgestellt zu heiraten, Kinder zu bekommen. Für mich gab es nur den einen Mann oder keinen. Was ist nur daraus geworden. Beziehung über Beziehung habe ich versucht diesen Traum zu leben und bin immer wieder gescheitert. Ich habe viel Gewalt erfahren, Menschen die mich hassen, verachten und mich zerstörten waren mein tägliches Leben. Gewiss habe ich viel gelernt durch diese Zeit, dennoch blieb mein größter Traum mir immer verwehrt. Wie viele Kilometer bin ich gefahren, wie viel habe ich gekämpft um Männer, die es nicht wert waren. Wir sehr habe ich an Männern festgehalten, denen ich im Endeffekt scheiß egal war. Niemand hat jemals wirklich die Kraft gehabt auch nur eine Sekunde im Leben mal um mich zu kämpfen. In was für einer Welt leben wir nur? Mein Leben ist gleich eine Verschwendung? Ich habe in all den Jahren meines Lebens über vieles nachgedacht und bin sehr tief in mir selbst vorgedrungen, doch manchmal weiß ich nicht, ob mich das nicht auch in einen Abgrund gezogen hat, aus dem ich nicht so schnell rauskomme. Warum also sollte ich meinen 28. Geburtstag feiern? Warum feiert man überhaupt so etwas? Ich werde älter, juhu. Im Alter lässt eh alles nach. Die Knochen werden schwächer, man fühlt sich nur noch deprimierter, weil man nicht das erreicht hat, was man wollte und man vergleicht sein Leben mit anderen. Die anderen haben Kinder, sind glücklich verheiratet etc. Aber warum passiert mir so etwas tolles nicht? Warum habe ich keine Kinder, warum will mich kein Mann? Wer sind überhaupt die Anderen? Was haben sie was ich nicht habe? Warum scheint die ganze Welt glücklich zu sein, während ich in tiefer Trauer mich befinde? Warum bin ich ein Mensch, der sich all diese Fragen stellt? Wo ist der Aus-Schalter? Warum schreibe ich das überhaupt? Man sagt, dass 27 so ein Alter ist, an dem viele Veränderungen stattfinden, dass die meisten Menschen sich dann entscheiden welchen Weg sie im Leben gehen werden. Ein Leben zwischen Chaos, Trümmerhaufen, Liebe, Hass und Tod und ich irgendwo dazwischen. Weiß nicht genau wo ich hingehöre. Wer sind meine Freunde und wer meine Feinde? Bin ich etwas wert und wer würde mich vermissen, wenn ich morgen nicht mehr sein würde? Wer denkt an mich, wenn die Sonne nicht mehr scheint? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort weiß....
Narubi
 

Re: Gedankenchaos

Beitragvon kleeblatt123 » Do. 05.06.2014, 04:02

Ich hab dich gelesen. :cuddle:

Also ich bin 26j und hab auch noch keine Kinder und auch keinen Partner. Aber hey wir sind doch auch noch jung und haben noch n paar Jährchen dafür. Also versuche bitte deinen Kopf wieder aus dem Sand zu buddeln. :) (Soll jetzt bitte nicht abwertend klingen!)

Und zu deinen Fragen: Ich denke, die hat sich jeder schon mal gestellt. Ich auf alle Fälle. Die Antworten kannst auch nur du selbst finden.

Zu der Aussage Trümmerhaufen: Dann trage den Trümmerhaufen nach und nach ab. Machst du derzeit Therapie? Sie könnte dir helfen, wieder zu dir selbst zu finden. Dich wieder selbst annehmen zu können. Und erst wenn du dich selbst annehmen kannst, können es andere dir gleich machen. Will sagen, versuche doch bitte erst mit dir im reinen zu kommen bevor du verzweifelt nach dem Retter aus der Not suchst. Denn den gibt es nur ganz ganz selten bis gar nicht.

Liebe Grüße!!!
kleeblatt123
 

Re: Gedankenchaos

Beitragvon Another » Do. 05.06.2014, 14:57

(Hallo Narubi, )



Du hast noch den größtenteil deines Lebens vor dir. Also bleibt noch ausreichend Zeit deine ganzen Träume/Wünsche zu realisieren.
Wenn du mit in deiner Vergangenheit so viele Negativerlebnisse und Enttäuschungen erlebt hast, solltest du nicht allzu viele Gedanken damit verbringen. (Klingt einfacher als es ist, ich weiß.)

Ich bin kein Freund davon, die Vergangenheit komplett zu vergessen, da sie einen zu dem gemacht hat, was man heute ist. Stark unangenhme Dinge ausblenden ist besser...

[Ich entspreche auch nicht der Idealvorstellung meiner Familie. Glaube aber trotzdem das wenigstens ein Elternteil einen immer liebt. Schließlich wurde man auch großgezogen. Das allein ist schon ein kleiner Liebesbeweis.]


Die Welt ist groß. Ich bin sicher es gibt jemanden der sich so akzeptiert und liebt wie du bist.
Vlt. bist du auch zu selbstkritisch zu dir selbst und stellst dir selber unmöglich aufgaben, sodass das scheitern vorprogramiert ist. Es hört sich auch so an als gibst du dir immer selbst die Schuld an allem, was nicht stimmen kann. (Ich kann das schlecht einschätzen. Ist nur eine Spekulation.)


Narubi hat geschrieben: Aber warum passiert mir so etwas tolles nicht? Warum habe ich keine Kinder, warum will mich kein Mann? Wer sind überhaupt die Anderen? Was haben sie was ich nicht habe? Warum scheint die ganze Welt glücklich zu sein, während ich in tiefer Trauer mich befinde? Warum bin ich ein Mensch, der sich all diese Fragen stellt? Wo ist der Aus-Schalter? Warum schreibe ich das überhaupt? Wer sind meine Freunde und wer meine Feinde? Bin ich etwas wert und wer würde mich vermissen, wenn ich morgen nicht mehr sein würde? Wer denkt an mich, wenn die Sonne nicht mehr scheint? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort weiß....



Man sollte sein Leben nie mit den von jemand anderen vergleichen. Da man immer nur sieht was der andere hat und man selbst nicht.
Sich all diese Fragen zu stellen, kann ich nachvollziehen.

Natürlich bist du etwas wert. Dein Leben ist keine Verschwendung und es wird jemand um dich trauern.
Du scheinst dich nach einer Person zu sehnen die dir hilft, Klarheit bringt und ein wenig Geborgenheit und wärme schenkt. (Erneut eine Spekulation....wer wünscht sich sowas nicht?)
Sojemanden zu finden ist schwer bis unmöglich.

Vlt. wäre es sinnvoll sich erstmal voll auf sich selbst zu konzentrieren und sich selbst nicht so viel Druck zu machen, das man endlich "etwas erreichen muss."

Ich hoffe all deine Fragen die du dir stellst werden sich im laufe deines Lebens von selbst beantworten. (:



Freundliche Grüße,



Another
Benutzeravatar
Another
Mitglied
 
Beiträge: 72
Registriert: Fr. 23.05.2014, 18:52
Wohnort: Hessen.


Zurück zu Gefühls- und Gedankenwelt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste