Studie: Psychotherapie für schizophrene Betroffene

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Studie: Psychotherapie für schizophrene Betroffene

Beitragvon Psychotherapie/HH » So. 03.08.2014, 13:30

Das „Denken über das Denken“ – Psychotherapie für schizophrene Betroffene, die sich gegen eine medikamentöse Primärbehandlung entscheiden

Sehr geehrte Studieninteressierte,
wir führen eine neue wissenschaftliche Studie durch.

Hintergrundinformationen
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf beschäftigt sich seit Jahren mit der Erforschung und Behandlung schizophrener Erkrankungen. Die Psychotherapie versteht sich zunehmend als ergänzende therapeutische Behandlungsstrategie zur antipsychotischen Pharmakotherapie. Trotzdem besteht immer noch das Vorurteil, dass psychotherapeutische Maßnahmen für Psychose-Betroffene nur dann geeignet sind, wenn die psychotischen Symptome durch Medikamente ausreichend kontrolliert sind. Folglich wird der Zugang zu psychotherapeutischen Maßnahmen für Psychose-Betroffene erschwert, die sich aufgrund von Nebenwirkungen oder mangelhaftem Therapieerfolg entscheiden ihre Medikamente abzusetzen.

Was ist das Ziel der Studie?
Unser Forschungsteam führt aktuell eine Studie durch, um o.g. Vorurteil zu hinterfragen. Wir wollen Betroffene ansprechen, die sich bewusst gegen eine pharmakologische Primärbehandlung entschieden haben. Durch unsere Studie wollen wir aufzeigen, dass Psychose-Betroffene auch im unmedizierten Zustand von dem metakognitiven Training (MKT, http://www.uke.de/mct) profitieren können. Bei diesem Training handelt sich um eine kurze psychotherapeutische Intervention, die zum Ziel hat, Information über kognitive „Denkfallen“ wie z.B. voreiliges Schlussfolgern oder einseitige Problemlösestile zu vermitteln. Durch spielerische Aufgaben und Diskussionen soll das Training helfen, solche Denkverzerrungen zu vermeiden und somit das mentale Handwerkszeug vermitteln, um einer Entstehung weiterer Erkrankungsphasen vorzubeugen.

Wer kann an der Studie teilnehmen?
Interessierte können teilnehmen, wenn:

1. bei Ihnen von Seiten eines Arztes oder Psychotherapeuten die Diagnose Psychose/Schizophrenie oder Schizoaffektive Störung festgestellt wurde,
2. Sie seit mindestens 3 Monaten Ihre antipsychotischen Medikamente abgesetzt haben,
3. Sie zwischen 18 und 65 Jahre alt sind,
3. Sie in oder nahe Hamburgs leben, da die Intervention innerhalb des Universitätsklinikums stattfindet.

Wie läuft die Studie ab?
Interessierte erhalten das Gruppen-MKT (min. 6 Sitzungen). Direkt vor sowie 6 Wochen nach Teilnahme erfolgt eine Untersuchung der aktuellen Symptomatik sowie eine kernspintomographische Untersuchung zur Wirksamkeitsprüfung. Für die Teilnahme an der Studie gibt es eine Aufwandsentschädigung von insgesamt 100€.

Alternative
Was wir nicht durch diese Studie erreichen wollen, ist, dass Psychose-Betroffene ihre medikamentöse Einstellung, die Ihnen bei der Bewältigung ihrer Symptomatik hilft, beginnen in Frage zu stellen bzw. ihre Medikation absetzen. Für diejenigen, die zufrieden mit ihrer Medikation sind und durch diese mehr Lebensqualität gewinnen, führen wir ebenfalls bei uns im Hause eine sehr ähnliche Studie zum metakognitiven Training durch.

Egal für welche der beiden Studien Sie sich entscheiden sollten, wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme!

Kontakt
Bei Rückfragen bzw. Anmeldungen zur Studie wenden Sie sich gerne an:
Katharina Kolbeck
k.kolbeck@uke.de
(040) 7410-59514

Es grüßen Sie herzlich,

die Arbeitsgruppe der klinischen Neuropsychologie und der
Forschungsbereich Bildgebung Psychiatrie.

Christina Andreou & Steffen Moritz
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Martinistraße 52
D-20246 Hamburg
Psychotherapie/HH
 

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